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Forschungspreis 2022 zur photodynamischen Therapie und Fluoreszenzdiagnostik verliehen

Wegweisende Forschungsarbeit zur Behandlung aktinischer Keratosen bei chronisch immunsupprimierten Patient*innen nach Organtransplantation ausgezeichnet

Anlässlich der 28. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI) in München wurde am 13. Juli 2022 der diesjährige „Preis zur Forschungsförderung der photodynamischen Therapie und der Fluoreszenzdiagnostik von Erkrankungen der Haut“ (PDT-Preis) verliehen.

Das Kuratorium unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Rolf-Markus Szeimies (Klinikum Vest Recklinghausen) vergab den Forschungspreis an Dr. Anke Susanne Lonsdorf (Universitätsklinikum Heidelberg) für ihre wegweisende Arbeit zur laserunterstützten low-irradiance PDT (AFL-li-PDT) für die Behandlung aktinischer Keratosen in der Hochrisikogruppe von organtransplantierten Patient*innen. Der mit 5.000 Euro dotierte PDT-Preis wurde in diesem Jahr bereits zum 9. Mal vergeben und von der Galderma Laboratorium GmbH, Düsseldorf, ausgeschrieben und gestiftet.

 

Verleihung des PDT-Preises 2022 mit (v. l. n. r.): Prof. Dr. med. Rolf-Markus Szeimies (Recklinghausen, Vorsitzen- der Kuratorium PDT-Preis 2022), Dr. med. Anke Susanne Lonsdorf (Heidelberg, Preisträgerin 2022), Annegret Wittich-Höffer (Düsseldorf, Geschäftsführerin Deutsch- land/Österreich, Galderma Laboratorium GmbH).

Erweiterung des PDT-Therapiespektrums für Hochrisikopatient*innen

Die diesjährige Preisträgerin des PDT- Preises, Dr. med. Anke Susanne Lons- dorf, ist Oberärztin an der Hautklinik des Universitätsklinikums Heidelberg. Ihre prämierte Arbeit „Ablative Fractional Laser-assisted low-irradiance Photodynamic Therapy for Treatment of Actinic Keratoses in Organ Transplant Recipients:

A Prospective, Randomized, Intraindividual Controlled Trial“ wurde im April dieses Jahres im Fachjournal Acta Dermato- Venereologica veröffentlicht. [1] Schmerzen und eine verminderte Wirksamkeit sind die Hauptgründe für praxisrelevante Limitationen der konventionellen photodynamischen Therapie aktinischer Keratosen bei immunsupprimierten Empfänger*innen von Organtransplantaten. Im Rahmen ihrer prospektiven, randomisierten Studie zeigte Frau Dr. Lonsdorf für das Hochrisikokollektiv chronisch immunsupprimierter Patient*innen nach Organtransplantation, dass sich durch die laserunterstützte low-irradiance PDT (AFL-li-PDT) im Vergleich zur konventionellen MAL-PDT gesteigerte Abheilungsraten aktinischer Keratosen im Kopf- und Gesichtsbereich erzielen lassen, ohne den häufig therapielimitierenden Schmerz während der Belichtungszeit zu verschlechtern. [1] Bei überlegener therapeutischer Wirksamkeit und hervorragenden kosmetischen Ergebnissen zeigte sich zudem eine hohe Akzeptanz der Patient*innen für die AFL-li-PDT. [1] Als Kombination der effektivitätssteigernden Wirkung der laserassistierten PDT (AFL-PDT) mit dem schmerzreduzierenden Verfahren der Low-irradiance PDT (li-PDT) stellt die AFL-li-PDT somit eine wesentliche Bereicherung des therapeutischen Spektrums für die Behandlung aktinischer Keratosen bei organtransplantierten Patient*innen dar. [1]

Der PDT-Preis zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet der photodynamischen Therapie und Fluoreszenzdiagnostik der Haut wurde im Jahr 2004 zum ersten Mal vergeben. Über die Verleihung des diesjährigen PDT-Preises 2022 entschied das wissenschaftliche Kuratorium mit Prof. Rolf-Markus Szeimies (Recklinghausen, Vorsitzender), Prof. Sigrid Karrer (Regensburg), Prof. Dr. Roland Kaufmann (Frankfurt/M.) und Dr. Claas Ulrich (Berlin). T

Quelle: Galderma

Literatur

1. Lonsdorf Anke S et al., Acta Derm Venereol 2022; 102: adv00694.