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Erfüllt leben mit einem Lymphödem nach Brustkrebs

„Trotz Ängsten können Betroffene ihrer Erkrankung stark und selbstbewusst entgegentreten – und ihre Therapie aktiv mitgestalten“

Brustkrebs ist mit Abstand die häufigste Krebsart bei Frauen. Im Jahr 2020 erhielten in Deutschland rund 70.550 Frauen die Diagnose. [1] Im Vergleich zu anderen Krebsarten ist Brustkrebs jedoch in den meisten Fällen gut heilbar, insbesondere, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Auch Esther Beltrán erhielt 2012 die Diagnose Brustkrebs – es folgte eine Operation, bei der befallene Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt wurden. Drei Monate später entwickelte sich ein Lymphödem im linken Arm. Im Interview erzählt die Spanierin, Testimonial des Medizinprodukte-Herstellers medi, wie sie gestärkt aus dieser Zeit hervorging.

Esther Beltrán

Liebe Frau Beltrán, wie haben Sie die Zeit nach der Diagnose Brustkrebs erlebt?

Esther Beltrán: Ich stand anfangs unter Schock – die Diagnose hat mich kalt erwischt! Der Knoten lag so tief im Gewebe, dass ich ihn selbst nicht bemerkt hatte. Die Nebenwirkungen meiner Chemotherapie waren immens! Ich habe kaum etwas gegessen, mir war übel, ich war müde und erschöpft, hatte Glieder- und Muskelschmerzen. Körperlich und mental ging es mir sehr schlecht. Zusätzlich entwickelte sich ein Lymphödem im Stadium III – mein linker Arm wurde immer dicker.

Wie wird das Lymphödem seitdem behandelt?

Esther Beltrán: Ich habe einmal pro Woche manuelle Lymphdrainage und trage regelmäßig den medizinischen Kompressionsarmstrumpf mediven 550 Arm von medi – er ermöglicht mir einen Alltag ohne Schmerzen. Ich bin sehr froh, in dieser Zeit liebe Menschen um mich gehabt zu haben, die mich unterstützten. Es war ein schwieriger Prozess, sich nach einer Mastektomie wieder als Frau zu fühlen – beide Brüste wurden mir entfernt. Aber mein Partner hat mir Halt gegeben.

Wie schaffen Sie es, so fröhlich zu bleiben?

Esther Beltrán: Die Diagnose Brustkrebs war ein tiefer Einschnitt in mein Leben und hat mich komplett aus meiner Komfortzone geworfen. Wichtig war, mich mit anderen Krebserkrankten zu vernetzen, zu verstehen, was ihnen geholfen hat, besser mit der Situation umzugehen. Ich habe mich intensiv mit meinen Ängsten auseinandergesetzt – allerdings auch gelernt, dass sich die Gedanken nicht ausschließlich um meine Krebserkrankung und mein Lymphödem drehen dürfen. Heute schätze ich die kleinen Dinge im Leben sehr und lebe bewusst Tag für Tag.

Was möchten Sie anderen Betroffenen weitergeben?

Esther Beltrán: Sucht Kontakt zu anderen Patient*innen, tauscht euch aus und helft einander! Habt Geduld mit Familie und Freund*innen – auch sie sind anfangs überfordert und müssen lernen, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Lasst euch von Rückschlägen nicht unterkriegen und richtet den Blick nach vorne, so werdet ihr die Situation gemeinsam besser bewältigen. Motiviert gesunde Menschen, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen und gut auf sich zu achten. Und vergesst nie: Genießt das Leben, denn es ist wunderbar!

Surftipp: www.medi.de/fachhandel

Literatur

1. Brustkrebs: Unterschiedlich häufig in Ost- und Westdeutschland. Online veröffentlicht unter: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Kurzbeitraege/Archiv2023/2023_5_brustkrebs_ost_west.html (Letzter Zugriff 17.09.2024)