DISKURS Dermatologie

Hidradenitis suppurativa: Lasertherapie als beliebteste Intervention

(am) Laserbehandlungen der Hidradenitis suppurativa (HS), die auf die Haarfollikel sowie die Entfernung von Hauttunneln abzielen, sind in einigen Ländern Standardmaßnahmen bei HS, werden aber in Großbritannien nur selten angeboten. Primärziel einer Studie britischer Dermatolog*innen war die Beschreibung der derzeitigen HS-Behandlungspfade und Einflussfaktoren als Grundlage für die Planung künftiger randomisierter kontrollierter Studien (RCTs).

Bei THESEUS (Therapie der Hidradenitis Suppurativa, Evaluationsstudie) handelte es sich um eine 12-monatige Kohortenstudie, bei der fünf Maßnahmen angeboten wurden:

• orales Doxycyclin (200 mg tgl.),

• orales Clindamycin und Rifampicin (beide 300 mg 2x tgl. über 10 Wochen),

• auf die Haarfollikel abzielende Laserbehandlung,

• Abdeckelung (Deroofing),

• konventionelle Chirurgie.

Primärer Endpunkt war die Kombination aus der ärztlicherseits festgestellten Eignung und der hypothetischen Bereitschaft der Teilnehmer, die einzelnen Maßnahmen in Anspruch zu nehmen. Die Lasertherapie erwies sich als das Verfahren mit dem höchsten Anteil (69%) der Teilnehmer*innen, die für eine Behandlung in Frage kamen und dafür bereit waren, gefolgt von Abdeckelung (58%), konventioneller Chirurgie (54%), Clindamycin und Rifampicin (44%) und Doxycyclin (37%). Der Laser wurde von den meisten Teilnehmer*innen (41%) als erste Wahl genannt. Verzögerungen bei den verfahrenstechnischen Eingriffen waren häufig: Nur 43% bzw. 26% der Teilnehmer*innen begannen nach 3 Monaten mit der Lasertherapie bzw. der Abdeckelung.

In dieser Studie wurde die Beliebtheit der Laserbehandlung sowie der Abdeckelung seitens der HS-Patient*innen wie auch der Kliniker*innen für künftige RCTs nachgewiesen.

Autor*innen: Ingram et al. 2024

Korrespondenz: Division of Infection & Immunity, College of Biomedical & Life Sciences, Cardiff University, Cardiff, UK

Studie: Treatment of Hidradenitis Suppurativa Evaluation Study (THESEUS): a prospective cohort study

Quelle: Br J Dermatol. 2024 Feb 16; 190(3): 382–391.

Web: https://doi.org/10.1093/bjd/ljad388