Aus der Wissenschaft

(am) Frühere Beobachtungsstudien haben ergeben, dass Lichen planus (LP) mit Autoimmunkrankheiten verbunden zu sein scheint. Um den Zusammenhang zwischen LP und 15 Autoimmunerkrankungen zu ermitteln, wurde in dieser Studie der Ansatz der Mendelschen Randomisierung (MR) verfolgt, bei dem genetische Varianten als Instrument zur Verbesserung der Kausalschlüsse verwendet werden. Dazu wurde die MR mit zwei Stichproben mit den für 15 Autoimmunerkrankungen identifizierten genetischen Instrumenten durchgeführt.

Die Daten der genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) stammten aus der IEU Open GWAS-Datenbank. Die Instrumentalvariablen (IVs) für LP (1.865 Fälle und 212.242 Nicht-Fälle) waren genetische Variationen, die in der europäischen Bevölkerung in hohemMaße(P<5×10-6)mitLP verbunden waren. Zur Berechnung der kausalen Effekte wurden Odds Ratios (ORs) mit 95%-Konfidenzintervallen (CIs) verwendet.

Die MR zeigte, dass das genetische Risiko für Psoriasis positiv mit atopischer Dermatitis (OR [95%CI] = 0,964[0,936, 0,992], PIVW = 0,013), ankylosierender Spondylitis (OR [95%CI] = 0,879[0,774, 0,999], PIVW = 0,047) und Typ-1-Diabetes (OR [95%CI] = 1,074[1,008, 1,145], PIVW = 0,027) assoziiert war. Diese Ergebnisse wiesen keine horizontale Pleiotropie auf, und eine „leave-one-out“-Analyse zeigte die Stabilität der Ergebnisse. Diese MR-Studie weise dementsprechend auf einen kausalen Zusammenhang zwischen atopischer Dermatitis, Spondylitis ankylosans und Typ-1-Diabetes in Europa hin. Weitere Untersuchungen seien jedoch erforderlich, um die biologischen Mechanismen zu klären, die diesen Zusammenhängen zugrunde liegen.