Aus der Wissenschaft

Ängste und Depressionen bei Rosazea-Patient*innen: Keine Assoziation mit Serumspiegel von Gamma-Linolensäure

(am) Seit längerem wird vermutet, dass die Ätiologie der Rosazea eng mit dem Fettstoffwechsel, Entzündungen sowie Angst/Depression zusammenhängt. Gamma-Linolensäure (GLA) ist ein Schlüsselfaktor des Fettstoffwechsels, der nachweislich auch die Entzündungsreaktion reguliert. Die Zusammenhänge zwischen den GLA-Serumspiegeln und dem Schweregrad der Rosazea sowie dem psychologischen Status sind jedoch weiterhin unklar.

Ziel einer aktuell publizierten Studie war es, den Zusammenhang zwischen GLA und der Entzündungsreaktion, dem Schweregrad der Rosazea sowie dem psychologischen Status zu untersuchen. Dafür wurden insgesamt 62 Rosazea-Patient*innen rekrutiert. Zur Beurteilung des Schweregrads der Erytheme bzw. der Ängste/Depressionen wurden die Patient*innenselbstbeurteilungsskala (PSA) und das Clinician Erythema Assessment (CEA) sowie der 7-Item Generalized Anxiety Disorder (GAD-7) und der 9-Item Patient Health Questionnaire (PHQ-9) eingesetzt. Die GLA-Spiegel im Serum wurden mittels Gaschromatographie bestimmt.

Bei Rosazea-Patient*innen wurden niedrigere Serum-GLA-Spiegel festgestellt (p<0,001) und eine Subgruppenanalyse ergab, dass Patient*innen mit höheren GLA-Spiegeln niedrigere Werte für PSA, CEA, GAD-7 und PHQ-9 aufwiesen. Darüber hinaus ergab die Spearman-Korrelationsanalyse, dass der GLA-Serumspiegel negativ mit den PSA-, CEA-, GAD-7- bzw. PHQ-9-Werten verbunden war.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass niedrige GLA-Serumspiegel bei Rosazea-Patient*innen negativ mit dem Grad des Erythems und dem Angst-/Depressionsstatus verbunden sind.

Autor*innen: Tang et al. 2024

Korrespondenz: Office of Scientific Research Administration, Division of Medical Affairs, Southwest Hospital, Third Military Medical University, Chongqing, China

Studie: Associations of serum gammalinolenic acid levels with erythema severity and anxiety/depression status in patients with rosacea

Quelle: An Bras Dermatol. 2024 Mar-Apr;99(2):189–195.

Web: https://doi.org/10.1016/j.abd.2023.01.008