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„Es macht einfach Spaß, ein so umfangreiches eigenproduziertes Produktportfolio zu haben“

Interview mit Hauke A. Harms, Lutronic Medical Systems Germany GmbH

Mit über 20 Jahren Erfahrung ist Hauke Harms ein „Alter Hase“ in der Ästhetik-Branche, der aktuell die Geschicke von Lutronic in Europa leitet. Wir sprachen mit ihm zum Jahresabschluss über die aktuelle Marktstellung seines Arbeitgebers und die Strategien für eine erfolgreiche Zukunft des neuen Players auf dem deutschen Ästhetikmarkt.

Ästhetische Dermatologie:

Herr Harms, geben Sie unseren Lesern doch zunächst einen kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr bei Lutronic. Sind Sie mit der Entwicklung zufrieden?

H. Harms:

Sie kennen ja sicher das Sprichwort „Aller Anfang ist schwer“ ebenso wie das Hesse-Zitat, demzufolge jedem Anfang ein Zauber innewohne – in diesem Spannungsfeld haben wir uns im vergangenen Jahr bewegt. Dank unserer engagierten, kreativen und fleißigen Mitarbeiter, einer aus unserer Sicht herausragenden Produktqualität und dem bemerkenswerten Support durch die Muttergesellschaft haben wir uns tatsächlich rasant entwickelt. Aus den anfänglichen 8 „Gründungsmitarbeitern“, sind heute bereits doppelt so viele geworden, im Einklang mit einem entsprechenden Wachstum des Unternehmens. Wir blicken also auf ein erfolgreiches Jahr zurück, was mich sehr dankbar macht und ganz besonders stolz auf mein Team macht. Nicht umsonst ist Hamburg mittlerweile auch die zentrale Niederlassung für Europa und für die Weiterentwicklung unseres Händlernetzwerkes und unseres Netzes direkter Niederlassungen in Europa verantwortlich. Damit gehören wir neben Seoul und Boston zu den drei Hauptniederlassungen von Lutronic weltweit.

Ästhetische Dermatologie:

Lutronic ist auf dem deutschen Markt noch nicht allzu lange präsent, obwohl das Mutterunternehmen ja schon seit über 20 Jahren etabliert ist. Mussten Sie in Deutschland zunächst „vertrauensbildend“ wirken und ist das Vertrauen, das Lutronic weltweit entgegengebracht wird, inzwischen auch in Deutschland angekommen?

H. Harms:

In einem boomenden, aber umkämpften Markt wie der Ästhetik gab es natürlich auch „böse Zungen“, die uns ein rasches Scheitern prognostizierten. Für mich persönlich war das einfach ein zusätzlicher Ansporn, das Gegenteil zu beweisen. Nach diesem gelungenen Start wird man auch in den nächsten Jahren viel Positives von uns hören – davon sind nicht nur alle Mitarbeiter fest überzeugt, wir werden in unseren Bestrebungen auch jeden Tag durch die stetig wachsenden Verkaufszahlen und den Kontakt mit unseren zufriedenen Kunden bestätigt und motiviert.

Wir hatten als besondere „vertrauensbildende Maßnahme“ in diesem Jahr die Gelegenheit, mit einigen deutschen Ärzten die koreanische Hauptniederlassung von Lutronic zu besuchen. Alle Teilnehmer konnten spüren, wie stolz die Mitarbeiter vor Ort ihre Arbeitsbereiche in Forschung, Produktion und Administration vorstellten und wie engagiert sie hinter dem stehen, was sie Tag für Tag ihre Arbeit nennen dürfen. Mit Haelyung Hwang haben wir einen Inhaber, der uns viel Vertrauen geschenkt hat und dessen echte Gentleman-Eigenschaften und außergewöhnlichen Führungsqualitäten dieses Unternehmen absolut positiv prägen. Der persönliche Kontakt mit einer so beeindruckenden Persönlichkeit war einer der Hauptgründe für meine Entscheidung, bei Lutronic einzusteigen, und bleibt ein starker Motivator. Mit seinem Mentoring und unserem Engagement werden wir Lutronic auch in Zukunft nach vorne bringen.

Ästhetische Dermatologie:

Lutronic bietet ein sehr umfangreiches Portfolio an Technologien. Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an diesem Unternehmen?

H. Harms:

In meiner über zwanzigjährigen Karriere in der Branche habe ich noch nie solche stabilen und qualitativ hochwertigen, wartungsarmen Systeme kennenlernen dürfen. Einen besonderen und wichtigen Anteil an unserem Erfolg tragen natürlich die Technologien, die wir vertreiben dürfen! Besonders positiv ist hier die Kundenresonanz auf unseren Pico- und Nanosekundenlaser PICOPLUS herauszuheben.

