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„Wir decken mit unserem Portfolio fast 90% aller minimal-invasiven Behandlungen ab“

Interview mit Christopher Raps, SONEWA GmbH (Bamberg)

Die SONEWA GmbH ist als inhabergeführtes Familienunternehmen seit über 15 Jahren auf dem deutschen sowie internationalen Ästhetikmarkt etabliert und wird als verlässlicher Partner mit einem attraktiven Produktportfolio geschätzt. Aktuell steht in der Führung von SONEWA nun ein Generationswechsel an und wir sprachen mit dem designierten neuen Geschäftsführer Christopher Raps über die Entwicklung des Unternehmens, den aktuellen Status Quo und seine Pläne für dessen Zukunft.

Herr Raps, wie kam es eigentlich 2007 zur Gründung von SONEWA? Hatten Ihre Eltern schon länger geplant, ein eigenes Unternehmen aufzubauen?

Christopher Raps: Mein Vater, Helge Raps, arbeitete damals bereits viele Jahre als Geschäftsführer für Corneal Deutschland, den Entwicklern von Juvederm. Nach der Übernahme durch Allergan schlossen sich die Köpfe hinter Juvederm wieder zusammen und gründeten Laboratoires VIVACY. Mit dem Filler STYLAGE, der auf dem Wissen von Juvederm und Surgiderm aufbaute, boten sie meinen Eltern an, eine deutschsprachige Vertriebsgesellschaft zu gründen. So entstand die SONEWA GmbH.

Wann sind Sie in das Unternehmen mit eingestiegen und wie hat sich SONEWA aus Ihrer Sicht im Laufe der Zeit entwickelt?

Christopher Raps: Ich selbst bin im Jahr 2014 in unser Familienunternehmen eingestiegen – und in dieser Zeit hat sich sehr viel getan! In den letzten neun Jahren durfte ich einen großen Wandel und ein starkes Wachstum des Unternehmens miterleben und aktiv mitgestalten. In diesem Zeitraum ist es uns u.a. gelungen, unsere Umsätze um ein Vielfaches zu steigern. Heute ist es uns außerdem sehr wichtig, als Familienunternehmen wahrgenommen zu werden – das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall und ist in dieser Branche ja auch eine Seltenheit, auf die wir stolz sind.

Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Sie aktuell und wie gestalten Sie eine Unternehmenskultur, die Motivation und Engagement fördert?

Christopher Raps: Wir sind ein bunter Mix aus festangestellten Innen- und Außendienstmitarbeitern sowie Freiberuflern.
Seit letztem Jahr nennen wir uns die „SONEWA FAMILY“. Wie im echten Leben versammeln wir die „Familie“ immer wieder gerne am Essenstisch. Ob bei Außendiensttagungen, Train-the- Trainer-Schulungen oder internationalen Messen, eine ausgelassene und offene Stimmung vereint uns immer wieder beim Lunch oder Dinner. Jeder unserer Kollegen kann dies bestätigen. Obwohl wir also eine große „Family“ sind, sind wir noch ein recht kleines Familienunternehmen mit derzeit 12 Mitarbeitern – aber die Tendenz ist steigend. (lacht) Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Familienmitgliedern!

Was sind aktuell die Highlights im Produktportfolio von SONEWA?

Christopher Raps: Neben unserem breiten Portfolio an STYLAGE-Fillern, die heute noch in nahezu allen Varianten mit oder ohne Lidocain erhältlich sind, gewinnen unsere PDO-Fäden von VENUS V-Line zunehmend an Bedeutung. Der aktuell am meisten nachgefragte PDO-Faden ist der COG MOLDING – einer der stärksten Zugfäden auf dem Markt. Darüber hinaus sind stumpfe Kanülen bei der Arbeit mit Hyaluronsäure immer wichtiger geworden. In Zusammenarbeit mit unserem Partner SoftFil bieten wir die weltweit größte Auswahl an Kanülen in verschiedenen Größen an. Letztes Jahr haben wir zusammen mit SoftFil die Topilase in Deutschland eingeführt – die weltweit erste topische Hyaluronidase. Obwohl sie die klassische Hyaluronidase nicht ersetzen kann und soll, trägt sie dazu bei, die Hautoberfläche nach Überkorrekturen zu harmonisieren, und ist somit eine besonders zeitgemäße Lösung. Wir bieten aber auch klassische Hyaluronidase vom Hersteller SRS an.

Können Sie uns schon etwas zu den Zukunftsplänen oder anstehenden Projekten verraten, die in der Pipeline sind? Sehen Sie als neuer Geschäftsführer überhaupt großen Innovationsbedarf oder ist SONEWA so gut aufgestellt, dass es eher darum geht, „das Schiff auf Kurs“ zu halten?

