Oscar-Gans-Preis 2023 zur Förderung der experimentellen Dermatologie
Drei Wissenschaftler*innen auf der 52. DDG-Tagung ausgezeichnet
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) hat auf ihrer 52. DDG-Tagung, die vom 26.–29. April 2023 in Berlin stattfand, drei Dermatolog*innen mit dem Oscar-Gans-Preis ausgezeichnet, einem der bedeutendsten Wissenschaftspreise in der Dermatologie, mit dem Arbeiten zur experimentellen Dermatologie prämiert werden. Der Preis wird von der Firma Galderma unterstützt. Der Hauptpreis ging an Prof. Stefanie Eyerich, die in ihrer Forschungsarbeit entzündliche Signaturen bei Hauterkrankungen untersucht. Dr. Corinne Hübers erhielt den Förderpreis für eine Arbeit, in der sie die „Kommunikation“ zwischen Primärtumoren mit Fernmetastasen untersucht. Dr. Sebastian Willenborg bekam den Förderpreis für seine Forschung zur Rolle mitochondrialer Makrophagen in verschiedenen Stadien der Wundheilung.
„Die Qualität der eingereichten Bewerbungen für den Oscar-Gans-Preis hat das Kuratorium beeindruckt, zeigt dies doch, wie intensiv sich deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Fragen dermatologischer Grundlagenforschung befassen“, sagte Professor Dr. med. Michael Hertl, Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und Vorsitzender des Kuratoriums.
Den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Prof. Dr. rer. nat. Stefanie Eyerich für ihre in Nature Communications veröffentlichte Arbeit „Spatial transcriptomics landscape of lesions from non-communicable inflammatory skin diseases“. Das Kuratorium überzeugte, wie die Münchner Forscherin eine neue Methode vorstellt, die verschiedene phänotypische und funktionelle Qualitäten von Entzündungsinfiltraten verbindet und Entzündungsmuster bestimmten Lokalisationen zuordnen lässt. „Damit berücksichtigt diese Arbeit neben der Quantität auch die Qualität von Entzündungsmustern. Das beeinflusst nicht nur den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, sondern bietet auch neue therapeutische Ansätze, die für die Dermatologie im Allgemeinen von großer Bedeutung sind“, betonte Hertl.
Zwei Forschende erhielten einen mit jeweils 5.000 Euro dotierten Förderpreis. Dr. med. Corinne Hübers erhielt die Auszeichnung für ihre Arbeit „Primary tumor-derived systemic nANGPTL4 inhibits metastasis“. Die onkologisch tätige Oberärztin aus Mannheim, deren Arbeit im Journal of Experimental Medicine veröffentlicht wurde, geht der Frage nach, wie sich der Primärtumor mit Fernmetastasen über Spaltprodukte eines Mediators der Angiogenese „unterhält“. Hübers untersuchte dies an Patientenmaterial, im Tierversuch und in der Zellkultur. „Die Arbeit macht deutlich, wie funktionelle Eigenschaften eines Proteins wesentlich Einfluss auf biologische Systeme, z.B. bei der Metastasierung, haben können. Das ist eine beeindruckende Forschungsleistung einer primär klinisch tätigen Dermatologin“, so Hertl.
Dr. rer. nat. Sebastian Willenborg wurde für seine in Cell Metabolism publizierte Arbeit „Mitochondrial metabolism coordinates stage specific repair processes in macrophages during wound healing“ ebenfalls mit dem Förderpreis geehrt. Das Kuratorium lobte die klare, saubere zellbiologische Arbeit des Kölner Forschers zur Rolle mitochondrialer Makrophagen in verschiedenen Stadien der Wundheilung im Tiermodell und hob hervor, dass diese Erkenntnisse neue therapeutische Implikationen bieten. „Mit dieser Arbeit vermittelt der Autor neue Einblicke in wesentliche Mechanismen der Wundheilung, die gegebenenfalls auch in unsere klinische Praxis einfließen können“, bilanzierte Hertl.