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Forschungspreis zur Photodynamischen Therapie und Fluoreszenzdiagnostik der Haut

Vereinigung Rheinisch-Westfälischer Dermatologen verleiht PDT-Preis 2019

Anlässlich der 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) in Berlin wurde der Forschungspreis zur Photodynamischen Therapie und Fluoreszenzdiagnostik in diesem Jahr bereits zum 8. Mal verliehen.

Verleihung des PDT-Preises 2019 mit (v.l.n.r.) Prof. Dr. med. Percy Lehmann (Vorsitzender Kuratorium), Prof. Dr. rer. nat. Tim Maisch, Dr. med. Andreas J̈ackel (Galderma Laboratorium GmbH, Medical & Regulatory Affairs).

Ein Kuratorium unter Vorsitz von Prof. Dr. med. Percy Lehmann (HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal) vergibt den PDT- Forschungspreis an wegweisende Arbeiten zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Photodynamischen Therapie sowie der Fluoreszenzdiagnostik von Erkrankungen der Haut. Der PDT-Preis wird von der Vereinigung Rheinisch-Westfälischer Dermatologen ausgeschrieben und traditionell von der Galderma Laboratorium GmbH gestiftet.

Detailinformationen zur prämierten Arbeit

Der diesjährige mit 5.000 Euro dotierte PDT-Preis wurde verliehen an:

Prof. Dr. rer. nat. Tim Maisch, wissenschaftlicher Mitarbeiter & Koordinator klinischer Studien an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Regensburg. Herr Prof. Maisch klärt in seiner Arbeit „Photoantimicrobials – are we afraid of the light?” über antimikrobielle photodynamische Behandlungsansätze auf und präsentiert sie als mögliche Therapiealternative zu antibiotischen Behandlungen, unter anderem mit dem Ziel, Arzneimittelresistenzen zu verhindern. Bei der photodynamischen Inaktivierung von Bakterien werden ein per se nicht toxischer Farbstoff (Photosensibilisator), sichtbares Licht und Sauerstoff kombiniert, um durch entstehende Reaktive Sauerstoff-Spezies (auch multiresistente) Bakterien sowie andere pathogene Mikroorganismen gezielt abzutöten, ohne dabei um- gebendes Hautgewebe zu schädigen.

Bei der antimikrobiellen photodynamischen Therapie ist das Risiko einer bakteriellen Resistenzbildung nicht gegeben. Reaktive Sauerstoffspezies, die im Rahmen der Therapie gebildet werden, verfügen über ein breites Wirkungsspektrum. Sie können diverse molekulare mikrobielle Ziele zerstören. Die photoantimikrobielle Wirkung beeinflusst zudem die Expression von Virulenzfaktoren, deren Abbau durch chemische Oxidation eingeleitet wird. Insbesondere dieser Effekt ist von großer Bedeutsamkeit, da vermutet wird, dass die betreffenden Virulenzfaktoren an Infektionsprozessen beteiligt sind.

Relevanz bzw. perspektivische Bedeutung für die klinisch- praktische Dermatologie

Das Ergebnis der Arbeit verdeutlicht, dass photoantimikrobielle Therapien das Potential aufweisen, zu neuen Maßnahmen zur Bewältigung der Antibiotikaresistenz-Krise beizutragen. Bei diesen Maßnahmen handelt es sich beispielsweise um Infektions- und Resistenzprophylaxe, Erhaltung der verfügbaren Antibiotika, Verlangsamung der Resistenz und Entwicklung von neuen antimikrobiellen Therapien mit vermindertem Resistenz-Potenzial. Außerdem heilt das Gewebe nach einer photodynamischen Therapie gut, so dass photoantimikrobielle Therapien eine geeignete Wahl für superinfizierte Wunden oder andere traumatische Infektionen, wie zum Beispiel akute bakterielle Haut- und Hautstrukturinfektionen, sind.