Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Es war eine große Freude, dass man sich endlich wieder persönlich treffen konnte“ – wem würde dieser Satz, entnommen dem Interview (s.S. 22ff) mit der geschätzten Düsseldorfer Kollegin Heike Heise, ihres Zeichens Tagungspräsidentin der 29. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft, die Anfang Oktober in ihrer schönen Heimatstadt als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, in diesen pandemiegeplagten Zeiten nicht aus dem Herzen sprechen? Elementare Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung der Tagung war dabei naturgemäß die – glücklicherweise bei allen Anwesenden uneingeschränkt vorhandene – „Disziplin bei der Einhaltung der Sicherheitsauflagen vor Ort“.
Dass ebenjene angesprochene Disziplin in der Einhaltung aller notwendigen Abstands- und Hygieneregeln bei naturwissenschaftlich-akademisch ausgebildeten Vertretern medizinischer Fachberufe nach (mindestens) sieben Monaten intensiver beruflicher und intellektueller Beschäftigung mit SARS-CoV-2 vorausgesetzt werden kann, ist jedoch leider kein Spiegelbild einer Gesellschaft insgesamt, deren – menschlich verständliche – disziplinarische „Ermüdung“ aktuell leider an wieder sprunghaft steigenden Infektionszahlen abgelesen werden kann. Die Hauptschuld daran tragen hierbei wohl ebenfalls Präsenzveranstaltungen – diese allerdings von privaterer Art. Es erscheint insofern fast unausweichlich, dass die diversen Festivitäten, die sich zuletzt als (super)spreading Events erwiesen haben, in naher Zukunft behördlicherseits wieder rigoroser eingeschränkt werden müssen. Es ist offensichtlich wesentlich einfacher, auf Demonstrationen lautstark die Einschränkung der gewohnten Freiheitsrechte zu beklagen, als durch ein Mindestmaß an Vernunft genau diese (neuerlichen) Einschränkungen gar nicht erst notwendig werden zu lassen.
Die Vermutung, dass in Zeiten wie diesen auch die Redaktion von Ästhetische Dermatologie einen gesteigerten Bedarf nach menschlichem Kontakt hat – sei er persönlich, per Videoschaltung oder zumindest fernmündlich –, zeigt sich möglicherweise in der Tatsache, dass in der vorliegenden Ausgabe neben dem erwähnten Austausch mit der DDL-Tagungspräsidentin gleich vier weitere spannende Interviews zu finden sind. Neben den wie gewohnt erhellenden medizinrechtlichen Ausführungen von Consultant Astrid Tomczak (s.S. 30f ) finden sich praxisnahe Gespräche mit den schwerpunktmäßig in der Ästhetik tätigen Kollegen Jens Diedrichson aus Düsseldorf (s.S. 32ff) und Steffen Giesse aus Ludwigshafen (s.S. 26ff) wie auch ein Interview mit einem prominenten Vertreter der Industrie, Vice President Richard Bankowski von der Fa. Cynosure (s.S. 18ff ).
Ihre
Dr. med. Andrea Schulz
Schriftleiterin Ästhetische Dermatologie