Laser | Radiofrequenz

IPL- und Laserbehandlung der Rosazea

A. Müller

Prof. Dr. Thomas M. Proebstle, Mannheim, informierte auf der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft über die IPL- und Laser-Therapie der Rosazea und der mit dieser Erkrankung einhergehenden Teleangiektasien und Hintergrunderytheme.

In der aktuellen S2k-Leitlinie der AWMF zur Lasertherapie der Haut, die Prof. Proebstle eingangs zitierte, wird zur Therapie der Rosazeabedingten Teleangiektasien und Hintergrunderytheme sowie des Flushings eine „starke Empfehlung“ für den Einsatz von Intense Pulsed Light (IPL) ausgesprochen – was be- deutet, „dass alle oder fast alle informierten Menschen diese Entscheidung treffen würden“ (AWMF-Register-Nr.: 013-095, 2022). Ebenso starke Zustimmung der mit der Erstellung der Leitlinie betrauten Experten gibt es für den Einsatz eines 532-nm-KTP- Lasers und analoger Lasersysteme.

Anhand eines erst im letzten Jahr publizierten Reviews (Yepuri et al.: „Light-Based Devices for the Treatment of Facial Erythema and Telang- iectasia“; Dermatol Ther (Heidelb). 2021 Dec;11(6):1879-1887. doi: 10.1007/s13555-021-00607-8) zeigte Proebstle, dass sich faziale Erytheme und Teleangiektasien, die sich häufig als therapierefraktär erweisen, effektiv mittels IPL und gepulstem Farbstofflaser behandeln lassen. Dabei biete die Anwendung von IPL gegenüber dem Laser weitere Vorteile wie eine größere Bestrahlungsfläche, geringere Nebenwirkungen und einen längeren Erhalt des Behandlungs- effekts.

Studie zur Effektivität von IPL bei Rosazea

In einer bereits im Jahre 2008 publizierten klinischen Studie (Papageor- giou et al.: „Treatment of rosacea with intense pulsed light: significant improve- ment and long-lasting results“; Br J Dermatol. 2008 Sep;159(3):628-32. doi: 10.1111/j.1365-2133.2008.08702.x) konnte nach Darstellung Proebstles belegt werden, dass IPL zu einer signifikanten Verringerung des Erythems und der Teleangiektasien bei Rosazea führt, die über mindestens 6 Monate lang anhält. In der Studie wurden 34 Patienten (25 Frauen, 9 Männer; Durchschnittsalter 47 Jahre) behandelt. Die Behandlung erfolgte mit IPL 515–1200 nm, mit einem Cut-off-Filter von 560 nm und einem Fluenzbereich von 24–32 J/cm2. Es wurden 4 Behandlungen im Gesicht im Abstand von 3 Wochen durchgeführt. Die Erythemwerte wurden zu Beginn und am Ende des Behandlungszeitraums an den Wangen und am Kinn gemessen. Ein beratender Dermatologe bewertete die Digitalfotos auf einer 10-stufigen visuellen Analogskala. Die Bewertungen seitens der Patient*innen erfolgten ebenfalls anhand einer 10-Punkte-VAS.

Nach 4 Behandlungen betrug die durchschnittliche Verringerung der Erythemwerte 39% an den Wangen und 22% am Kinn. Dies wurde durch eine fotografische Beurteilung bestätigt, bei der sich das Erythem um 46% und die Teleangiektasien um 55% verbesserten. Der Schweregrad der Rosazea verringerte sich im Durchschnitt um 3,5 Punkte auf der 10-Punkte-VAS. Die Patienten und Ärzte bewerteten die Gesamtverbesserung der Rosazea ähnlich gut: Eine Verbesserung um mehr als 50% wurde bei 73% (bzgl. Erythem) bzw. 83% (bzgl. Teleangiektasien) der Patient*innen festgestellt. Die Ergebnisse hielten auch nach 6 Monaten an, die Nebenwirkungen waren minimal und selbstlimitierend.

Proebstle zog aus den Leitlinienempfehlungen, der Studienlage und seinen eigenen Erfahrungen das abschließende Fazit: „IPL und Laserbehandlungen haben einen hohen Stellenwert in der Behandlung der Rosazea. Sie sind letztlich die einzige Möglichkeit, Rosazea-assoziierte Erytheme und Teleangiektasien dauerhaft zu reduzieren oder zu beseitigen. Ohne IPL ist eine Rosazea-Therapie inkomplett.“