Akne

Bei Akne auch körperdysmorphe Störungen beachten

Ca. 15% der Akne-Patienten leiden an einer behandlungsbedürftigen Entstellungsproblematik, einer sogenannten körperdysmorphen Störung. [1] Dabei handelt es sich um eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers, die in verschiedenen Schweregraden auftreten kann. Die Reduktion akuter Akne-Läsionen sowie die Minimierung von Rezidiven stellen daher wichtige Ziele in der Akne-Therapie dar. [2-4]

„Mit der Fixkombination aus 0,3% Adapalen (ADA) und 2,5% Benzoylperoxid (BPO) [Handelsname: Epiduo® Forte] kann die Entzündung deutlich reduziert und schnell sichtbare Erfolge erzielt werden“, erläuterte Prof. Dr. Stefan Beissert, Dresden, bei einem von der Firma Galderma veranstalteten Symposium im Rahmen der Fachtagung Dermatologie Kompakt & Praxisnah 2020 in Dresden. Ein weiterer Vorteil: Da das Topikum über einen längeren Zeitraum angewendet werden kann, ohne Resistenzen zu bilden, ist es möglich, eine tiefgreifende Verbesserung des Hautbildes bei den Patienten zu erzielen. [5]

Insgesamt weisen 43% der Patienten mit einer leichten bis sehr schweren Akne Narben auf. [6] „Diese Problematik sollte in der Akne-Therapie beachtet werden“, betonte Beissert. Akne-Narben können behandlungsbedürftige psychische Folgen haben.

Im Rahmen einer Erhebung mit rund 1.388 Akne-Patienten von Prof. Dr. Uwe Gieler, Gießen, wurde festgestellt, dass ein deutlicher Trend zur Korrelation zwischen dem Vorhandensein von Akne-Narben und körperdysmorphen Störungen (Odds Ratio: 1,349; 95% CI 0,970-1,877; p = 0,076 [Mantel-Haenszel]) besteht. Bei Akne-Patienten zeigte sich mit 14,7% eine deutlich höhere Zahl von relevanten Entstellungsproblemen im Vergleich zu repräsentativen Erhebungen in Deutschland mit nur 4,9%. [1]

Langfristige topische Anwendung mit sichtbarem Erfolg

99% der Akne-Narben gehen auf inflammatorische Läsionen oder postinflammatorische Erytheme zurück. [6-9] Die persistierenden Entzündungsreaktionen sind bereits im frühen Verlauf der Erkrankung nachweisbar – selbst wenn noch keine sichtbaren Läsionen zu erkennen sind. [7] „Je früher mit einer gezielten antientzündlichen Therapie begonnen wird, umso effektiver kann die Akne kontrolliert, der Hautbefund verbessert sowie sekundär das Risiko für Narbenbildungen minimiert werden“, erklärte Beissert.

Die aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt seit langem bereits bei leichten bis mittelschweren Akne- Formen als erste Wahl die Fixkombination aus ADA und 2,5% BPO, da sich diese aufgrund der additiven Wirkung durch ein gezieltes und effektives Eingreifen in die Entzündungskaskade auszeichnet. [10]

Topikum mit tiefgreifendem Effekt

In der OSCAR-Studie konnten mit einer höheren ADA-Konzentration (0,3% ADA) die entzündlichen Läsionen bei Patienten mit primär mittelschwerer papulopustulöser Akne bei gleicher Verträglichkeit nach 24 Wochen um 90,7% reduziert werden. [11]

Damit steht mit der Fixkombination aus 0,3% Adapalen (ADA) und 2,5% Benzoylperoxid (BPO) (Epiduo® Forte) eine hocheffektive topische Therapie zur Verfügung, die schnell wirksam ist und eine starke antientzündliche Eigenschaft aufweist. [5,11] Zudem kann die Kombination aus ADA und BPO im Gegensatz zu Antibiotika auch für die langfristige Therapie eingesetzt werden. ?

Literatur

  1. Gieler U et al. Poster (Nr. P083), DDG kompakt, 07.-08-02.2020 Dresden
  2.  Tan JK et al. J Cutan Med Surg 2010; 14: 156–160.
  3. Carlavan I et al. Br J Dermatol 2018; 179: 906–917.
  4. Kang S et al. Am J Pathol 2005; 166: 1691– 1699.
  5. Fachinformation Epiduo® Forte 0,3% / 2,5% Gel. Juni 2019
  6. Tan JK et al. J Drugs Dermatol 2017; 16: 566–572.
  7. Del Rosso JQ, Kircik LH. J Drugs Dermatol 2013; 12(8 Suppl): 109–115.
  8. Dréno B et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2015; 29: 3–11.
  9. Dawson A, Dellavalle R. BMJ 2013; 346: f2634.
  10. Nast A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016; 30: 1261–1268.
  11. Dreno B et al. Am J Clin Dermatol. 2019; 20: 725–732.