Bodycontouring

„Für uns zählen einzig und allein die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Behandlers“

Interview mit Christiane Becker, Clinical Educator, Lutronic Medical Systems Germany GmbH

Auch wenn ihr jugendlich-frisches Erscheinungsbild dies nicht vermuten lässt, ist Christiane Becker doch schon ein „alter Hase“ in der Ästhetikbranche. Seit fast 20 Jahren ist sie europaweit als Clinical Educator für medizinische Laser- und Lichtsysteme tätig und füllt diesen vielfältigen Aufgabenbereich seit 2018 mit großem Engagement bei Lutronic Deutschland aus. Wir sprachen mit Frau Becker über das Workshop-Programm sowie das ausgesprochen breit gefächerte Produktportfolio ihres Arbeitgebers.

Ästhetische Dermatologie:

Frau Becker, Lutronic hat ja ein ganz eigenes Weiterbildungskonzept. Was ist das Besondere daran?

Ch. Becker:

Das Einzigartige an unserer „L’Academy“ sind die Mitglieder, allesamt klinische Experten aus vielen Ländern der Welt, die kontinuierlich ihre Erfahrungen untereinander austauschen, z.B. zu unterschiedlichen Hauttypen und den dazu jeweils präzise passenden Therapieansätzen. Von der Weitergabe dieser weltweit gesammelten Erfahrungen profitiert dann jeder Teilnehmer bei unseren speziellen Events, Workshops, Seminaren und Webinaren. Und genauso profitiert dann jeder einzelne Kunde, der ein Lutronic-Gerät kauft, bei der gründlichen Einweisung und Einarbeitung in der eigenen Praxis durch einen unserer geschulten klinischen Mitarbeiter von diesen Erfahrungen.

Wir haben das Konzept unserer Workshops in Deutschland übrigens vor geraumer Zeit komplett geändert, weil wir festgestellt haben, dass viele Systeme die gleichen Indikationen abdecken bzw. es eben immer wieder Überschneidungen gibt. Um hier für mehr Klarheit zu sorgen, teilen wir unsere Workshops jetzt in Indikationsblöcke auf und vergleichen hier ganz konkret, was die verschiedenen Systeme bei der jeweiligen Indikation leisten können. Dies gibt den Anwendern eine sehr nützliche Entscheidungshilfe, welches der Systeme für die konkreten Bedürfnisse der eigenen Praxis das passendste ist.

Ästhetische Dermatologie:

Das klingt sehr interessant. Können Sie uns zu diesen indikationsbezogenen Workshops ein konkretes Beispiel nennen?

Ch. Becker:

Gerne! Beim Themenblock „Epilation“ werden z.B. die spezifischen Vorteile und Limitierungen von IPL-Systemen, Diodenlasern, Alexandritlasern oder Nd:Yag-Lasern ganz direkt gegenüber- gestellt und diskutiert, so dass sich der potentielle Kunde ein sehr genaues Vergleichsbild machen kann. Entsprechendes gilt dann auch für Themenblöcke wie „Verjüngungssysteme“, „Ablative Systeme“ usw. Gerade für jüngere Kolleginnen und Kollegen, die vielleicht vor der ersten Anschaffung eines Systems für ihre Praxis stehen, ist das eine ganz wertvolle Orientierungshilfe. Aber auch erfahrenere Anwenderinnen und Anwender, bei denen eine Substitution oder Ergänzung vorhandener Systeme ansteht, sind für die aktuellen Informationen dankbar, denn die wenigsten verfolgen den ja ungemein dynamischen Markt der apparativen Ästhetik, der fort- laufend Innovationen generiert, so intensiv, dass sie spontan eine fundierte Kaufentscheidung treffen könnten.

Ästhetische Dermatologie:

Nun ist Lutronic natürlich ein Wettbewerber auf ebendiesem Markt. Wie gewährleisten Sie, dass bei diesen Veranstaltungen eine möglichst neutrale und objektive Schulung bzw. Beratung erfolgt?

Ch. Becker:

Zum einen haben wir hochkarätige, renommierte Referenten, die mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem guten Ruf zu dem stehen, was sie den Kolleginnen und Kollegen demonstrieren und raten. Diese Qualität und Neutralität ermöglicht es uns auch, für viele Seminare Fortbildungspunkte bei den jeweiligen Ärztekammern zu erhalten. Gerade in der aktuellen Situation, in der viele Präsenzveranstaltungen leider nicht stattfinden konnten und können, sind sehr viele Ärzte glücklich, auch durch solche Veranstaltungen und Seminare die wichtigen Fortbildungspunkte sammeln zu können.

Zum anderen ist Lutronic als Innovationsführer in der glücklichen Lage, ein ganz breites Portfolio an Systemen anbieten zu können, so dass wir nicht – wie so mancher Mitbewerber – dazu gezwungen sind, ein oder zwei ganz bestimmte Geräte bzw. Geräteklassen zu „pushen“, weil das eben die einzigen konkurrenzfähigen Geräte sind, die man in seinem schmaleren Portfolio hat. Für uns zählen einzig und allein die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Behandlers, denn wir haben für jedes Anforderungsprofil das passende Gerät. Und so gezielt und individuell schulen und beraten wir dann auch.

