Hyaluron | Botulinumtoxin

Filler-Behandlung nach Maß Anatomie und Patientenwünsche beachten

Sichtbare Zeichen des Älterwerdens reduzieren, die Erwartungen der Patienten erfüllen und das optimale Produkt für die entsprechende Indikation finden. Für bestmögliche Behandlungsergebnisse gilt es, sowohl anatomische Aspekte als auch individuelle Patientenbedürfnisse zu berücksichtigen. Zudem kann eine gezielte und systematische Evaluation der verfügbaren Filler wertvoll sein. Auf der Fachtagung DERM (Dermatologische Praxis) in Frankenthal sprach Dr. Keywan Taghetchian, Spezialist für ästhetische Medizin aus München, bei einem Praxis-Workshop über die Möglichkeiten einer strukturierten Patientenbeurteilung und Produktwahl für eine maßgeschneiderte Behandlung.

Der Alterungsprozess hinterlässt seine Spuren: Haut und Ligamente verlieren an Spannkraft und dermale Zellen bilden weniger Collagen, Elastinfasern und Hyaluronsäuren. Darüber hinaus altert auch das Skelett und es kommt zur Knochenresorption. Fettkompartimente kollabieren dann in die entstandenen Hohlräume“, erinnerte Dr. Taghetchian. Neben dem auftretenden Volumenverlust können sich auch die Gesichtsproportionen verschieben. Die Bedürfnisse der Patienten nach Veränderung sind dann meist sehr individuell: Die Patienten haben oft einen bestimmten Wunsch im Hinblick auf eine Gesichtsregion, schilderte der Referent seine Erfahrungen. Abhängig von den anatomischen Gegebenheiten sollte die Behandlung dann schrittweise geplant und geeignete Filler für die entsprechenden Indikationen gewählt werden.

Zwei Filler-Technologien zur individuellen Behandlung

Neben dem Ausgleich des Volumenverlustes und dem Wiederherstellen jugendlicher Proportionen steht oftmals auch die Betonung bestimmter Areale im Vordergrund, erklärte Dr. Taghetchian. Hierfür bietet das Ästhetik-Portfolio von Galderma mit Restylane® verschiedene Fillertechnologien an, die entweder einen lokalen Liftingeffekt erzielen oder großflächig Volumen kreieren.

Zwei Technologien kommen bei der Herstellung der Filler zum Einsatz: NASHA(Nicht-Animalische Stabilisierte Hyaluronsäure) und die BT (Balance Technology)-Technologie. Das festere Gel der NASHA-Produkte mit fixem Vernetzungsgrad gewähr-leistet eine höhere Hebekapazität. Diese Filler werden punktuell ins Gewebe integriert und eignen sich daher für Patienten mit guter Gewebequalität.* Patienten mit schwächerer Gewebequalität profitieren eher von den softeren Fillern der BT mit geringerer Hebekapazität – sie integrieren sich sanft in das Gewebe und erzielen einen weichzeichnenden Effekt.**

T.I.P.S. hilft bei Beurteilung

Tendenziell gilt: Je höher der Vernetzungsgrad und je größer die Partikelgröße, desto größer ist die Hebekapazität. Wichtig sei es, die Geleigenschaften der Filler zu kennen, um das am besten geeignete Produkt einzusetzen, betonte Taghetchian. Der Leitfaden T.I.P.S. hilft, die Gegebenheiten zu beurteilen und liefert erste Hinweise für die Auswahl des passenden Fillers (s. Kastentext).

