„Wir waren von Anfang an überzeugt, damit eine ganz neue Klientel anzusprechen“
Interview mit Dr. med. Till Scholz (Düsseldorf)
Dr. med. Till Scholz ist als Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Mitinhaber der Praxis „Plastische Chirurgie im Medienhafen“ in Düsseldorf. Mit seinem Team bietet er den Patient*innen ein breites Spektrum exklusiver Behandlungsformen in der Plastischen Chirurgie und Ästhetik, darunter eine Vielzahl modernster nicht-invasiver Verfahren. Wir sprachen mit dem Experten über seine praktischen Erfahrungen mit der neuesten Generation eines Kryolipolyse-Verfahrens zur non-invasiven Behandlung von kleinen bis moderaten Fettansammlungen.
DISKURS Dermatologie: Herr Dr. Scholz, die Nachfrage nach minimal- und non-invasiven ästhetischen Prozeduren steigt stetig. Sie bieten in diesem Zusammenhang ja bereits seit längerem u.a. Body-Contouring-Behandlungen mittels Kryolipolyse an. Inwiefern unterscheidet sich hier die aktuelle Gerätegeneration von den Vorgängern?
Dr. Scholz: Bei dem neuen CoolSculpting Elite kommen schon einige praxisrelevante Verbesserungen zusammen. Zum einen ist das Gerät deutlich leiser, was naturgemäß den Patientenkomfort erhöht. Viele unserer Patienten sind sehr „busy“ und arbeiten tatsächlich parallel während der Behandlungen, sie telefonieren oder schreiben an ihren iPads E-Mails und andere Texte. Hier ist es der Konzentrationsfähigkeit natürlich extrem zuträglich, wenn das Gerät währenddessen nicht permanent laute Hintergrundgeräusche erzeugt.
Ein weiterer Fortschritt besteht darin, dass die Behandlung noch effektiver ist und dadurch die Behandlungsdauer auf 35 Minuten pro Zone verkürzt werden konnte. Dies bedeutet zum einen für die Praxis eine Zeitersparnis und ist zum anderen natürlich auch für die Patienten sehr angenehm. Hinzu kommt, dass das neue Gerät zwei Behandlungsarme hat! Das heißt, bei passenden Anwendungen kann man tatsächlich – auch wenn man nur ein Gerät besitzt – zwei Areale parallel behandeln. Hierdurch wird die Behandlungszeit effektiv nochmals halbiert, wenn zwei Zonen gleichzeitig in nur 35 Minuten behandelt werden.
Es scheint auch so zu sein, dass die Behandlung für die Patienten noch schmerzärmer, also praktisch schmerzfrei ist. Das ist jedenfalls das Feedback, was wir von einigen bekommen haben, die zuvor auch schon mit dem alten Gerät behandelt wurden. Das könnte u.a. daran liegen, dass die Flächen der Applikatoren etwas breiter geworden sind. Dadurch behandeln wir auch in einem Durchgang größere Flächen, ein zusätzlicher Vorteil. Ebenfalls einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden könnte haben, dass bei dem neuen Gerät die Applikatoren flacher und anatomischer geformt sind und das Vakuum durch verzweigte Kanäle eingezogen wird – hierdurch wird das eingezogene Gewebe weniger stark gedehnt.
Darüber hinaus hat sich geändert, dass wir nur noch eine Karte für alle Applikatoren haben. Das ist für uns Anwender wirklich ein großer Vorteil, weil man nicht mehr so häufig je nach gerade verwendetem Applikator die Karten wechseln bzw. umstecken muss.
DISKURS Dermatologie: Können Sie uns sagen, was es mit den neuen „Smartcards“ auf sich hat?
Dr. Scholz: Die Smartcard dient dazu, die jeweiligen Behandlungen der Patienten individuell aufzuzeichnen. Es wird also z.B. dokumentiert, ob es ein Neupatient ist oder ein Patient, der zum wiederholten Mal in die Praxis kommt, welche Zonen behandelt wurden, ob sich die behandelten Zonen im Laufe der Zeit gewandelt haben etc.
DISKURS Dermatologie: Ließ sich das Gerät bzw. diese Behandlung reibungslos in Ihren Praxis-Ablauf integrieren?
