Aktuell Derma

Almirall Förderpreis Dermatologie 2025 geht an zwei Forscher*innen

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) zeichnet zwei Forscher*innen mit dem 15. Almirall Förderpreis Dermatologie aus. Der Förderpreis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr geteilt. Der 15. Almirall Förderpreis Dermatologie 2025 wurde am 30. April 2025 auf der DDG-Tagung überreicht und würdigt besonders hochwertige und innovative Arbeiten mit klinischer Relevanz, die sich im Spektrum zwischen Grundlagenwissenschaft und klinisch-wissenschaftlicher Forschung bewegen.

Almirall Förderpreis 2025 (v.l.n.r.): Prof. Julia Welzel, PD Dr. Florentia Dimitriou (Preisträgerin Hauptpreis), Prof. Mark Berneburg,
Dr. Dott. mag. Dario Didona (Preisträger zweiter Preis), Antje Melzer (Almirall) und Prof. Tilo Biedermann (Vorsitzender der Jury). | (Foto: © DDG_Mike Auerbach)

Den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält Priv.-Doz. Dr. med. Dr. sc. med. Florentia Dimitriou, die als Wissenschaftliche Mitarbeiterin (zuvor als Oberärztin) an der Klinik für Dermatologie, Universitätsspital Zürich (Schweiz) tätig ist. Aktuell ist sie Postdoktorandin an der Universität Texas, MD Anderson Cancer Center, Houston (USA). Immun-Checkpoint-Inhibitoren gehören zur Standardbehandlung des fortgeschrittenen Melanoms, aber ihr Einsatz wird durch immunbedingte Nebenwirkungen eingeschränkt. Bei der prämierten Arbeit handelt es sich um eine translationale Studie, in der die Immunbiologie von immunbedingten unerwünschten Ereignissen umfassend untersucht wurde. [1] Ziel war es, ergänzend zur Standardverabreichung von systemischen Kortikosteroiden andere Behandlungsstrategien vorzuschlagen. Durch die Ergebnisse der Studie gibt es nun neuartige therapeutische Ansätze für die Behandlung von kortikosteroid-refraktären irAE, die für Krebspatientinnen und -patienten eine große Krankheitslast darstellen.

Die eingereichte Arbeit ist herausragend. Es ist ein komplexes und tiefschürfendes Forschungsprojekt mit hoher klinischer Relevanz“, kommentiert Prof. Dr. med. Tilo Biedermann, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, TU München und Vorsitzender der Jury.

Den mit 5.000 Euro dotierten zweiten Preis erhält Dr. med. Dott. mag. Dario Didona der zuvor als Oberarzt und Wissenschaftler an der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Marburg tätig war und dort jetzt noch Visiting Scientist ist. Er arbeitet derzeit als leitender Oberarzt am Istituto Dermopatico dell‘Immacolata (IDI) in Rom, Italien. Pemphigus vulgaris (PV) ist eine seltene Autoimmunerkrankung mit Blasenbildung der Haut und Schleimhäute. Verursacht wird sie durch IgG-Autoantikörper, die sich vorwiegend gegen zwei transmembrane desmosomale Glykoproteine (sog. Cadherine) richten: Desmoglein (Dsg)1 und Dsg3. Dsg-spezifische T-Zellen spielen eine zentrale Rolle in der Pathogenese des PV, da sie autoreaktive B-Zellen bei der Produktion von Autoantikörpern unterstützen. In der Studie wurde die innovative Dextramer-Technologie eingesetzt, eine Methode, um T-Zellen zu untersuchen, die spezifisch auf Antigene reagieren, um so komplexe Immunreaktionen zu verstehen. [2]

Diese hochinteressante experimentelle Arbeit mit innovativer Technologie besticht durch eine sorgfältige Analyse eines für eine seltene Erkrankung relativ großen Kollektivs von Patientinnen und Patienten. Wir sind gespannt, ob und wie sich die Ergebnisse der Analyse von T-Zell-Reaktivitäten bei Pemphigus vulgaris als klinisch relevant erweisen werden“, fasst Prof. Biedermann zusammen.

Quelle: Deutsche Dermatologische Gesellschaft

Literatur

1. Dimitriou, F., Cheng, P.F., Saltari, A. et al. A targetable type III immune response with increase of IL-17A expressing CD4+ T cells is associated with immunotherapy-induced toxicity in melanoma. Nat Cancer 5, 1390–1408 (2024). https://doi.org/10.1038/s43018-024-00810-4

2. Didona D., Scarsella L., Hudemann C., et al. Type 2 T-Cell Responses against Distinct Epitopes of the Desmoglein 3 Ectodomain in Pemphigus Vulgaris.
J Invest Dermatol. 2024 Feb;144(2):263-272.e8. https://www.jidonline.org/article/S0022-202X(23)02576-9/fulltext