Hautkrebs

5-Jahres-Daten zeigen Vorteil im rezidivfreien Überleben mit Dabrafinib + Trametinib

Zielgerichtete Therapien bieten für Patienten mit BRAF-Mutationen eine wirksame Therapieoption in der Adjuvanz. Die jetzt im New England Journal of Medicine veröffentlichten 5-Jahres-Daten zeigen: Die adjuvante zielgerichtete Kombinations- therapie aus Dabrafenib und Tramentinib reduzierte das Risiko für Rezidiv oder Tod in der Studie COMBI-AD um 49% im Vergleich zu Placebo. [1]

Melanom-Patienten im Stadium III erleiden auch nach einer chirurgischen Komplettresektion häufig Rezidive. Die 5-Jahresdaten der Studie COMBI-AD dokumentieren die an- haltende Wirksamkeit der adjuvanten Therapie: Mehr als die Hälfte der Patienten mit fortgeschrittenem Melanom und BRAF-V-600-Mutation lebte unter adjuvanter Therapie mit Dabrafenib (Tafinlar®) und Trametinib (Mekinist®) nach fünf Jahren rezidivfrei. [1]

Die Ergebnisse der Studie COMBI-AD zeigen, dass 52% der Patienten (95%-Konfidenzintervall [KI]: 48%-58%) unter Dabrafenib und Trametinib nach fünf Jahren rezidivfrei lebten, verglichen mit 36% (95%- KI: 32%-41%) unter Placebo. Das mediane RFS wurde unter Dabrafenib und Trametinib nicht erreicht (95%- KI: 47,9 Monate – nicht erreicht), im Placeboarm betrug es 16,6 Monate (95%-KI: 12,7-22,1 Monate). Die Kombinationstherapie mit Dabrafenib und Trametinib reduzierte das Risiko für Rezidiv oder Tod um 49% im Vergleich zu Placebo (Hazard Ratio [HR]=0,51 [95%-KI: 0,42-0,61]). [1] Diese Ergebnisse wurden bereits im Rahmen des virtuellen ASCO- Kongresses 2020 von Prof. Axel Hauschild, Kiel, vorgestellt. [2]

Eine Subgruppen-Analyse zeigte zudem einen RFS-Vorteil über alle Substadien entsprechend den AJCC-7-Kriterien (American Joint Committee on Cancer). Das Fernmetastasen-freie Überleben (DMFS) über fünf Jahre, ein sekundärer Endpunkt, betrug bei Patienten unter Dabrafenib und Trametinib 65% (95%-KI: 61%-71%), verglichen mit 54% (95%-KI: 49%-60%) unter Placebo. [1]

Die Studie COMBI-AD wird fortgeführt, um den sekundären Endpunkt des Gesamtüberlebens (OS) auszuwerten. Eine Auswertung im Rahmen der ersten Interimsanalyse zeigte eine 3-Jahres OS-Rate von 86% unter Dabrafenib und Trametinib versus 77% im Placeboarm. Die OS-Ergebnisse legen einen Vorteil der Kombinationstherapie nahe, die vordefinierte Signifikanzschwelle von P=0,000019 wurde allerdings nicht erreicht. [1,3]

ADO-Kongress: Erste MAYA-Förderpreise an Melanomforscher verliehen

Die neuen Therapieoptionen verbessern die Prognose von Melanompatienten in allen Stadien. Und die Forschung geht weiter: Um die Patientenversorgung beim Melanom auch weiterhin voranzubringen, hat Novartis in diesem Jahr erstmals
den MAYA-Förderpreis (Melanoma Award forYoung Academics) im Wert von jeweils 20.000 Euro für junge Forscherinnen und Forscher vergeben. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 30. Deutschen Hautkrebskongresses der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO). Die Forschungsprojekte der drei Preisträgerinnen zielen auf eine Verbesserung von Diagnose und Therapie ab.

Dr. Teresa Amaral, Tübingen, verfolgt mit ihrem Team das Ziel, mit einer neuen Kombinationstherapie die Prognose von Patienten mit BRAF- Wildtyp-Melanomen zu verbessern („Combined Disulfiram plus Trametinib for the Treatment of BRAF-Wildtype Melanomas with Hyperactivation of the MAPK-Signaling Pathway”).

Dr. Renáta Váraljai, Essen, erforscht die Rolle von IL-17 bei der Tumorregulation im Microenvironment des Tumors, daneben die klinische Relevanz von IL-17 als potenziellen Biomarker („The role of interleukin-17 indetermining additive therapeutic effects of anti-CTLA-4 to anti-PD-1 blockade in melanoma“).

Die Bedeutung des Arylhydrocarbon-Rezeptor (AHR) -Signalweges für Progression und Therapieansprechen des Melanoms ist Zentrum der Arbeit von Dr. Miriam Mengoni, Magdeburg („Role of the aryl hydrocarbon receptor pathway in the tumor microenvironment in melanoma progression and therapy response“).

Quelle: Symposium „Science Slam: Vorstellung der ausgezeichne- ten Projekte des MAYA-Förderpreises“ im Rahmen des virtuellen ADO-Kongresses 2020, 10. September 2020; Veranstalter: Novartis

Literatur

1. Dummer R et al. N Engl J Med. 2020;377(19):1813-1823.

2. Hauschild A et al. ASCO 2020 (American Society of Clinical Oncology Annual Meeting), Abstract #10001

3. Long GV et al. N Engl J Med 2017;377:1813-1823