Haut- & Nagelpliz

Effektive Antimykose erfordert einen potenten Wirkstoff mit optimaler Galenik

Onychomykosen gehören zu den häufigsten und hartnäckigsten Problemen in der dermatologischen Praxis. Mit dem Wirkstoff Ciclopirox ist ein gut wirksames Antimykotikum für die topische Therapie verfügbar, das aufgrund seines Multitarget-Wirkmechanismus fungizid, fungistatisch und sporozid wirkt. Die Substanz hemmt durch Komplexierung metallabhängiger Enzyme die DNA-, RNA- und Proteinsynthese der Pilzzelle sowie weitere zelluläre Prozesse wie die mitochondriale Energiesynthese und die Stabilität der Zellmembran der Dermatophyten. Resistenzen der Erreger gegen Ciclopirox sind daher bislang weder bekannt noch zu erwarten.

Der seit September 2008 als Ciclopoli® verfügbare Nagellack mit Ciclopirox 8% ist nicht nur Marktführer in Deutschland bei der topischen und kombinierten Therapie von Nagelmykosen, sondern auch das einzige Präparat mit wasserlöslicher Lackgrundlage, wie Mareike Niehaus, Senior Medical Manager des Hersteller-­Unternehmens Almirall Hermal GmbH bei einem Fachpressegespräch zum Thema erläuterte. Es ist aufgrund seiner Galenik einfach anzuwenden, dringt ohne Vorbehandlung rasch und tief in den Nagel ein und ist zugleich besonders gut hautverträglich. Der Lack wird – abhängig vom Schweregrad der Onychomykose – rein lokal oder in Kombination mit einer systemischen Therapie angewendet. Nach dem 1x täglichen Auftragen mit einem einfach zu handhabenden Applikator dringt der wasserlösliche Lack binnen 30 Sekunden spurenlos in den Nagel ein.

Grundlage der guten Tiefenwirkung ist die wasserlösliche Substanz Hydroxypropylchitosan (HPCH), welche als Komponente des Lackes sowohl eine Affinität zum Nagelkeratin als auch eine hohe Kompatibilität mit menschlichem Gewebe aufweist, erläuterte Niehaus. Dadurch wird der Wirkstoff Ciclopirox deutlich schneller, tiefer und in höherer Konzentration in die Nagelmatrix transportiert als mit einem gleichdosierten Ciclopirox-­Präparat in wasserfester Lackgrundlage, wie eine In­-vitro Permeationsstudie belegt. [1] Das führt im Endeffekt auch zu einem besseren Therapieerfolg als unter einem gleichkonzentrierten wasserfesten Ciclopirox-Lack [2] oder einem wasserfesten Amorolfin 5%­-Lack, wie weitere Studien belegen. [3] So war der Anteil der Patient*innen mit erfolgreicher Therapie unter Behandlung mit Ciclopoli mit 58,3% mehr als doppelt so hoch als unter einer Behandlung mit einem wasserfesten Amorolfin 5%­-Lack (26,7%).

In der täglichen Praxis überzeugt Ciclopoli® zudem durch den unkomplizierten 1x täglichen Auftrag auf den Nagel und die umliegende Haut ohne Vorbehandlung wie Anfeilen der Nägel sowie die kurze Trocknungszeit von nur 30 Sekunden. Im Vergleich zu Acryl­-Lacken ist der wasserlösliche Lack zudem deutlich besser hautverträglich. Wegen der notwendigen Einwirkdauer der Substanz von sechs Stunden wird die abendliche Anwendung empfohlen. Erleichtert wird die Anwendung z.B. für Patient*innen mit Bewegungseinschränkungen auch durch einen neuen Applikator mit extrabreitem Griff.

Put on your socks before your underwear“: so wandert Fuß- und Nagelpilz nicht auf andere Hautstellen

Insbesondere beim Sport mit Körperkontakt ist das Risiko einer Ansteckung mit Onychomykosen und Dermatomykosen hoch, berichtete Dr. Viktor Czaika, niedergelassener Dermatologe und Internist in Berlin. Am Beispiel eines jungen Kampfsportlers schilderte er die Diagnostik und Therapie mit dem Wirkstoff Ciclopirox.

