Aktuell ORA

Sehr verehrte Leserinnen, sehr verehrte Leser,

obwohl das Highlight deutschsprachiger Kongresse dieses Jahres – unsere OSTEOLOGIE 2022 in Baden-Baden mit den Kongresspräsidenten Prof. Dr. med. Ralf Schmidmaier (München) und Dr. med. Björn Bühring (Wuppertal) – leider coronabedingt nun erst vom 18.-20.09.2022 als Präsenzveranstaltung stattfinden kann, haben die vielfältigen und qualitativ großartigen virtuellen Fort- bildungen keinen osteologischen Stillstand aufkommen lassen, wofür mein Dank vor allem der OSTAK Osteologie Akademie GmbH und den Firmen UCB und AMGEN gilt, zumal sie uns Osteolo- gen durch die Entwicklung und zunehmende Vermarktung des Sklerostinantikörpers Romosozumab ein neues scharfes Schwert im Kampf gegen die Volkskrankheit Osteoporose in die Hand gegeben haben. Außerdem wirft bereits das 30. OSTEOPOROSEFORUM vom 23.-25.06.2022 in St. Wolfgang seine Schatten voraus. Dieses Jubiläumsevent unter wissenschaftlicher Leitung der Tagungs- präsidentin Univ.-Prof. Dr. Astrid Fahrleitner-Pammer (Graz) und des Tagungssekretärs PD Dr. Christian Muschitz (Wien) lasse ich mir auf keinen Fall entgehen und hoffe, dass mich viele deutsche Osteologen (DVO) begleiten.

Als einer von über 7.095 aktiven Teilnehmern des WCO-IOF- ESCEO-Kongresses 2022, der vom 24.-27.03.2022 – leider auch nur virtuell – stattfand, muss ich sagen, dass meine hochgesteckten Erwartungen noch übertroffen werden konnten. Dabei wurden die virtuellen „Live“-Präsentationen (einschließlich aller Plenarvorträge und Meet-the-Expert- Sitzungen) real moderiert mit direkter Frage-und-Antwort- Möglichkeit zwischen uns Teilnehmern und den Referenten. Die dabei aufgezeichneten Materialien stehen den angemel- deten Personen noch für drei Monate nach Beendigung des WCO auf der speziellen Kongress-Website zur Verfügung! Den Veranstaltern bin ich sehr dankbar dafür, dass wir sofort wieder – vielleicht schon eine beginnende Tradition? – auf die Poster der Tagung zurückgreifen durften, von denen wir in diesem Heft schon einige zur Publikation als „full paper“ publizieren.

Was hat mich sonst noch bewegt?

Natürlich nach wie vor der brutale und völkerrechtswidrige Krieg in der Ukraine, wobei es mich freut, dass der von Putin geplante und antizipierte „Durchmarsch“ offensichtlich fehlgeschlagen ist – vor allem dank der Tapferkeit des ukrainischen Volkes, aber ganz gewiss auch dank der Unterstützung der Ukraine mit militärischem Gerät durch viele Länder der Weltgemeinschaft, u.a. Deutschland.

Ganz persönlich hat mich der viel zu frühe Tod des am 27. Januar 2022 im Alter von nur 66 Jahren verstorbenen Thomaskantors Prof. Georg Christoph Biller bewegt, der von 1992 bis 2015 den Leipziger Thomanerchor geleitet und mit seinen „Jungs“ Gottes Wort musikalisch verkündet und in die Herzen der Menschen getragen hat. Ich schäme mich meiner Tränen nicht, die ich an seinem Sarg bei der Trauerfeier am 10. Februar 2022 in der Leipziger Thomaskirche vergossen habe, zumal er mich – auch in meiner Funktion als DVO- Patientenbeauftragter – bei der Umsetzung meiner „Bach-Regel“ der Osteoporose-Prävention und -Therapie bis zum heutigen Tag in bis dato 1.920 Vorträgen mit seinen Jungs musikalisch begleitet hat, die zu Beginn immer wachrüttelnd das „Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten“ (BWV 214) und am Schluss triumphierend das „Jauchzet, frohlocket! Auf, preiset die Tage!“ (BWV 248 I) gesungen haben. Dafür bin ich dem Chor und Prof. Biller ewig dankbar, dem ich meinen Vortrag Nr. 1921 – coronabedingt mein erster Präsenz-Vortrag seit langer Zeit – am 10. Juni 2022, 19:30 Uhr im AWO Seniorenzentrum Ortenburg widmen und ihn mit seinem Chor posthum zum „Osteoporose-Ehrenbotschafter“ ernennen werde. In diesem Zusammenhang bin ich überaus glücklich und sowohl dem J.G. Seume Verlag als auch unserem mdm Verlag sehr dankbar, dass ich im vorliegenden Heft meine Rezension des Buches „Georg Christoph Biller – Zu Füßen Bachs“ – noch vor dessen offizieller Vorstellung im „Forum Thomanum“ am 13. Juni 2022 anlässlich des Bachfestes in Leipzig – — veröffentlichen darf, um ihm in dieser Weise auch publizistisch meine Ehre und meinen Dank erweisen zu können.

Indem ich Ihnen allen einen (nicht zu) sonnigen und (nicht zu) trockenen Sommer und einen baldigen Frieden in der Ukraine wünsche, verbleibe ich als Ihr

page5image28237744

Dr. med. Christian Günther
Chefredakteur Osteoporose, Orthopädie & Rheuma aktuell