Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vor wenigen Wochen äußerte ich an dieser Stelle angesichts von „Menschenmassen (…) bei zum Teil skurrilen ‘Demonstrationen‘ wie auch bei frühsommerlichen Freizeitaktivitäten, die die nach wie vor (und aus gutem Grund) geltenden Abstandsregeln leichtfertig missachten“ eine gewisse Skepsis hinsichtlich unserer kollektiven Hoffnung, „dass es trotz dieser Leichtfertigkeiten nicht die befürchtete ‘zweite Welle‘ inklusive erneuter Verschärfung der aktuellen Lockerungen“ geben möge. Während z.B. in den USA aufgrund verspäteter Restriktionen und anschließender verfrühter Lockerungen die Infiziertenzahlen bereits wieder steigen, ist es hierzulande bis dato zum Glück bei einzelnen, regional begrenzten, jeweils spezifisch verursachten Clustern geblieben.
Auch wenn Deutschland bisher vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gekommen ist, bleibt die Durchführung von Veranstaltungen mit großen Publikums- bzw. Teilnehmerzahlen selbstverständlich bis auf Weiteres unmöglich. Dies stellt auch die Macher von medizinischen Tagungen und Fachkongressen – deren Besuch Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, vermutlich ebenso fest in Ihrem Jahresterminkalender eingeplant hatten wie ich selbst – vor ganz neue Herausforderungen und Entscheidungen. Im Interview ab Seite 34 der vorliegenden Ausgabe von Ästhetische Dermatologie spricht Tagungspräsident Prof. Dr. med. Lars E. French über die Beweggründer der Veranstalter, die diesjährige Fortbildungswoche in München als FOBI DIGITAL 2020 rein virtuell zu rekonzipieren, welche nicht zu verachtenden Vorteile das neue Kongressformat hat und welche inhaltlichen Highlights die Teilnehmer erwarten dürfen.
Darüber hinaus möchte ich Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, noch den in bewährter Weise unter der Rubrik „Spektrum“ lokalisierten redaktionellen Schwerpunkt ans Herz legen, der dieses Mal das Thema Psoriasis aufgreift (s.S. 12ff). Dort finden sich nicht nur neue, erfreuliche Langzeitstudiendaten zu den beiden IL-17A-Inhibitoren Ixekizumab und Secukinumab, sondern es wird auch das spannende, erst kürzlich mit einer Förderung des Deutschen Psoriasis Bundes bedachte Forschungsprojekt des Kollegen PD Dr. Dr. Alexander Zink aus München vorgestellt, das zeigen soll, ob bzw. inwieweit die Schwere der Psoriasis- Erkrankung – gemessen mittels des sogenannten „PeakPASI“ – als Prädiktor für das Thera- pieansprechen sowie patientenspezifische Komorbiditäten dienen kann.
Ihre
Dr. med. Andrea Schulz
Schriftleiterin Ästhetische Dermatologie