Aus der Wissenschaft

Der Einfluss von Hormonen bei Autoimmunerkrankungen der Haut

(am) Die Prävalenz von Dermatmyositis, systemischem und kutanem Lupus erythematodes ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern, was die Bedeutung der Erforschung der Beziehung zwischen Sexualhormonen und Autoimmunerkrankungen der Haut unterstreicht. In dieser Übersichtsarbeit wurde das Zusammenspiel zwischen Sexualhormonen und diesen beiden Hautkrankheiten analysiert. Diese umfassende Literaturrecherche zeigt, dass die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln und Hormonersatztherapie bei Personen mit Autoimmunerkrankungen der Haut nach wie vor sehr umstritten ist. Es sei jedoch erwiesen, dass ihre Anwendung bei Patient*innen mit Antiphospholipid-Syndrom oder bei positiven Antiphospholipid-Antikörpern kontraindiziert sei. Personen, bei denen es zu einem Krankheitsschub und unkontrollierten Symptomen komme, sollten diese Interventionen ebenfalls vermeiden.

Die Planung einer Schwangerschaft solle so erfolgen, dass sie mit einem gut kontrollierten Krankheitsverlauf einhergeht, um geburtshilfliche und neonatale Komplikationen zu minimieren. Die hormonelle Brustkrebsbehandlung erfordere eine engmaschige Überwachung der Haut. Schwangerschaft, Wechseljahre, Einnahme von Verhütungsmitteln, Hormonersatztherapie und Medikamente zur Brustkrebsbehandlung führen zu erheblichen Verschiebungen des Hormonspiegels. Außerdem werde der Hormonspiegel durch Aromatasehemmer und Anti-Östrogen-Medikamente verändert. Diese Schwankungen können Mechanismen beeinflussen, die zu autoimmunen Hautanomalien führen.

Autor*innen: Gomes et al. 2024
Korrespondenz: Corporal Michael J. Crescenz Veterans Affairs Medical Center, Philadelphia, PA, USA
Studie: The impact of hormones in autoimmune cutaneous diseases
Quelle: J Dermatolog Treat. 2024 Dec Web: dx.doi.org/10.1080/09546634.2024.2312241