Dr. Scholz: Ja, extrem reibungslos. CoolSculpting ist eine der wenigen Behandlungen in unserer Praxis, die wirklich einfach und unkompliziert delegierbar sind. Die Beratung und Planung machen wir natürlich selbst, aber die eigentlichen Anwendungen machen dann unsere CoolSculpting Expertinnen. Und das sind wirklich Expertinnen, die von Anfang an mit den Geräten gearbeitet haben und auch fortlaufend Schulungen machen. Die sind im Handling tatsächlich noch versierter als wir, einfach weil sie schon viel mehr Behandlungen mit den Geräten durchgeführt haben.
Als Arzt können Sie in der Zeit entweder neue Patienten sehen oder Beratungen durchführen oder in den OP gehen. Oder – und das machen wir tatsächlich relativ häufig – Sie können bei den CoolSculpting Behandlungen, nachdem die Kälte angeflutet und das Areal mehr oder weniger taub ist, die gleichen Patienten parallel mit einem Filler oder Botulinumtoxin behandeln oder auch bzgl. anderer Behandlungen beraten. Die Patienten sind während der CoolSculpting Behandlung so komplett entspannt, dass all dies möglich ist. Summa summarum können Sie so als Arzt im Prinzip zwei Patienten gleichzeitig behandeln oder eben den gleichen Patienten zeitgleich doppelt behandeln.
DISKURS Dermatologie: Wie würden Sie patientenseitig die Zielgruppe für das CoolSculpting definieren?
Dr. Scholz: Wir machen ja CoolSculpting jetzt schon seit über 10 Jahren und waren eine der ersten Praxen, die es in Deutschland angeboten haben. Wir waren von Anfang an überzeugt, damit eine ganz neue Klientel anzusprechen, die vorher niemals einen Fuß in eine Praxis für Plastische Chirurgie gesetzt hätten. Das sind z.B. Patienten mit OP-Angst, die auf gar keinen Fall in den OP möchten, oder Patienten, die bei rein ästhetischen Indikationen einfach kein OP-Risiko auf sich nehmen wollen. Oder natürlich auch Patienten, die sagen, ich möchte etwas machen lassen, aber ich kann keine Ausfallzeit akzeptieren. Der Riesenvorteil bei CoolSculpting ist, dass sie direkt danach im Prinzip alles machen dürfen. Man macht als Patient normalerweise in der ersten Woche von sich aus etwas weniger, geht vielleicht nicht unbedingt joggen, einfach weil man schon körperlich merkt, dass etwas gemacht worden ist; aber das ist gar kein Vergleich zu den Einschränkungen nach einer OP.
DISKURS Dermatologie: Kann die Kryolipolyse also auch eine Alternative zur OP sein?
Dr. Scholz: Ja, absolut! Das mussten wir am Anfang auch lernen, wo wir ganz neu die Grenze ziehen. Wir hatten – und haben – Patienten, die wir zuvor wahrscheinlich auch mit einer Liposuktion behandelt hätten, wo es aber einfach nicht mehr nötig ist, weil wir mit dem CoolSculpting bei kleineren Fettpölsterchen eine Reduktion erzeugen können, die vergleichbar ist mit einer Liposuktion, nur ohne den ganzen Aufwand. Wenn wir heute für einen Patienten CoolSculpting für geeignet halten, dann empfehlen wir dies prioritär auch! Ganz einfach weil der Aufwand geringer ist, die Kosten für den Patienten niedriger sind und man instantan wieder gesellschaftsfähig ist. Die eben erwähnten Patienten, die vorher niemals einen Fuß in unsere Praxis gesetzt hätten, sind so erreichbar geworden. Und wenn sie einmal unsere Patienten sind und uns und unserer Beratung nach einer erfolgreichen CoolSculpting Behandlung vertrauen, fassen sie eventuell auch einmal den Mut für andere Maßnahmen bis hin zu einer OP.
DISKURS Dermatologie: Ist diese Vorab-Selektion – wann ist CoolSculpting sinnvoll, wann ist doch eher eine Liposuktion angeraten – auch einer der Gründe, eine Kryolipolyse grundsätzlich nur von einem Facharzt durchführen zu lassen?
