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Botulinumtoxin-Anwendungen Dr. Ch. Willen in der ästhetischen Praxis

Hinweise für optimierte Behandlungsergebnisse

Die Anwendung von Botulinumtoxin ist eine etablierte ästhetische Behandlungsoption, die allein oder in Kombination unter anderem zur Verjüngung des Gesichts eingesetzt wird. Bei einer Fachpresseveranstaltung zum Thema zeigte die polnische Dermatologin Dr. med. Joanna Czuwara am Beispiel der Glabella-Falte auf, welche Aspekte zu optimierten Behandlungsergebnissen beitragen.

Ein klassisches Anwendungsgebiet von Botulinum-Neurotoxin A (BoNT-A) in der ästhetischen Sprechstunde ist die Reduktion von dynamischen Glabella-Falten. In diesem Bereich sind verschiedene Muskelpartien aktiv, die individuell unterschiedlich dominieren können. Hierzu zählen unter anderem der Musculus corrugator, Musculus procerus und Musculus depressor supercilii.

Dosierung und Injektionspunkte individuell anpassen

In der Literatur wurden bisher mindestens fünf verschiedene Kontraktionsmuster der Glabella-Region definiert. [1] Die genaue Beobachtung unter Kontraktion und die entsprechende Klassifizierung von Glabella-Falten ermöglicht eine passgenaue Behandlung mit Botulinumtoxin. Dabei werden stark beanspruchte Muskelpartien mit höheren Dosen versorgt oder an mehreren Stellen appliziert; wohingegen Muskeln, die nicht oder weniger beansprucht werden, geschont oder mit niedrigeren Dosen versorgt werden. Dieses Vorgehen trägt zu effektiven Dosierungen und natürlicheren Behandlungsergebnissen bei, so die Erfahrung von Czuwara.

Die individuellen Kontraktionsmuster kehren in der Regel wieder zurück, sobald die Toxin-Effekte nachlassen, ergänzte die Expertin. Die Behandlungssicherheit kann weitestgehend gewährleistet werden, wenn der Anwender weitere Aspekte beachtet. Zunächst sollte sich strikt an die Rekonstitutionsprofile der jeweiligen BoNT-A-Formulierung gehalten werden, so Czuwara. Unter Berücksichtigung der individuellen Glabella-Kontraktionsmuster werden dann die optimalen Injektionspunkte und die richtigen Dosierungen bestimmt, gefolgt von der optimalen Injektions-Technik, die ebenfalls einen wichtigen „Erfolgs“-Faktor darstelle, betonte die Expertin.

Hohe Patienten-Zufriedenheit erreichbar

Aus ihrer Erfahrung heraus lassen sich unter Berücksichtigung dieser Aspekte sehr gute Behandlungs- ergebnisse erzielen. Ein optimales Outcome spiegelt sich auch in einer hohen Patienten-Zufriedenheit wider. So geben fast alle ihrer Patienten an, dass sie sich noch einmal behandeln lassen würden (98%) oder die Behandlung jemand anderem weiterempfehlen würden (97%). Des Weiteren gaben über 93% ihrer Patienten an, dass die Ergebnisse natürlich wirken und über 80% waren nach sechs Monaten immer noch zufrieden mit dem ästhetischen Erscheinungsbild. Optimal gestaltete BoNT-A-Anwendungen können eine dauerhaft hohe Patientenzufriedenheit bieten, so das Fazit von Czuwara.

Nach positivem Abschluss des europäischen dezentralen Verfahrens wird die Zulassung eines ersten flüssig formulierten Abotulinumtoxins für Deutschland erwartet, wie das Unternehmen Galderma meldete. [2] Bei der Anwendung einer Fertigformulie- rung entfällt die Rekonstitution. Bei der flüssigen BoNT-A-Zubereitung gibt es im Vergleich zu lyophilisiertem BoNT-A ein geringeres Risiko für eine unvollständige Rekonstitution. [3] Außerdem sind keine Wirkstoffverluste bei der Entnahme der Lösung aus der Durchstechflasche durch den Silikonstopfen zu erwarten [4] und auch ein mögliches Kontaminationsrisiko könnte reduziert werden. [5]

Quelle: Ästhetik-Presseevent „Club 11 – Aktuelle und zukünftige Optionen für die Behandlung mit Abotulinumtoxin-A“, 11. Juni 2021; Veranstalter: Galderma

Literatur

1. Trindade de Almeida AR et al. Dermatol Surg. 2012;38(9):1506-1515
2. Galderma, data on file
3. Carey W. J Drugs Dermatol 2014;13:735-738
4. Niamtu J. J Clin Aesthet Dermatol 2014;11:33-37
5. Rosenthal A et al. Aesthet Surg J 2019;40:105-107