Aktuell MÄC

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wenn sich das alte Jahr langsam dem Ende zuneigt, ist dies traditionell ein guter Grund, Rückschau zu halten auf das, was in den vergangenen 12 Monaten passiert ist, und zugleich vorauszuschauen auf das, was wir von den kommenden 12 Monaten erwarten. Beim noch frischen Blick zurück erscheint 2019 dabei gerade geprägt von dem Konflikt zwischen denjenigen, die am liebsten nur noch zurückschauen wollen, mit der Sehnsucht, jene Zeit, in der (vermeintlich) alles noch seine Ordnung hatte, zurückzubringen, und auf der anderen Seite denjenigen, denen die drängenden, schon viel zu lange aufgeschobenen Probleme der Zukunft, die auch im Heute schon spürbar sind und jeden Tag spürbarer werden, auf den Nägeln brennen. Insofern wird es 2020 eine der spannendsten Fragen sein, in welche Richtung sich hier das gesellschaftliche Klima neigt.

Eine weitere Tradition, die ganz speziell die Ästhetische Chirurgie betrifft, hat vor mittlerweile auch schon über 10 Jahren die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch- Plastische Chirurgie (DGÄPC) begründet, die jährlich eine neue Statistik vorlegt, die die aktuellen Entwicklungen in unserem Fachgebiet erfasst. In der diesjährigen Erhebung gab es keine erdrutschartigen Verschiebungen, was die gefragtesten Behandlungen bei Frauen und Männern angeht, aber doch im Detail interessante Tendenzen
(s.S. 28f ). Mit immerhin 2,8% der erfassten Behandlungen befindet sich die Nasenkorrektur in der neuen DGÄPC-Statistik weiterhin in den Top Ten, auch wenn, wie der äußerst lesenswerte Beitrag des Berliner Kollegen L. Rainer Rupprecht im vorliegenden Heft aufzeigt, die Rhinoplastik eine besonders diffizile Vorgehensweise und einen großen Erfahrungsschatz des Behandlers erfordert, gilt sie doch als eine der schwierigsten ästhetisch-plastischen Operationen überhaupt (s.S. 12ff ). In eigener Sache habe ich schließlich die große Freude, sie auf den von der Kollegin Anna-Theresa Bauer und mir selbst entwickelten “Munich Lipedema Score” (MLS) zur wesentlich verbesserten Diagnosesicherung bei Lipödemen hinzuweisen, in dessen Entwicklung sehr viel Herzblut steckt und der in der vorliegenden MÄC erstmals einem breiteren Fachpublikum vorgestellt wird (s.S. 6ff ).

Last but not least möchte das ganze Verlags-Team sich bei Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser, für Ihre Treue, Ihre Aufmerksamkeit und auch so manche konstruktive Kritik ebenso herzlich bedanken wie bei unseren Autoren für die vielen vorzüglichen Artikel und bei unseren Inserenten für die freundliche Unterstützung. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen wundervolle Feiertage und ein neues Jahr, das hoffentlich mehr von der Bemühung um Konsens und Kompromiss als vom unversöhnlichen Austragen der bestehenden Konflikte geprägt sein mag.

Ihr

Dr. med. Dominik von Lukowicz
Schriftleiter “Magazin für Ästhetische und Plastische Chirurgie”