Dr. Scholz: Ja, unbedingt. Sie können ja theoretisch für ein CoolSculpting auch zur Kosmetikerin gehen, falls sie dies anbietet, aber diese ganz spezielle Abgrenzung, was mit einer Kryolipolyse möglich und was eher operativ sinnvoll zu behandeln ist, kann nur der Facharzt seriös vornehmen. Nur er weiß durch die Breite und Tiefe seiner Kompetenz überhaupt, was operativ möglich ist. Was ambulant möglich ist, in der örtlichen Betäubung möglich ist, mit einem minimalen operativen Aufwand, mit einer schnellen Regenerationszeit möglich ist. Ein nicht-ärztlicher Behandler kann nur die Kryolipolyse-Behandlung anbieten, also wird er diese auch indizieren. Was aber dem Patienten schlussendlich überhaupt nichts bringt, wenn er mit dem Ergebnis dann nicht zufrieden ist.
Darüber hinaus glaube ich auch, dass es ganz wichtig ist, ein Gefühl für das Fettgewebe zu haben. Wie viel ist da, in welcher Richtung muss ich den Applikator ansetzen, damit ich möglichst viel Fettgewebe in den Applikator bekomme. Und das können wir Fachärzte, in aller Bescheidenheit, auch wesentlich besser beurteilen als jemand, der nicht auch mal operativ in Fettgewebe gearbeitet hat.
DISKURS Dermatologie: Können Sie uns einmal kurz den kompletten Ablauf skizzieren – vom Erstgespräch bis zur Behandlung und evtl. auch das optimale Verhalten nach der Anwendung?
Dr. Scholz: Zunächst kommt unser Patient zur Erstberatung und wir schauen gemeinsam, ob an den betreffenden Arealen eine Kryolipolyse möglich und sinnvoll ist. Ist dies der Fall, bestimmen wir die einzelnen Areale und in welchem Ablauf wir sie behandeln wollen. Das kann man, je nach Größe und Anzahl der Areale und auch je nach Kundenwunsch, in einer Sitzung machen oder eben aufgeteilt auf mehrere Sessions. Wichtig ist nur, diejenigen Areale, die überlappend sind, auch an einem Tag zu behandeln, weil ich an diesen Stellen durch die Überlappung den doppelten Kälteeffekt bekomme. Nach dem Beratungsgespräch, in dem der Patient minutiös über den Ablauf der Behandlung und möglichen anschließenden Schmerzempfindungen und Einschränkungen aufgeklärt wird, wird dann die eigentliche Behandlung terminiert. In Einzelfällen kann auch an dem Tag der Beratung bereits behandelt werden, wenn der Patient z.B. eine weite Anreise hat; im Gegensatz zu OPs ist dies bei non-invasiven Behandlungen grundsätzlich erlaubt.
Ganz wichtig ist es, am Tag der Behandlung eine Fotodokumentation anzufertigen. Der Abbauprozess des Fettgewebes nach einer CoolSculpting-Behandlung läuft ja über drei Monate hinweg, und gerade weil dieser Prozess so allmählich abläuft, ist es für uns, aber natürlich besonders für die Patienten sehr anschaulich, ihnen nach den 3 Monaten anhand von Vorher-nachher-Bildern den erzielten Erfolg zeigen zu können. Das ist eine standardisierte medizinische Fotodokumentation unter immer exakt gleichen Belichtungsbedingungen. Auch das Körpergewicht wird vor der Behandlung protokolliert, weil eine Ab- oder Zunahme während des erwähnten 3-Monats-Zeitraums natürlich auch einen Einfluss auf das optische Ergebnis hat.
Zu Beginn der eigentlichen Behandlung erfolgt die Anzeichnung der Behandlungsareale, anschließend werden diese mit einem Reinigungsalkohol eingerieben. Das ist günstig für die Kältepenetration wie auch für die Haftung der Vakuumapplikatoren auf der Haut. Nach Anbringung der Applikatoren beginnt die Behandlung, wie gesagt i.d.R. pro Zone etwa 35 Minuten. Es gibt noch einen größeren Applikator, der im Prinzip zwei Zonen auf einmal abdeckt, der bleibt ca. 45 Minuten drauf, und eine größere Platte für eine Behandlung ohne Vakuum-Applikation, was vor allem für die Oberschenkelaußenseiten gut geeignet ist; diese Behandlung dauert eine gute Stunde.
