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Klinische Tätigkeit und dermatologische Forschung verbinden

Deutsche Stiftung für Dermatologie schreibt Stipendien „Clinician Scientist Program“ aus

Ärztliche Qualifizierungsstellen als „Clinician Scientist“ ermöglichen es, während der klinischen Tätigkeit durch „geschützte Forschungszeit“ Forschungsexpertise auszubauen. Die Stipendiaten werden in dem Förderzeitraum mittels eines Stipendiums von ihren klinischen Aufgaben ganz oder teilweise freigestellt. Die Deutsche Stiftung für Dermatologie schreibt mit zwei unterschiedlich zugeschnittenen Programmen ärztliche Qualifizierungsstellen aus: „Clinician Scientist“ und „Advanced Clinician Scientist“ in der Dermatologie. Die Ausschreibung erfolgt unter Schirmherrschaft und Förderung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF). Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2021.

Um Patientinnen und Patienten wissenschaftlich fundiert zu versorgen, müssen Medizinerinnen und Mediziner an Kliniken die Möglichkeit haben, an Forschung und Wissenschaft unmittelbar beteiligt zu sein. „Der Alltag in der Klinik lässt häufig zu wenig Zeit für Forschungsaktivitäten. Das wiederum wirkt sich auf die zukünftige Patientenversorgung aus“, sagt Professor Dr. med. Evelyn Gaffal, Leitende Oberärztin an der Universitätshautklinik Magdeburg und Mitglied des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF). Denn nur wenn Forschung und Versorgung eng miteinander verknüpft seien, gelangten neue Forschungserkenntnisse auch rasch in die Versorgung. Umgekehrt seien die Erfahrungen aus der Versorgung und der unmittelbare Kontakt zu Patientinnen und Patienten ein wichtiger Input für die Forschung, so die Expertin und Koordinatorin des Programms.

„Als wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft sind für uns Forschungs- und Nachwuchsförderung zwei zentrale Handlungsfelder. Mit den Stipendien ‘Clinician Scientist‘ und ‘Advanced Clinician Scientist‘ stärken wir gleichzeitig die dermatologische Forschung und individuelle Karrierewege“, erklärt Professor Dr. med. Peter Elsner, Direktor der Klinik für Hautkrank- heiten am Universitätsklinikum Jena und Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Das Modell „Clinician Scientist“ sieht vor, dass die Ärztin oder der Arzt während der Arbeit an der Klinik Zeit für Forschung erhält, indem sie oder er von klinischen Aufgaben ganz oder zum Teil freigestellt wird. Beim „Clinician Scientist“ stellt die jeweilige Klinik die Ärztin oder den Arzt für ein Jahr zu 100 Prozent von der klinischen Tätigkeit frei. Das „Advanced Clinician Scientist“-Program hat einen zweijährigen Förderzeitraum. Hier werden in der Regel 50 Prozent der Arbeitszeit für die Forschung und 50 Prozent für die klinischen Aufgaben aufgewendet.

Die Bewerberinnen und Bewerber für den „Clinician Scientist“ sollten über eine abgeschlossene Promotion verfügen und sich in der Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten befinden. Das wissenschaftliche Engagement sollte durch Posterbeiträge, Vorträge und idealerweise mindestens eine wissenschaftliche Publikation erkennbar sein. Zu der Bewerbung gehört eine wissenschaftlich anspruchsvolle Projektskizze. Für den „Advanced Clinician Scientist“ sollten die Bewerberinnen und Bewerber neben der abgeschlossenen Promotion auch über eine bereits abgeschlossene Facharztausbildung verfügen. Sie sollten eine durch Publikationen nachgewiesene kontinuierliche wissenschaftliche Betätigung sowie eine wissenschaftlich fundierte und erfolgversprechende Projektskizze vorweisen können.

Weitere Informationen:

https://derma.de/stipendien-forschungspreise/ddg-stipendien/clinician-scientist-program/

Quelle: Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)