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Umfrage: Großes Vertrauen in die Pharma-Forschung

85 Prozent der Deutschen ist erst durch die Corona-Pandemie deutlich geworden, wie wichtig die Arzneimittelforschung ist. Das ergab eine repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Biotech-Unternehmens Amgen. Die Pandemie hat nachdrücklich gezeigt, dass nicht für jede Krankheit – sei sie auch weit verbreitet – Therapien existieren und dass es einen großen Bedarf für medizinische Forschung gibt. Mehr als drei Viertel der Befragten haben zugleich großes Vertrauen in die Forschungsunternehmen in Deutschland. Das vom Bundestag beschlossene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz schwächt aller- dings massiv den Pharma-Standort und gefährdet dadurch die Gesundheitsversorgung.

Frühere Diagnose, höhere Lebensqualität, bessere Heilungschancen

Die Mehrheit der Deutschen schätzt die hohe Kompetenz der Pharma­ unternehmen. Sie ist zuversichtlich, dass die Unternehmen qualitativ hochwertige Arzneimittel mit hohem Nutzen für Patient*innen entwickeln. Entsprechend hoch sind die Erwar­tungen der Deutschen: Sie gehen davon aus, dass sich die Anstren­ gungen vor allem auf die Heilung von Krankheiten fokussieren. Den höchsten Forschungsbedarf sehen die Befragten bei besonders lebens­ bedrohlichen Erkrankungen. Viele – besonders Ältere – erhoffen sich zudem eine frühere Diagnose und damit bessere Heilungschancen, z.B. bei Krebserkrankungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung von Arzneimitteln gegen Krank­heiten, die bisher noch nicht thera­pierbar sind. Aber auch die Erhaltung der Gesundheit im Alter sowie eine höhere Lebensqualität bei schweren Erkrankungen gehören zu den fünf meist genannten Erwartungen an die Arzneimittelforschung.

Chancen der biotechnologischen Forschung

Die hohen Erwartungen treffen auf eine ebenso hohe Zuversicht. 84 Prozent der Befragten gehen von großen Fortschritten in den nächsten fünf Jahren aus. Jeweils 36 Prozent rechnen damit, dass die größten Fortschritte bei den Heilungs­chancen, z.B. bei Krebs, sowie bei den Diagnosemöglichkeiten von schweren Erkrankungen erzielt werden. „Die Umfrageergebnisse zeichnen ein gutes Bild von den Chancen der Forschung, insbesondere in der Biotechnologie“, fasst Manfred Heinzer, Geschäfts­führer der Amgen GmbH, zusammen. „Denn die biotechnologische Forschung schiebt bei der Entwicklung von inno­vativen Arzneimitteln die Grenzen des Möglichen immer weiter voran.“

Bremst die Politik den medizinischen Fortschritt?

Medizinischer Fortschritt benö­tigt finanzielle Ressourcen. Mit der Verabschiedung des GKV­ Finanzstabilisierungsgesetzes hat die Bundesregierung nun allerdings hohe Kosten auf die pharmazeuti­sche Industrie umverteilt. Allein der sogenannte Herstellerrabatt führt zu zusätzlichen Belastungen von 1,3 Milliarden Euro für 2023. Hinzu kommen gravierende Eingriffe in das Erstattungssystem. Zusätzlich erschwerend ist, dass die Pharma­branche steigende Produktionskosten aufgrund der regulierten Arzneimit­telpreise nur sehr begrenzt weiter­ geben kann. „Der Kostendruck steigt“, sagt Heinzer. „Eine Folge wird es sein, dass notwendige Gelder für Forschungs­ investitionen fehlen werden. Auch kann es sein, dass neue Arzneimittel sehr viel später oder sogar gar nicht in Deutschland eingeführt werden. Für eine gute Gesundheitsversorgung reicht es nicht, wenn innovative Medikamente erforscht und produziert werden. Sie müssen auch bei den Menschen ein­gesetzt werden können. Es braucht also ein Gesundheitssystem, das Fortschritt honoriert, statt sich kaputt zu sparen. Noch ist das deutsche Gesundheits­system gut aufgestellt. Patientinnen und Patienten können schneller innovative Medikamente bekommen als in fast allen anderen Ländern – bei gleichzeitig stabilen Arzneimittelausgaben. Es ist nicht zu verstehen, dass die Politik nach den Erfahrungen der Corona­Pandemie die medizinische Forschung und einen wichtigen Industriezweig in Deutschland ausbremst.“

Quelle: Amgen GmbH

Literatur

  1. Amgen-Studie zur Wertigkeit von Gesundheit und innovativen Therapien, Marktforschungs- institut Toluna, August 2022