Faktoren der Hautalterung und Aspekte zum Faden-Lifting
Auf einem Symposium der Arbeitsgemeinschaft Ästhetische Dermatologie und Kosmetologie anlässlich der 21. Fachtagung DERM in Frankenthal wurden unter anderem Themen wie Prozesse der Hautalterung und Voraussetzungen für ein erfolgreiches Faden-Lifting diskutiert.
Bei der Hautalterung spielen sowohl intrinsische als auch extrinsische Prozesse eine Rolle, wie Dr. med. Evgenia Makrantonaki erläuterte. Dabei verstärken insbesondere Sonnenexposition und Umweltverschmutzung (z.B. Schadstoffe in der Luft) die Hautalterung.
Der Pathomechanismus der alternden Haut ist komplex und bedarf weiterer Erforschung, so die Einschätzung von Makrantonaki. Mit dem Alter wird zum Beispiel die Epidermis um 10-50% dünner und Melanozyten, Langerhans-Zellen sowie Kollagen-Anteile nehmen ab. Die Atrophie der Dermis ist durch eine Abflachung der dermo-epidermalen Junktionszone, postkapillären Venenverlust, Elastose (granuläre Massen von Elastin), vermehrte Ablagerung von Glycosaminoglykanen und eine Zunahme von Mastzellen und Neutrophilen gekennzeichnet.
Sichtbare Effekte der Hautalterung sind Hyperpigmentierungen, Falten und Lichtdermatosen wie aktinische Keratosen und Hautkrebs. Verkehrsbedingte Luftverschmutzungen tragen zur Entwicklung von Lentigines (Pigmentflecken) bei, wie epidemiologische Daten (z.B. SALIA-Studie) von kaukasischen und asiatischen Hauttypen gezeigt haben. So erhöhte ein Anstieg von Stickstoffmonoxid um 10 mg/m3 die relative Anzahl von Lentigines auf Stirn, Wangen, Arm und Handrücken, berichtete Makrantonaki.
Effektive Strategien zum Schutz der Haut
Zum Schutz vor frühzeitiger Hautalterung empfahl Makrantonaki einen konsequenten UV-Schutz bzw. die Vermeidung von Sonnen-Exposition. Außerdem weisen Antioxidanzien bzw. Radikalfänger wie Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B3 sowie topische Hormonzubereitungen (u.a. DHEA, Progesteron, Vitamin D) und Vitamin-A-Säure-Derivate protektive Eigenschaften bzgl. der Prozesse der Hautalterung auf. Zu den Effekten von Vitamin-A-Säure-Derivaten ist bekannt, dass sie das Zellwachstum und die Kollagensynthese stimulieren, indem sie die Typ-I-Prokollagen-Synthese induzieren und die durch UV-Strahlung verminderten Vitamin-A-Reservoirs auffüllen.
In der Ästhetik-Sprechstunde von Dr. med. Gabriele Feller-Hepp, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie sowie Allergologie in Baden-Baden, gehört das Fadenlifting zu den nicht-invasiven Standard-Verfahren für die Behandlung des alternden Gesichtes. Nach ihrer Erfahrung lassen sich Alterungsprozesse der Haut und der darunterliegenden Gewebe optimal durch Kombinationstherapien (mit z.B. Fillern, Fäden, Botox, Peeling etc.) adressieren. „Bei allen Verfahren ist allerdings die richtige Patientenauswahl entscheidend für den Erfolg“, betonte Feller-Hepp.
Richtige Patient*innenauswahl entscheidend für den Erfolg
Ein Fadenlifting kann u.a. zur Verfeinerung der Gesichtskontur (z.B.
2 oder 3 Fäden pro Seite), zum Volumenaufbau von Unterkiefer, Wangen und Wangenknochen (z.B. jeweils 2 Fäden pro Seite), zur Anhebung der Außenseite der Augenbrauen (z.B. 1 Faden pro Augenbraue) und zur Hautstraffung am Hals (z.B. 2 oder 3 Fäden pro Seite) beitragen. „Ideale Kandidatinnen verfügen über eine gute Hautqualität, die weder zu dünn noch zu dick sein sollte“, so der Rat von Feller-Hepp. Als nicht ideale Gegebenheiten für ein Fadenlifting nannte die Expertin überschüssige Haut infolge vorzeitig gealterter und dünner Haut, Hauterschlaffung mit hypertropher Lichtalterung und sehr dünne Haut mit mangelndem Fettgewebe. Als mögliche temporäre Komplikationen nach dem Eingriff erwähnte die Expertin u.a. Grübchen an der Eintrittsstelle, Hämatome, Ödeme, Verhärtungen, Schmerzen und minimale akute Entzündungsreaktionen.