Der 26­-jährige Kickboxer stellte sich mit progredienten Hauterscheinungen in der Leiste mit Juckreiz sowie länger bestehenden Haut-­ und Nagelveränderungen am linken Fuß vor. In der Leiste sowie gluteal und am linken Fuß fanden sich ringförmige erythematös­-entzündliche Hautveränderungen mit lamellärer Schuppung, sämtliche Nägel des linken Fußes waren zudem von einer distolateralen Onychomykose mit gelblich verfärbten, krümeligen Nägeln betroffen. Auf Nachfrage berichtete er, dass das Training stets barfuß erfolge, wobei ihm der linke Fuß als Standbein diene. Blickdiagnostisch ergab sich eine durch Dermatophyten verursachte Tinea­-Trias aus T. corporis, T. pedis und T. unguinum, wie sie insbesondere bei Kampfsportarten mit intensivem Körperkontakt auftritt. Die Übertragung der Onychomykose auf Hautareale beim Umkleiden ist nicht selten, weshalb der Dermatologe empfiehlt: „put on your socks before your underwear“.

Entscheidend bei der Diagnostik von Dermatophyten ist zunächst eine adäquate Entnahme von Materialproben wie Hautschuppen, Nagelspänen oder Haaren. „Nur mit dem bakteriellen Abstrich kriegen wir hier nichts heraus“, betonte Czaika. Routinemäßig schließe sich bei einem Verdacht auf Pilze an die orientierende Nativdiagnostik mittels KOH­-Mikroskopie eine kulturelle Anzucht auf Selektivmedien bei Raumtemperatur, gefolgt von einer differenzierenden Mikroskopie aus einer Reinkultur der Erreger an. Deutlich schneller geht es mit der PCR, die jedoch Privat-Patient*innen vorbehalten bleibt. Mit etwa 90% ist Trichophyton rubrum der häufigste Erreger. Die KOH-Mikroskopie alleine ermöglicht zwar bereits den Pilznachweis, jedoch weder einen Infektionsausschluss noch eine erregerspezifische Differenzierung.

Die in diesem Fall noch vor der endgültigen Erregerbestimmung begonnene topische Initialtherapie mit einer Creme aus Miconazol und Flupredniden (Vobaderm®) sowie Ciclopoli® gegen Nagelpilz wurde nach Identifizierung von T. interdigitale an Leiste und Nägeln fortgesetzt. Die Hautveränderungen waren nach vier Wochen fast völlig abgeheilt und die Nägel begannen bereits gesund nachzuwachsen. Auf Wunsch des Patienten wurde daher auf eine prinzipiell sinnvolle antimykotische Systemtherapie verzichtet, was Czaika wegen des guten Allgemeinzustands sowie des guten Heilverlaufes des jugendlichen Patienten für vertretbar hält. Nach 14 Wochen war auch die Nagelmykose fast vollständig abgeheilt, dennoch wurde dem Patienten geraten, die Behandlung noch mindestens weitere acht Wochen fortzusetzen. Meist ist bei Fußnägeln jedoch mit einer neunmonatigen Therapie zu rechnen. Czaikas Fazit hieraus: „Bei einem effektiven Antimykotikum geht es nicht nur darum, einen hervorragenden Wirkstoff zu haben, sondern die Galenik ist mindestens genauso entscheidend.“ Hier ist Ciclopoli® nach seiner Erfahrung absolut empfehlenswert.

Quelle: PR Roundtable „Ciclopoli gegen Nagelpilz“; Veranstalter: Almirall Hermal GmbH

Literatur

1. Monti D et al., Drug Dev Ind Pharm 2005;31(1):11-17

3. Iorizzo M et al., Skin Appendage Disord 2015;1(3):134-140.