Hyaluron | Botulinumtoxin

Der erste Part der Teoxane Academy Tour widmete sich den 4 Dimensionen der Schönheit und dem Alterungsprozess. Mark Posselt eröffnete mit dem Hinweis darauf, dass über 89% der Patienten sich ein natürliches Ergebnis wünschen. Dazu muss jeder Behandler in seinem „medical job“ die Transformation vom emotionalen Level in ein solides medizinisches Konzept umsetzen.

Hierbei stellte Posselt die Wichtigkeit von “ATP” (Analyse – Technik – Produkt) in den Vordergrund: die Kenntnis der Anatomie und des Alterungsprozesses aller Schichten, die richtige Auswahl der technischen Behandlungsmethode und die gezielte Auswahl der Produkte sind der Grundstein dafür, den Patienten mit einem natürlichen Ergebnis zufrieden zu stellen.

Dr. Patrick Trévidic ist ein Spezialist der plastischen, ästhetischen und rekonstruktiven Chirurgie aus Paris. Seinen ersten Vortrag widmete er der Struktur des Gesichtes und der Dynamik. Er wies darauf hin, dass die Anatomie in 2D, so wie es im Medizinstudium gelehrt wird, für Anwender,

die Dermalfiller verwenden, nicht ausreichend ist. Jeder sollte zu jeder Zeit wissen, wo sich die Spitze der Nadel (oder Kanüle) befindet, und dies ist nur mit guter Kenntnis der Anatomie als Struktur in 3D und unter Berücksichtigung der Dynamik in 4D möglich. Des Weiteren zeigte Trévidic anhand des Aufbaus der anatomischen Strukturen, in welchem Bereich die Injektion immer sicher und risiko- minimiert stattfinden kann. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Trévidic in diesem Zusammenhang dem Alterungsprozess und erklärte, dass er sich von Patienten grundsätzlich Bilder aus ihren 20er Jahren mit- bringen lässt, um die individuelle Alterung genauer zu analysieren und wichtige Schlüsse für seinen Behandlungsplan ziehen zu können.

In der ersten Live-Demonstration des Tages zeigte Mark Posselt unter dem Motto “Natürlich (un)sichtbare Schönheit” die minimalinvasive Behandlung der Tränenrinne, des medialen Wangenfetts, der Nasolabialfalte und der momentan sehr gefragten Jawline (Kinnlinie). Auch der Nasenrücken wurde harmonisiert.

Regio Oralis: Every Lip Is Unique

Nach einer kurzen Pause widmete man sich der Regio Oralis. Trévidic startete in den Abschnitt “Every Lip Is Unique” mit einem Vortrag zu den “Anatomical Landmarks” und zum Risikomanagement im Bereich der Mundpartie. Durch die sozialen Medien stehen aktuell besonders die Lippen im Fokus, wodurch die Nachfrage in den Praxen stetig wächst.

Das bedeutet wiederum, dass auch unerwünschte Ergebnisse wie unnatürliche Überkorrekturen oder Asymmetrien, aber auch Komplikationen zunehmen. Jede Lippe ist einzigartig, daher ist auch stets ein individuelles Behandlungskonzept sowie eine spezielle Produktwahl wichtig. Bei den Behandlungen der Lippe mittels Nadel stellte Trévidic einen Neuzugang in der Produktreihe von Teoxane vor: Teosyal RHA Kiss. Das Produkt ist besonders für die dynamische Lippenkontur als auch für den sanften Volumenaufbau einsetzbar und vervollständigt die LipUnique Collection der Teoxane Hyaluronsäurefiller.

In der Live Demo “Volumen und Kontur mit Kanüle” zeigte Mark Posselt bei einer Patientin die Behandlung der Plisseefalten im perioralen Bereich mit der sogenannten “Carpeting Technique”. Die zweite Patientin wünschte sich zudem eine Betonung des Lippenbogens, die Posselt ebenfalls mittels stumpfer Kanüle und dem neuen Teosyal RHA Kiss umgesetzt hat.

Risk Management & Prevention

Ein wichtiger und unumgänglicher Punkt war nach der Mittagspause der Themenblock zu Risikomanagement und Prävention. Die meisten Komplikationen können vermieden werden, indem der Anwender durch 2D-, 3D- und sogar 4D- Kenntnisse der Anatomie genau weiß, in welcher Schicht welches Produkt für welches Ergebnis richtig angewendet wird. In jedem Fall stellt laut Trévidic die Fehlplatzierung des Produktes die häufigste Ursache für eine unerwünschte Nebenwirkung dar.