Wenn die Applikatoren abgenommen werden, erfolgt eine sehr intensive Massage für ca. zwei Minuten. Das ist auch der Zeitpunkt der Behandlung, der den meisten im Gedächtnis bleibt. (lacht) Man muss sich das so vorstellen, bei der eigentlichen Behandlung flutet die Kälte langsam an und nach zwei, drei Minuten ist das Areal so kalt, dass es taub ist. Wenn die Applikatoren wieder abgenommen werden, wird das Areal, das kalt und taub war, wieder durchblutet und erwärmt. Resultat ist ein „Auftauschmerz“, ein sehr heller Schmerz, ein kribbelndes Pieksen, nicht sehr angenehm, der aber auch nicht so lange anhält. Und jetzt muss man sich vorstellen, dazu wird auch noch zwei Minuten massiert: Das ist schon intensiv. Sichtbar auf der Haut verbleibt direkt nach der Behandlung so eine teigige Schwellung, die Haut ist ein bisschen aufgetrieben und gerötet. Wenn man allgemein zu Hämatomen neigt, kann durch das Vakuum auch mal ein größerer blauer Fleck entstehen, aber i.d.R. ist das eine gleichförmige, flächige, druck- und tastempfindliche Schwellung im Behandlungsareal, die sich wie eine leichte Prellung oder ein Muskelkater anfühlt und etwa eine Woche persistiert. Insgesamt äußern sich die meisten Patienten, wenn man sie am nächsten Tag spricht, aber dahingehend, dass die Behandlung als weniger unangenehm empfunden wurde als erwartet.
Im Anschluss an die Behandlung werden die Patienten in ihren Alltag entlassen. Das Wichtigste, was wir ihnen mit auf den Weg geben, ist, dass sie sich am besten vorher, aber vor allem nachher gesund ernähren, möglichst den Grundumsatz steigern, also Sport machen, und auf keinen Fall entzündungshemmende Schmerzmittel einnehmen. Letzteres ist wichtig, weil der Abbauprozess im Prinzip ein Entzündungsprozess ist und dieser nicht gehemmt werden soll. Grundumsatzsteigerung und gesunde Ernährung sind deswegen besonders förderlich, weil es nach der Behandlung immer ein paar Zellen gibt, die quasi „auf der Kippe“ stehen, d.h. die sich je nach Verhalten bzw. Lifestyle der Patienten wieder erholen – was nicht gewünscht ist – oder eben mit abgebaut werden. Viel Wasser trinken, so zwei bis drei Liter am Tag, das hilft auch. Ansonsten darf man tatsächlich alles machen.
DISKURS Dermatologie: Wie effektiv ist die Behandlung aus Ihrer Sicht? Wie ist das Feedback Ihrer Patient*innen?
Dr. Scholz: Wir sehen bei 80-90% der Patienten eine Reduktion der Fettpölsterchen von etwa 20-30% der Fettschicht. Das deckt sich weitgehend mit der Studienlage aus der Entwicklungsphase dieser Geräte. Das ist tatsächlich recht viel und macht in der Konsequenz auch optisch schon viel aus!
Das Feedback der Patienten ist dementsprechend allgemein sehr positiv – insbesondere wenn sie die Vorher-nachher-Fotos gesehen haben. Der Patient ist natürlich erstmal ungeduldig, er hat eine gewisse Summe in die Behandlung investiert, er ist neugierig, wie der Effekt sein wird, und schaut jeden Tag in den Spiegel. Die Veränderungen durch die Kryolipolyse passieren aber so langsam und allmählich, dass man sie im tagtäglichen Verlauf nur schwer wahrnehmen kann. Deswegen sind die objektiven Fotos so wichtig.
