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Editorial – MÄC – Magazin für Allgemeine und Ästhetische Chirurgie

Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

auch wenn in dem jetzt schon seit vielen Jahrzehnten in der (wissenschaftlichen) Theorie wie auch der (konsumistischen) Praxis ausgetragenen (Wett-)Streit bzgl. des schädlichsten und jedenfalls allgemein in viel zu großer Menge konsumierten Bestandteils unserer Nahrung aktuell wohl der Zucker in all seinen offenen wie versteckten bzw. verklausulierten Formen und Spielarten die Nase vorn hat, bleibt auch – wiewohl oftmals als so genannter “Geschmacksträger” postuliert und somit semi-rehabilitiert – das Fett in der allgemeinen Wahrnehmung ein verführerischer Bösewicht, der in vielen wohlschmeckenden Mahlzeiten und Lebensmitteln lauert, um sich nach (oftmals reuevollem) Genuss derselben unmittelbar in die eigenen “Problemzonen” zu integrieren.

Laut einem Bericht der europäischen Statistikbehörde Eurostat ist inzwischen mehr als die Hälfte der Erwachsenen in der Europäischen Union übergewichtig und etwa jeder sechste sogar fettleibig – und die Deutschen liegen dabei sogar noch über dem EU-Durchschnitt. Entsprechend diesem ungebrochenen Trend zum Übergewicht steigt naturgemäß auch die Anzahl der Patienten, die mit dem Wunsch in ästhetischmedizinischen Praxen vorstellig werden, die als unschön empfundenen Pölsterchen möglichst schnell und elegant wieder loszuwerden. Wenn es sich hierbei tatsächlich nur um – oftmals auch in der Tat diätresistente – “Pölsterchen” handelt (und nicht um eine komplette Polstergarnitur), gibt es heutzutage zum Glück diverse Methoden, die weit unterhalb der beträchtlichen Invasivität einer “klassischen” Liposuktion Abhilfe schaffen können.

So ist etwa die Kryolipolyse bereits seit über zehn Jahren als nichtinvasives Verfahren zur Ergänzung des Behandlungsspektrums bei der “Abpolsterung” – AKA “Bodycontouring” – im Einsatz. Dabei hat das hohe Maß an Patientenzufriedenheit dazu geführt, dass die Kryolipolyse inzwischen nach den Faltenbehandlungen (Botox, Filler etc.) zu den beliebtesten nichtinvasiven Ästhetik-Behandlungen in Deutschland gehört (s.S. 20). Eine weitere Möglichkeit, kleinere unerwünschte Fettdepots bzw. Fettablagerungen gezielt zu behandeln, ist die minimalinvasive Injektions-Lipolyse, bei der über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten eine biochemische Fettauflösung stattfindet (s.S. 8f ). Falls aufgrund des Ausmaßes der Problematik hingegen doch eine Liposuktion angezeigt ist, kann zumindest das Eigenfett aus der einen Problemzone evtl. eine andere Problemzone optimieren, so wie bei der Augmentation der Brust mit Eigenfett im Rahmen eines Lipofillings (s.S. 6f ).

Ihr

Dr. med. Dominik von Lukowicz

Schriftleiter “Magazin für Allgemeine und Ästhetische Chirurgie”