Atopische Dermatitis: Juckreiz, Schlaf und Arbeitsproduktivität
(am) Abrocitinib, ein selektiver Januskinase-1-Inhibitor, verbessert im Vergleich zu Placebo die Intensität des Juckreizes, die Schlafqualität sowie die Arbeitsproduktivität bei Patient*innen mit mittelschwerer bis schwerer Atopischer Dermatitis (AD). Ziel einer internationalen Studie war es, die Beziehungen zwischen Juckreiz, Schlaf und Arbeitsproduktivität in der klinischen Phase-III-Studie JADE MONO-2 zu untersuchen.
Mit Hilfe eines Längsschnittmodells mit wiederholten Messungen wurden die Beziehungen zwischen Juckreiz (unter Verwendung der „Peak Pruritus Numerical Rating Scale“ [PP-NRS] oder der „Nighttime Itch Scale“ [NTIS]) und Schlafstörungen/-verlust (unter Verwendung des Schlaf-Kriteriums der „Patient-Oriented Eczema Measure“ und der „SCORing AD Sleep Loss Visual Analog Scale“) sowie die Assoziation von Juckreiz und Arbeitsproduktivität (unter Verwendung des Fragebogens „Work Productivity and Activity Impairment – Atopic Dermatitis Version 2.0“) untersucht. Mittels Mediationsmodellierung wurde die Wirkung der Behandlung (Abrocitinib vs. Placebo) auf die Arbeit durch Verbesserungen hinsichtlich Juckreiz und Schlaf untersucht.
Die Beziehungen zwischen Juckreiz/Schlaf und Juckreiz/Arbeitsproduktivität waren annähernd linear. PP-NRS-Werte von 0, 4-6 sowie 10 wurden mit 0 Tagen, 3-4 Tagen bzw. 7 Tagen pro Woche mit gestörtem Schlaf in Verbindung gebracht. PP-NRS- oder NTIS-Werte von 0–1, 4–5 und 10 wurden mit 0–10 %, 20–30 % bzw. >50 % Arbeitsbeeinträchtigung in Verbindung gebracht.
Diese Studienergebnisse zeigen, dass die Verringerung des Juckreizes durch Abrocitinib in der Regel mit einer Verbesserung des Schlafs und der Arbeitsproduktivität verbunden ist.
Autor*innen: Yosipovitch et al. 2024
Korrespondenz: Department of Dermatology, Miami Itch Center, Miami, FL, USA
Studie: Interpreting the Relationship Among Itch, Sleep, and Work Productivity in Patients with Moderate-to-Severe Atopic Dermatitis: A Post Hoc Analysis of JADE MONO-2
Quelle: Am J Clin Dermatol 2024 Jan;25(1): 127-138.
Web: doi: 10.1007/s40257-023-00810-7