Aus der Wissenschaft

Tyro3-, Axl- und Mer-Rezeptoren (TAM) sind an der Immunität beteiligt und beeinflussen den Verlauf verschiedener Autoimmunerkrankungen. Diese Studie untersuchte die potenzielle Rolle von TAM-Rezeptoren bei Personen, bei denen idiopathische entzündliche Myopathien (IIM) diagnostiziert wurden.

Klinische Daten und Serumproben wurden von 176 Patient*innen mit IIM und 50 gesunden Kontrollpersonen (HCs) erhoben. Die Konzentrationen löslicher TAM-Rezeptoren (sTAM) wurden mittels Enzymimmunoassay gemessen. Zusätzlich wurde die Tyro3-Proteinexpression im Muskelgewebe sowohl von Patient*innen als auch von HCs mittels Western Blot und immunhistochemischer (IHC) Analysen untersucht.

Die Konzentrationen der sTAM-Rezeptoren waren bei IIM-Patient*innen deutlich höher als bei HCs. Insbesondere die Serumkonzentrationen von löslichem Tyro3 (sTyro3) waren bei Patient*innen mit Dermatomyositis (DM) und immunvermittelter nekrotisierender Myopathie (IMNM) deutlich erhöht.

Es wurden keine signifikanten Unterschiede in den sTyro3-Spiegeln zwischen IMNM-Patient*innen mit Anti-Signalerkennungspartikel-positivem, Anti-3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase-positivem und seronegativem Subtyp festgestellt. Darüber hinaus zeigten die sTyro3-Spiegel eine inverse Beziehung zum Manual Muscle Testing-8-Score, während sie eine positive Korrelation mit der Serumkreatinkinase aufwiesen.

Nach der Behandlung wiesen Patient*innen mit IMNM und DM reduzierte sTyro3-Spiegel auf. Die Ergebnisse von Western Blotting und IHC zeigten eine signifikante Expression von Tyro3 in den nekrotischen Muskeln von Patient*innen mit IMNM und DM.

Diese Studie zeigte, dass Tyro3 bei Patient*innen mit IIM Muskelschäden verursacht; daher wird es als potenzieller Biomarker und therapeutisches Ziel für Patient*innen mit IIM angesehen