Gerade bei der neuen Gerätegeneration, also speziell dem CoolSculpting Elite, bekommen wir aber auch patientenseitig Rückmeldungen, dass schon nach 2-3 Wochen erste positive Effekte zu sehen sind. Wir haben ja anfangs für 1-2 Wochen eine Schwellungsphase, und wenn die Schwellung weg ist, beginnt nach 2-3 Wochen der Abbau, also die Reduktionsphase. Und diesen Übergang beobachten die Patienten, das sind zumindest unsere Erfahrungen in der Praxis, jetzt ein bisschen früher als mit der älteren Gerätegeneration.
Was wir ebenfalls beobachten – und vielleicht anders nennen sollten (lacht) – ist ein gewisser „Suchtfaktor“ von CoolSculpting. Weil die Behandlung so einfach ist und man ohne großen Aufwand tatsächlich gute Effekte bekommt, wollen viele Patienten einen Schritt weiter gehen. Manchen geht es nach der reinen Fettreduktion dann um eine gezielte Körperformung, andere springen zu einer anderen Region für eine Reduktion. Man verliert natürlich nach der ersten erfolgreichen Behandlung auch ein bisschen die Angst.
DISKURS Dermatologie: Müssen je nach Areal mehr oder weniger Applikatoren eingesetzt oder Sessions eingeplant werden?
Dr. Scholz: Nein, normalerweise planen wir die Behandlungen so, dass wir pro Zone eine Behandlung brauchen. Es gibt Areale, wo es sehr vielfältige Ansammlungen geben kann, die sog. Reiterhosen wären so ein Beispiel, wo man dann gerne zwei Applikatoren setzt, aber das ist eher die Ausnahme. Wenn man an einer Stelle so viel Fettgewebe hat, dass man nicht sicher sagen kann, ob der Patient mit einer Behandlung zufrieden sein wird, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man macht erstmal eine Behandlung und wartet das Ergebnis ab. So hat man die Chance, den Aufwand und die Kosten zu begrenzen, wenn das Ergebnis dann schlussendlich doch zufriedenstellend ist, oder macht andernfalls dann doch eine zweite Behandlung. Oder aber man sagt von Anfang an, wir haben an diesem Areal viel Fettgewebe, ein invasiver Eingriff wird aber nicht toleriert, dann planen wir nach einer kürzeren Latenzphase von ca. sechs Wochen direkt die zweite Behandlung.
DISKURS Dermatologie: Wann sind aussagekräftige Ergebnisse sicht- und messbar und wie lange bleibt das Ergebnis erhalten?
Dr. Scholz: Die Patienten bemerken den Beginn des Abbauprozesses wie gesagt frühestens nach zwei, drei Wochen, aber wir beurteilen das Ergebnis in der Praxis definitiv erst nach drei Monaten, da warten wir wirklich ganz streng ab. Was die Erhaltung angeht, ist es ja angenehmerweise so, dass Fettzellen tatsächlich nur einmal im Leben angelegt werden. Das heißt, die Fettzellen, die wir durch die Kryolipolyse abgebaut haben, sind dann für immer verschwunden.
Deshalb sind gerade die diät- und sportresistenten Zonen – Flanken, Unterbauch, Doppelkinn – die idealen Kandidaten für ein CoolSculpting. Wenn man zu einem späteren Zeitpunkt doch einmal wieder an Gewicht zulegen sollte, wird man eben nicht mehr übermäßig in diesen Regionen zulegen, sondern von der Körperfettverteilung her gleichförmiger. Daher kommt dann auch dieses Missverhältnis in der Körpersilhouette nicht mehr zum Tragen, dessentwegen man das CoolSculpting ursprünglich gemacht hatte.
DISKURS Dermatologie: Ist die Nachfrage nach dem Treatment eher saisonal oder das ganze Jahr über konstant?
Dr. Scholz: Zunächst einmal sollte man festhalten, dass CoolSculpting eine Behandlung ist, die man prinzipiell das ganze Jahr über machen kann. Im Gegensatz hierzu raten wir unseren Liposuktionspatienten dringend dazu, diese nicht in den Sommermonaten, sondern während der kalten Jahreszeit durchzuführen.