Wissen Sie, es macht einfach Spaß, ein so umfangreiches Produktportfolio zu haben mit einem Unternehmen im Hintergrund, das so intensiv forscht, entwickelt und die Produkte selber produziert. Gerade in der heutigen turbulenten Zeit, wo – nicht nur – diese Branche aufgrund der vielen Verkäufe, Fusionen und Wiederverkäufe von Unternehmen permanent durchgeschüttelt wird, ist es sehr schön, in einem Unternehmen zu arbeiten, das letztendlich keiner Private-Equity-Firma gehört, sondern inhabergeführt ist und dies auch bleiben wird. Die gesamte Unternehmens-Kultur, das Arbeitsleben, die Entwicklung, aber auch die Möglichkeiten, die sich uns eröffnen, werden durch diese Integrität und Nachhaltigkeit geprägt.

All dies strahlt übrigens auch nach außen aus, wie ich vor Kurzem dankbar feststellen durfte. Bei einer Besprechung mit einem unserer Kunden erhielt ich nämlich ein Feedback, das mich ganz besonders gefreut hat: die Dame sagte, ihr falle das optimistische, positive Betriebsklima und der kollegiale Zusammenhalt auf, der bei uns zu herrschen scheine. Dieses Kompliment habe ich natürlich sehr gerne angenommen und an meine Mitarbeiter weitergegeben!

Ästhetische Dermatologie:

Die ersten erfolgreichen Monate liegen also hinter Ihnen – aber Stillstand bedeutet bekanntlich Rückschritt. Welche Pläne und Ziele stehen in der nächsten Zeit an?

H. Harms:

Wir werden weiterhin neue Wege gehen, z.B. indem wir die ersten Service-Wartungsverträge anbieten, die von der Struktur her – bedingt durch die außergewöhnliche Systemqualität – sowohl im preislichen Bereich wie auch hinsichtlich der Absicherung ganz neue Standards setzen werden.

Darüber hinaus werden wir in den nächsten Monaten auf nationalen und internationalen Kongressen eine ganze Reihe von neuen Produkten vorstellen sowie neue Indikationen, die mit unseren Produkten abgedeckt werden können, worüber wir uns sehr freuen. Wir sprechen hier von einer sehr interessanten Erweiterung unseres Portfolios – und das europaweit.

Die fruchtbaren Kooperationen mit mittlerweile schon mehreren Universitäten werden wir ebenfalls weiterführen und intensivieren, allen voran mit der Universität Hamburg. Hier arbeiten wir auch im klinischen Bereich und auf globaler Forschungsebene zusammen. In Kürze folgen weitere deutsche Universitäten.
Nicht zuletzt werden wir uns auch im Marketing weiter stark positionieren mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Marke Lutronic kontinuierlich zu stärken, und speziell das Qualitätsversprechen kommunizieren, das mit diesem Namen einhergeht.

Ästhetische Dermatologie:

Neben der natürlich fundamental wichtigen Produktqualität sind für die Anwender in der Praxis auch ein zuverlässiger Support sowie die Weiterbildungsmöglichkeiten von großer Bedeutung. Wie sind Sie diesbezüglich aufgestellt?

H.Harms:

Sie haben völlig recht, was die Bedeutung dieser Aspekte betrifft. Wir haben z.B. eine umfassende überregionale Fortbildungsreihe mit einigen größeren und kleineren Veranstaltungen geplant. Es ist uns besonders wichtig, diese Hands-On-Workshops, Laserschutzkurse und Weiterbildungen anzubieten, um unsere Kunden zu unterstützen und Interessenten einen Einblick in die Welt unserer ästhetischen Medizinprodukte zu gewähren, Neugier zu nähren und Lust auf ein erweitertes ästhetisch-medizinisches Behandlungsangebot zu machen. Nicht zuletzt auch, um dem veränderten Markt gerecht zu werden insbesondere unter der Berücksichtigung der neuen Gesetzgebung im Rahmen der NiSV.

Ästhetische Dermatologie:

Können Sie zum Schluss ein kurzes Fazit des ersten spannenden Jahres von und mit Lutronic in Deutschland ziehen?

H.Harms:

Spannend war das Jahr auf jeden Fall! Im Ergebnis gehen wir gestärkt und mit etablierter Profitabilität in das Jahr 2020. Da die besonderen Anstrengungen der Neugründung nun hinter uns liegen, stellen wir uns im Jahr 2020 umso engagierter den neuen Herausforderungen, die uns erwarten. Darauf freuen wir uns alle wirklich sehr!

Ästhetische Dermatologie:

Sehr geehrter Herr Harms, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte S. Höppner.