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Innovationspreis Dermatologie 2022: Erstmals drei neue Konzepte für eine bessere Versorgung ausgezeichnet

Bereits zum zwölften Mal wurde dieses Jahr im Rahmen der Fachtung „DERM“ in Frankenthal der Innovationspreis Dermato- logie vergeben. Aufgrund der Vielzahl an zukunftsweisenden Einreichungen gab es aber eine Besonderheit: Erstmals wurden drei Projekte mit einem Preisgeld von insgesamt 9.000 Euro ausgezeichnet.

Prof. Dr. med. Hagen Ott (Hannover) für die „Outreach Nurse für Schmetterlingskinder“, Dr. med. Sophia Bender-Säbelkampf (Erlangen) für ein „Palliativmedizinisches Integrationsmodell beim Melanom“ sowie Prof. Dr. med. Swen Malte John und Dr. med. Cara Symanzik (Osnabrück) für„CARE+eHealth“ sind die Preisträger 2022. Die Auszeichnung des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD) wird in Kooperation mit der Professor Paul Gerson Unna Akademie e.V. vergeben. Zur Teilnahme aufgerufen sind jedes Jahr Dermatologinnen und Dermatologen mit Ideen für innovative Ansätze in der Patientenversorgung.

Innovative Versorgungskonzepte für Kinder, Melanompatienten
und Pflegepersonal

Die erste und bislang einzige Outreach Nurse für Kinder mit unheilbaren genetischen Hauterkrankungen hat im Rahmen dieses mit dem Platz 1 prämierten Projektes Eltern und Klinikmitarbeiter im Wundmanagement in zahlreichen Kliniken und vor Ort zu Hause angeleitet. Darüber hinaus leistet
sie wichtige Aufklärungsarbeit an Kindergärten und Schulen. Prof. Dr. med. Hagen Ott, Chefarzt der Pädiatrischen Dermatologie, Krankenhaus

„Auf der Bult“, Hannover, ermöglicht mit diesem Projekt, dass die Belastung für Familien und betreuende Teams in den Geburtskliniken reduziert und die Krankheitsbewältigung im Alltag verbessert wird.

Im Mittelpunkt des mit dem 2. Platz ausgezeichneten Projektes steht das Palliativmedizinische Integrationsmodell beim Melanom (PaM) mit der Erfassung eines zeitgerechten palliativmedizinischen Bedarfs sowie einer Versorgungsplanung anhand von objektivierbaren, zur Verfügung stehenden Parametern. Projektleiterin Dr. med. Sophia Bender-Säbelkampf, Universitätsklinikum Erlangen, verbessert damit die Versorgungsqualität und Lebenszeit der Betroffenen.

Das CARE+eHealth Projekt von Prof. Dr. med. Swen Malte John und Dr. med. Cara Symanzik, iDerm, Osnabrück, auf Platz 3 unterstützt die Versorgung von Pflegenden mit Hautekzemen während und nach der COVID-19-Pandemie. Das Konzept mit Aufklärung und Schulung per eHealth und Versorgung mit Handpflegeprodukten kann die Haut- gesundheit bei Pflegenden signifikant verbessern.

„Uns haben diese Bewerbungen überzeugt, weil sie zeigen, wie mit Einfallsreichtum Versorgungslücken für drei stark belastete Patientengruppen – wie Kinder mit seltenen angeborenen Hauterkrankungen, Melanompatienten und hautkranke Pflegende – geschlossen werden können. Wir würden uns freuen, wenn die Projekte auch Anregungen für weitere innovative Ansätze in der Dermatologie geben.“, erläutert Dr. med. Ralph von Kiedrowski, Präsident des BVDD, die Auswahl der Gewinnerprojekte. Matthias Scheller, Vorsitzender der Professor Paul Gerson Unna Akademie e.V., ergänzt: „Bei der Vielzahl an hervorragenden Bewerbungen ist uns die diesjährige Entscheidung besonders schwergefallen. Wir sind begeistert vom großen Engagement der Preisträger und dem hohen Innovationscharakter ihrer Projekte.“

Zeitgleich mit der diesjährigen Preisverleihung haben der BVDD und die Paul Gerson Unna Akademie das Bewerbungsverfahren für den „Innovationspreis Dermatologie 2023“ eröffnet. Erneut können sich Dermatologinnen und Dermatologen aus der Niederlassung und der Klinik mit zukunftsweisenden Projekten bewerben. Einsendeschluss ist der 30. November 2022.

Quelle: Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.