Sehr verehrte Leserinnen, sehr verehrte Leser,
von Steven „Steve“ Paul Jobs – Mitgründer und langjähriger CEO von Apple Inc. – stammt der Ausspruch: „Wer nach vorne blickt, weiß nie, was wirklich Sinn ergibt. Nur im Rückblick erscheint etwas logisch.“ Deshalb erlaube ich mir – „Aller guten Dinge sind drei!“ – osteologisch noch einmal „graphisch“ auf das einmalige „Osteo-Educative Quartett“ 2023 (OEQ 2023) zurückzublicken, das uns – in einer Zeitspanne von 2 Monaten und 11 Tagen – auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisstand in der von uns allen so geliebten Osteologie gebracht hat. Und das „OEQ 2024“ wird diese Zeitspanne noch um einen Tag toppen, denn es beginnt mit der DVO-OSTEOLOGIE vom 14.-16. März in Wiesbaden, gefolgt vom WCO IOF-ESCEO vom 11.-14. April in London, dem 32. Osteoporoseforum vom 18.-20. April in St. Wolfgang und schließlich dem ECTS-Kongress vom 24.-28. Mai in Marseille. Also auch für uns höchste Zeit, an diese „osteo-educativen Schwergewichte“ zu erinnern, denn „Tempus fugit“!
Dieser Ausblick will aber Steve Jobs nicht widerlegen, bin ich doch sicher, dass alle vier Kongresse „Sinn-machend“ viel Neues und Nützliches für unsere tägliche Arbeit an der „Knochenfront“ bringen werden. Und „rückblickend erscheint“ es nicht nur „logisch“, sondern auch sehr nützlich, Arbeiten aus diesen vergangenen Kongressen zu publizieren, wobei wir – uns korrigierend – erst in diesem Heft den in Salz- burg posterpreisgeehrten Beitrag „Manifeste Osteoporomalazie bei Fragilitätsfrakturen des Sakrums und des Beckens“ von Julian Ramin Andresen et al. bringen (s.S. 8f), wie mich auch seine als Buch herausgebrachte und hier rezensierte Promotionsschrift (s.S. 21) um die Zukunft deutschsprachiger Osteologie ob solch großartiger Nachwuchswissenschaftler nicht bange werden lässt.
Was hat mich sonst noch bewegt?
Mir drängt sich spontan eine Verbindung der heute veröffentlichen Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie – mit ernüchternd schlechtem Abschneiden 15-jähriger deutscher Schüler besonders in Mathematik – und den Leistungen unseres Finanzministeriums mit seinem ewig jungenhaft wirkenden Minister auf, der angesichts der akuten 60-Mrd.-Euro-Lücke vielleicht doch besser seinem einstigen Spruch „Besser nicht regieren, als falsch regieren!“ treu geblieben wäre. Mit Sprücheklopfen, dogmatischem Festhalten an der sog. „Schuldenbremse“ und weiteren zweifelhaften Buchungstricks allein wird er dieses Problem jedenfalls wohl nicht lösen können – von den zusätzlich erforderlichen Milliarden für eine offensichtlich (s.o.) dringend notwendige Bildungsoffensive ganz zu schweigen.
Beim Stichwort „Bildungsoffensive“, um zu Positiverem zu kommen, denke ich zugleich an mein absolutes Highlight des Jahres 2023 zurück, hatte ich doch am 26. September das einmalige Erlebnis, gleich zwei hundertjährigen Menschen „live“ zu begegnen, die mein persönliches und berufliches Leben nicht unwesentlich beeinflusst haben. Gegen 14.00 Uhr bereiteten wir als ehemalige Schüler unserem geistig absolut fit gebliebenen Deutsch-, Erdkunde- und Musiklehrer sowie Schulchorleiter Heinz Müller einen Überraschungs-Empfang in seinem ehemaligen Schulgebäude im erzgebirgischen Steinbach bei Jöhstadt. Nach dieser denkwürdigen, fast dreistündigen Begegnung konnte ich noch dem ehemaligen internistischen Chefarzt des damaligen Kreiskrankenhaus Annaberg einen Besuch abstatten. Dieser hatte seinen 100. Geburtstag – nach seiner letzten Sprechstunde am 30.6.2023! – bereits am 16. September gefeiert und begrüßte mich, zusammen mit seiner wunderbaren Gattin, ebenfalls bei bemerkenswerter geistiger Frische. Vor der Lebensleistung dieser beiden Männer möchte ich mich ganz tief verneigen – und diese bewegenden Begegnungen als innerste Motivation nutzen, unserem wunderbaren ärztlichen Beruf mit all meinen Herzblut so lange nachzugehen, wie es die geistigen und körperlichen Reserven zulassen.
Recht herzlich danken möchte ich abschließend all unseren Autorinnen und Autoren sowie allen inserierenden Firmen und unserem großartigen Verlagsteam für die wunderbare Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Mögen Sie alle eine besinnliche und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit im Kreise Ihrer Lieben verbringen und möge uns allen ein friedvolleres 2024 beschert sein!
Ihr
Dr. med. Christian Günther
Chefredakteur Osteoporose, Orthopädie & Rheuma aktuell