Ästhetische Dermatologie:

Apropos Innovationsführer: gibt es etwas Neues bei den Systemen von Lutronic?

Ch. Becker:

Zunächst einmal möchte ich die fortlaufenden Verbesserungen bzw. Erweiterungen der bereits vorhandenen und etablierten Systeme hervorheben. Dieser Punkt ist uns sehr wichtig, denn er schafft auch „after sale“ einen kontinuierlichen Mehrwert für unsere Bestandskunden. Aber natürlich gibt es auch immer wieder ganz neue Geräte und Applikationen.

Nehmen wir zum Beispiel die Epilation, die ja schon seit Jahrzehnten apparativ gemacht wird und diesbezüglich als „ausentwickelt“ galt. Unser Clarity II aber zeigt, dass man hier tatsächlich nochmal in eine ganz neue Dimension vorstoßen kann! Der Anwender kann z.B. genau einstellen, wie weit die einzelnen Laserimpulse einander überlappen sollen. Dies wird dann ganz automatisch implementiert, da sich der Laser im Rollenhandteil dank intelligenter Tracking-Funktion permanent der Arbeitsgeschwindigkeit des Behandlers anpasst. Das Gerät verfügt darüber hinaus über einen Hauttemperatursensor, der das Auftreten von Verbrennungen effektiv verhindert. Zur Kühlung habe ich die Wahl zwischen Kaltluft und Kryospray und kann so regulieren, ob vor, während und/oder nach der eigentlichen Laserbehandlung gekühlt werden soll. Und durch die Kombination von Alexandrit- und Nd:YAG-Laser habe ich die Möglichkeit, alle Hauttypen von I-VI mit dem selben Gerät zu behandeln. Das ist natürlich auch unter Amortisierungsgesichtspunkten für den Anwender hochinteressant, ebenso wie die kürzere Dauer der einzelnen Behandlung dank einer Spotgröße bis zu 25 mm und einer Pulsfrequenz bis zu 10 Hz. Hinzu kommt die ausgezeichnete Delegierbarkeit, die durch eine Vielzahl von innovativen Sicherheitsfeatures unterstützt wird, durch die auch unerwünschte Nebenwirkungen minimiert werden.

Ästhetische Dermatologie:

Und es gibt noch ein spezielles Designfeature, das die bei der Anschaffung oft weniger beachtete Robustheit des Systems betrifft, oder?

Ch. Becker:

Gut, dass Sie mich darauf noch ansprechen! Das innovative Design des Clarity II fußt ja darauf, dass eine einzige Glasfaser für alle Spotgrößen von 2-25 mm zum Einsatz kommt und so u.a. nach einer Parameteränderung keine Neukalibrierung erforderlich ist. Damit diese zentrale Glasfaser nicht bricht, was bei herkömmlichen Systemen ein durchaus relevantes Problem ist, wird sie über einen speziellen Haltearm geleitet, der eine Schutzfunktion für die Faser integriert. Dem Handling kommt außerdem zugute, dass das Gerät sehr kompakt und durch extrem leichtlaufende Fußrollen besonders agil ist. Es macht einfach Spaß, damit zu arbeiten!

Ästhetische Dermatologie:

Welche weiteren Indikationen können mit dem System behandelt werden?

Ch. Becker:

Durch die beiden Wellenlängen von 755 nm und 1064 nm und die variablen weiteren Parameter wie Spotgröße und Pulsfrequenz ist der Clarity II außerordentlich versatil. Neben der erwähnten Haarentfernung ist er u.a. geeignet zur Hautstraffung, -festigung und -verjüngung und zur Behandlung von Gesichts-Teleangiektasien, epidermalen Pigmenten, Rosacea, großen Poren, Mitessern, Beinvenen, Warzen, Onychomykose und vielem mehr. Auch diese Vielseitigkeit trägt natürlich maßgeblich zur Geräteauslastung und somit zu einer raschen Amortisierung bei.

Ästhetische Dermatologie:

Neben neueren Geräten wie dem Clarity II gibt es ja sicher auch „Dauerbrenner“ bei Lutronic. Auf welche langfristigen Erfolgsgeschichten ist man besonders stolz?

Ch. Becker:

Ich kann an dieser Stelle natürlich nicht auf dezidierte Verkaufszahlen eingehen oder diesbezüglich Vergleiche zwischen den Systemen ziehen, zumal der adressierbare Markt je nach Preis und realisierbaren Indikationen naturgemäß stark divergiert. Es ist aber sicher kein Geheimnis, dass Plattformen wie der Genius, der das intelligente Radiofrequenz-Microneedling auf ein neues Niveau gehoben hat, oder der LaseMD als völlig neuartiges Cosmeceutical Delivery System – kurz CDS – vom Markt sehr gut angenommen wurden und auch weiterhin werden.

Ästhetische Dermatologie:

Sehr geehrte Frau Becker, vielen Dank für das Gespräch! ?

Das Interview führte S. Höppner.