An einem Beispiel beschrieb er auch den Umgang mit seinen Patienten und der Materialmenge – es gilt für Trévidic grundsätzlich das Credo “less is more”. 3 Wochen nach der Behandlung erscheint der Patient wieder in der Praxis und entscheidet dann selbst, ob ihm das Ergebnis nach drei Tagen oder aktuell nach drei Wochen am besten gefällt. Wenn der Patient dann die Variante nach 3 Tagen präferiert, kann eine weitere Injektion erfolgen – dieses Vorgehen hat sich für den Franzosen inbesondere im Lippenbereich bewährt.

Auch mit einer vaskulären Komplikation muss der Anwender im Notfall umgehen können. Das erste Zeichen, das auf eine Nebenwirkung hinweist, ist in 60% der Fälle ein Schmerzempfinden, welches aber nicht direkt an der behandelten Stelle auftritt. Auch eine weiße Färbung der Haut kann auf eine Komplikation mit einer Nekrose hinweisen. Wenn der Anwender Zweifel hat, muss sofort gehandelt werden. In jeder Praxis sollte daher stets Hyaluronidase vorrätig sein, um bei einer Gefäßkomplikation schnell reagieren zu können.

Obwohl in anatomischen Publikationen vor Injektionen in bestimmten Arealen wie dem Kinn, der Glabella oder der Nase gewarnt wird, trägt ein fundiertes anatomisches Wissen dazu bei, Risiken in diesen Arealen und darüber hinaus zu vermeiden. Hierzu führte Trévidic nochmals explizit die Risikozonen für Injektionsbehandlun- gen im Gesicht im anatomischen Kontext auf.

Danach konnten die Teilnehmer der Teoxane Academy an einem interaktiven Quiz teilnehmen: Trévidic zeigte Bilder einiger Patienten. Das Publikum hatte dann die Möglichkeit, per App abzustimmen, ob es sich um eine vaskuläre Komplikation, ein Hämatom oder gar Herpes handelte. Hintergrund war das richtige Erkennen von Komplikationen, die eine Behandlung mit Hyaluronidase erfordern. Eine aktuelle Studie zur Wirkung von Hyaluronidase bei einer vaskulären Komplikation belegt, dass alle auftretenden Probleme vollständig gelöst werden können, wenn die Hyaluronidase in den ersten sechs Stunden eingesetzt wird.

Auch Mark Posselt lieferte mit seinem Vortrag “Prävention – Identifikation – Reaktion” viele Tipps und Tricks, um z.B. der Verletzung von Arterien und Nerven vorzubeugen – hier steht für ihn vor allem die Benutzung von “Blunt Tips”, also stumpfen Kanülen im Vordergrund. Posselt betonte dabei, dass jeder Anwender generell einschätzen muss, wo er fachlich und handwerklich steht. Eine regelmäßige Weiterbildung des anatomisches Know-Hows sowie in den Bereichen neuer Behandlungstechniken und der Produktkenntnisse sei unumgänglich für die Risikominimierung und natürliche Ergebnisse.

Full-Face Beautyfication

Der letzte Themenbereich galt der ganzheitlichen Betrachtung des Gesichts. Unter dem Motto “Zwischen Wunsch und Wirklichkeit” stellten Dr. Stefan Lipp und Dr. Patrick Trévidic gemeinsam mit Dr. Melanie Hartmann die unterschiedlichen Erwartungen und Wünsche von Behandler und Patient dar. Nun waren wieder die Teilnehmer gefragt: anhand von Bildern der Probanden durften sie in einer App abstimmen, welche Behandlungen sie vorschlagen würden. Trévidic klärte dann auf, wie er vorgehen wird, um dem tatsächlichen Wunsch des Patienten bestmöglich zu entsprechen. In den beiden folgenden Live- Behandlungen führte Trévidic dann alle bereits besprochenen Behandlungstechniken zusammen und präsentierte ein rundum natürliches Ergebnis an den Patienten. Eindrucksvolle 3D-Fotografien für Patientenanalyse und Vorher-Nachher-Vergleich lieferte das Kamerasystem von Canfield, die als Eventpartner vor Ort auch mit einem Informationsstand vertreten waren.

Weitere Stationen der Teoxane Academy Tour: 26. Oktober (Düsseldorf), 16. November (Wien).

Weitere Informationen:

www.teoxane-event.de.