Bei CoolSculpting hat man keine Ausfallzeit, man muss anschließend kein Mieder tragen, man kann uneingeschränkt Sport machen etc. Trotzdem sehen wir naturgemäß eine erhöhte Nachfrage vor den Sommermonaten. Wenn die Patienten wissen, dass sie drei Monate für den Abbau einrechnen müssen, können sie den CoolSculpting Termin schon in ihrer Ferien- bzw. Reiseplanung berücksichtigen. Hinzu kommt die Weihnachtszeit, wo man sich entweder ein bisschen „zuviel des Guten“ gegönnt hat oder aber, und das sehen wir tatsächlich recht häufig, einen Gutschein für diese Behandlung geschenkt bekommen hat – oftmals von anderen, bereits behandelten und entsprechend von CoolSculpting überzeugten Patienten.
DISKURS Dermatologie: Wie sicher ist die Behandlung? Welche Sicherheitstechnologien sind in dem Gerät integriert?
Dr. Scholz: Die Behandlung ist wirklich extrem sicher. Wir führen diese wie gesagt seit über 10 Jahren durch und haben noch nie irgendwelche Erfrierungen oder dergleichen gesehen, und es gibt meines Wissens auch keine Fallbeschreibung, dass es nach einer Behandlung mit einem original CoolSculpting Gerät dazu gekommen wäre. Das ist eine wirklich sehr ausgereifte Technik von dem Hersteller, der diese Gerätegattung erfunden hat und dementsprechend die größte Erfahrung aufweist. Die Geräte sind FDA-zugelassen und haben ihre Sicherheit in der größten Anzahl an Studien, die in diesem Bereich durchgeführt wurden, immer wieder nachgewiesen. Da man sich auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen wollte, wurde in den Applikatoren des neuen CoolSculpting Elite aber tatsächlich eine noch größere Anzahl der so genannten Freeze-Detect-Sensoren integriert, um eine noch engmaschigere Überwachung der Gewebetemperatur zu gewährleisten.
DISKURS Dermatologie: Was ist Ihnen allgemein im Vorfeld der Anschaffung eines neuen Gerätes wichtig, worauf achten Sie besonders?
Dr. Scholz: Ich muss an dieser Stelle betonen, dass uns als Praxis das erste CoolSculpting Gerät den Horizont gerade für die Gerätemedizin total geöffnet hat. Das war für uns ein kompletter Game Changer, das muss man wirklich sagen. Als zuvor rein operativ ausgerichtete Praxis konnten wir plötzlich ganz andere Indikationen zusätzlich stellen und behandeln. Gerade bei diesem ersten Schritt in eine neue Richtung war es für uns das Allerwichtigste, dass es ein etabliertes Verfahren ist, ein sicheres Verfahren, das den Patienten – und in der Folge unserem guten Ruf – auf keinen Fall schadet. Und dann muss das Gerät natürlich auch den avisierten Effekt erbringen und gute Ergebnisse erzielen. Für beide Aspekte waren die bereits erwähnte breite Studienlage zum CoolSculpting sowie die FDA-Zulassung besonders hilfreich.
Die Amortisierung ist bei der Anschaffung derlei kostspieliger Gerätschaften natürlich auch ein eminent wichtiger Punkt. Da müssen Sie schon wirklich überzeugt von dem Kundengewinnungs- und -bindungspotenzial der Technologie sein, bevor sie dieses wirtschaftliche Risiko eingehen, zumal z.B. beim CoolSculpting zum reinen Gerätepreis noch die Zyklenpreise für die Behandlungen hinzukommen. Das will also gut überlegt sein, hat sich für uns aber absolut ausgezahlt.
Der Hersteller-Service ist sehr gut. Man hat einen eigenen Ansprechpartner für die jeweilige Praxis und wird von diesem wirklich individuell betreut. Das Personal, d.h. unsere CoolSculpting Experten oder die, die es werden wollen, werden extra in Schulungszentren ausgebildet. Wir sind inzwischen ja selbst ein „Educational Center“ für CoolSculpting, d.h. Mitarbeiter anderer Praxen kommen zu uns, um hier praktisch an den Geräten geschult zu werden. Dieses ganze Schulungs-System ist wirklich sehr strukturiert und funktioniert ausgezeichnet.
DISKURS Dermatologie: Sehr geehrter Herr Dr. Scholz, vielen Dank für das Gespräch!