Hautkrebs

Immer mehr Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich

Etwa 250.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich – und die Tendenz ist steigend. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) ist das eine alarmierende Entwicklung. Da das Hauptrisiko für diese Tumoren die Sonnenexposition ist, warnen Experten der DGMKG vor zu viel UV-Strahlung – momentan in den Wintermonaten vor allem vor künstlicher UV-Strahlung in Sonnenstudios.

Hauttumoren im Kopf- und Hals- bereich treten hierzulande vor allem in Form des Basalzellkarzinoms (BZK) – einem Hauptkrebstyp, der sich mit perlweißen, haut- oder rosafarbenen Beulen zeigt – oder in Form des kutanen Plattenepithelkarzinoms (PEK) auf, bei dem sich häufig verhornte Knötchen auf der Haut zeigen. Auch das maligne Melanom, d.h. der schwarze Hautkrebs kommt recht häufig vor. Sehr selten tritt das Merkelzellkarzinom auf, bei dem die Tumoren in der Regel rötlich bis blauviolett gefärbt sind.

Die Behandlung von Hauttumoren im Hals-, Mund- und Kieferbereich ist eine große medizinische Herausforderung, die nur interdisziplinär zu lösen ist: „Dermatologen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen, plastische Chirurgen, Onkologen und Strahlenmediziner arbeiten bei der Therapie Hand in Hand“, erklärt Privatdozent Dr. Dr. Jan D. Raguse, Experte der DGMKG. „Bei operablen Tumoren ist ein Eingriff das erste Mittel der Wahl. Dabei werden die betroffenen, erkrankten Hautstellen mit einer histographischen Kontrolle besonders exakt entfernt. Nach einer solchen Operation können Heilungsraten von weit über 95% erzielt werden.“ Für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen ist es bei den Operationen besonders zentral, die spätere Rekonstruktion des Gesichts im Hinterkopf zu haben. Im Gesicht – vor allem in sensiblen Zonen wie den Lidern oder der Nase – wenden die Spezialisten verschiedenste Transplantationsmöglichkeiten von Haut und Gewebe an, um den ästhetischen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. „Unser Ziel ist es dabei natürlich, das Gesicht des Erkrankten bestmöglich wieder zu rekonstruieren“, betont Raguse, Chef- arzt der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Operationen an der Fachklinik Hornheide. Bei den Operationen kommen modernste Methoden zum Einsatz, auch wenn der häufig dargestellte ge- züchtete Hautersatz leider noch nicht im Alltag angekommen ist.

Nicht nur bei den Operationstechniken, sondern auch bei der Entwicklung neuer Medikamente hat es in den vergangenen Jahren starke Fortschritte gegeben. „Die modernen, zielgerichteten Wirkstoffe kommen vor allem bei weit fortgeschrittenen, immer wieder auftretenden oder metastasierten Tumoren zum Einsatz“, so Raguse. Insbesondere der bösartige schwarze Hautkrebs kann so mittlerweile über Jahre oder sogar Jahrzehnte stabilisiert werden.

Der Hauptrisikofaktor für alle Hautkrebsarten im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich ist die langjährige, intensive Sonnenexposition. Diese wird in der Haut „gespeichert“ und mit einer Verzögerung von vielen Jahren oder auch Jahrzehnten können dann schlimme Folgen – wie zum Beispiel Hautkrebs – auftreten. Besonders riskant ist dabei die Nutzung von Sonnenstudios mit künstlicher UV- Strahlung, die viele Deutsche auch

in den kalten Wintermonaten gerne nutzen. Laut der Deutschen Krebs- hilfe erhöht die Nutzung von Solarien jedoch nachweislich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. So verdoppele sich beispielsweise für Personen, die bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig Solarien nutzen, das Risiko für schwarzen Hautkrebs. „Sonnenstudiobesuche sollten deshalb unbedingt reduziert werden“, so Raguse. Auch zu viel natürliche Sonnenstrahlung sei schädlich. Beim Sonnenbaden sollte deshalb immer eine Kopfbedeckung zum Einsatz kommen und Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor in ausreichender Menge genutzt werden.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V.