Christopher Raps: (lacht) Das Schiff ist derzeit sicherlich „auf Kurs“. Unser Fokus richtet sich mehr denn je auf Fachanwender, die wir mit unserem Rundumservice und unserem breiten Sortiment begeistern möchten. Wir legen Wert auf ein gutes Coaching und erweitern ständig unser Referententeam. Für dieses Jahr sind bereits über 20 Hands-On-Workshops
in Deutschland geplant. Zudem findet im September wieder unser Symposium THE NATURAL FACE in Bamberg statt, auf das ich mich besonders freue! An zwei Tagen haben wir ein hervorragendes wissenschaftliches Programm von Hyaluronsäure über PDO-Fäden bis hin zur Fett-Weg-Spritze geplant. Auch Fachvorträge wie z.B. zum Komplikationsmanagement oder Social-Media-Marketing sind geplant. Unsere Referenten kommen dabei u.a. aus Deutschland, Italien und Großbritannien. Natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz, sei es beim gemeinsamen Abendessen oder unserer legendären GALA-Party. Auch ein Begleitprogramm für die Partnerinnen und Partner ist geplant.

Was unterscheidet SONEWA aus Ihrer Sicht von den Mitbewerbern in der Branche? Gibt es Alleinstellungsmerkmale, auf die Sie besonders stolz sind?

Christopher Raps: Ein essenzieller Vorteil eines Familienunternehmens ist aus unserer Sicht die starke Verbindung zwischen den Mitarbeitern und der Unternehmenskultur. Durch unsere gemeinsamen Werte und Ziele können wir uns schnell und flexibel auf Marktveränderungen und Kundenbedürfnisse einstellen. Wir kennen unsere Kunden persönlich und verstehen ihre Bedürfnisse und Anforderungen. Auf diese Weise können wir individuelle Lösungen anbieten und auf spezifische Kundenwünsche eingehen. Unsere Kunden schätzen diese persönliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr. Zudem vertreiben wir nahezu als einzige Firma neben einem Premium-Filler auch andere Produktlinien für ästhetisch- medizinische Behandlungen, so decken wir mit unserem Portfolio fast 90% aller minimal-invasiven Behandlungen ab.

Im Rahmen der „SONEWA Akademie“ bieten Sie ja schon seit vielen Jahren Einsteiger-, Fortgeschrittenen- sowie Masterclass-Kurse u.a. zu Fadenlifting und Hyaluronsäureunterspritzungen an. Ist die eigene „Akademie“ ein reines Fortbildungsangebot oder trägt sie auch messbar zur Kundenbindung bei?

Christopher Raps: Die SONEWA Akademie erfreut sich immer größerer Beliebtheit! Wir bieten seit Jahren praxisnahe Hands-on-Kurse an und passen diese stets mit unserem renommierten Medical Director, Mark Posselt, an. Neben regelmäßigen Workshops in München, Köln, Berlin und Frankfurt organisieren wir auch unregelmäßig Kurse in anderen deutschen Städten. Unsere Akademie ist nicht nur ein großartiges Werkzeug, um neue Kunden zu gewinnen, sondern auch für erfahrene Experten eine wertvolle Plattform für Austausch und spezialisierte Indikationen. Unsere Workshops sind somit nicht nur eine Gelegenheit zur fachlichen Weiterbildung, sondern auch eine Möglichkeit zum Networking in der ästhetisch-medizinischen Branche.

Wie wichtig ist es Ihnen, neben der Fokussierung auf die geschäftlich relevanten Kernbereiche auch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen bei unternehmerischen Entscheidungen zu berücksichtigen? Wie geht SONEWA z.B. mit den großen Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz um?

Christopher Raps: Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind für uns bei SONEWA nicht nur bloße Schlagwörter, sondern fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert! In unserer Branche wird diesen Aspekten meiner Meinung nach noch viel zu wenig Beachtung geschenkt, während sie in anderen Geschäftsfeldern längst unverzichtbar geworden sind. Wir setzen uns deshalb nachhaltig für den Schutz unserer Umwelt ein, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität unserer Medizinprodukte einzugehen.

Unsere Verpackungen sind alle RESY-lizensiert und wir bemühen uns, den Einsatz von Kunststoff so weit wie möglich zu reduzieren. Zudem haben wir unseren Fuhrpark auf elektronische oder Hybrid-Fahrzeuge umgestellt und absol- vieren damit 75% unserer Fahrten. Auch in der Produktion achten wir darauf, dass unsere Produkte möglichst ressourcenschonend hergestellt werden.

Wir sind immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, um unseren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Aktuell planen wir eine Kooperation mit dem Unternehmen 4Oceans, das sich auf die Bergung von Kunststoffabfällen aus den Meeren und von den Küsten spezialisiert hat. Wir sind fest davon überzeugt, dass jeder von uns einen Beitrag leisten kann, um unsere Umwelt zu schützen und zu erhalten!

Sehr geehrter Herr Raps, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte S. Höppner