Das breite Ästhetik-Portfolio von Galderma umfasst Filler und Skin-booster auf Hyaluron-Basis sowie Botulinumtoxin, wobei die Produkte vier Kategorien bedienen: Entspannen“ (RELAX), „Wiederherstellen“ (RESTORE), „Betonen(ENHANCE) und Auffrischen(REFRESH). Diese Einteilung adressiert unterschiedliche Patientenbedürfnisse bzw. beschreibt das gewünschte Behandlungsziel und kann es dem Facharzt erleichtern, den optimalen Filler für den jeweiligen Patienten zu finden. So stellen beispielsweise Filler der RESTORE-Reihe Volumen wieder her und glätten altersbedingte Falten (etwa Nasolabialfalte, Mundwinkel), während die ENHANCE-Produkte Gesichtsmerkmale betonen und Konturen neu definieren (Wange, Lippen, Kinn, Nase).

Fullface-Approach: Filler geschickt kombinieren

Welcher Filler sich für welchen Einsatz eignet, veranschaulichte Dr. Taghetchian in Frankenthal am Beispiel von zwei Probandinnen: Bei einer 59-jährigen Frau lag der Fokus der Behandlung auf Wiederherstellen, bei einer 39-jährigen Patientin war der ästhetische Schwerpunkt Betonung“.

Die erste Probandin zeigte sichtbare Konturen des knöchernen Skeletts mit ausgeprägten Wangenknochen dazwischen eingefallene Areale. Der Ästhetikspezialist setzte bei ihr den integrierenden Filler Restylane® Volyme™ im Bereich der Wange ein, um großflächig Volumen zu erzielen (BT). Zusätzlich verwendete er den etwas stärker vernetzten BT-Filler Restylane® Defyne™, um die Mundwinkelregion zu definieren und begradigte mit dem lokal liftenden Filler Restylane® Lyft(NASHA) die Kieferkontur (jeweils 1 ml).

Gefäßanatomie beachten

Vor allen Injektionen gelte es, sich die Gefäßanatomie in Erinnerung zu rufen. Das Verwenden einer Kanüle ist allerdings keine Freifahrt in Punkto Sicherheit was intravaskuläre Injektionen betrifft. Bereits bei 27G wirkt sie fast wie eine Nadel und kann auch ins Gefäß gelangen, warnte Taghetchian. Wichtig sei es, mindestens 6 Sekunden zu aspirieren. Mit Produkten der Balance-Technologie kann man auch oberflächlich arbeiten, der Filler integriert sich gut ins Gewebe und es kommt nicht zu Tyndall-Effekt oder Knötchenbildung, erklärte der Experte.

Feminisierung durch Fillerkombination

Bei der zweiten Probandin war das Behandlungsziel, die eher rechteckige Gesichtsform in eine Herzform zu überführen: Die Jochbögen sollten betont und das Kinn spitzer gestaltet werden, um eine Feminisierung zu erreichen. In der Jochbogenregion setzte Dr. Taghetchian Depots von Restylane® Defyne™ ein, zum Kinnaufbau verwendete er Restylane® Lyft, um einen stärkeren lokalen Effekt zu erzielen. In der Jochbogenregion injizierte er jeweils lateral von der Mediopupillarlinie an drei Punkten je 0,2-0,3 ml des BT-Fillers: Ich gehe orthograd aufs Periost herunter, ziehe die Nadel dann zurück und bleibe am Ort, beschrieb er seine Technik. Von der Sicherheit der Turmtechnik sei er nicht überzeugt. Mit dem NASHA-Filler (< 0,5 ml) im Kinnbereich lasse sich ein stärkerer lokaler Effekt erzielen er solle langsam injiziert und in der Tiefe eingebracht werden.

Behandlungsziel: Exzellente Ergebnisse und zufriedene Patienten

Es geht darum, von schönen zu exzellenten Ergebnissen zu kommen, beschreibt Dr. Taghetchian seinen Anspruch. Im Rahmen der Patientenbeurteilung – des Facial Assessments – sei es wesentlich, anatomische Gegebenheiten und individuelle Patientenwünsche zu beachten. Die Kategorisierung dieser Wünsche sowie der Leitfaden T.I.P.S. unterstützen den Facharzt dabei, die Behandlung erfolgreich zu planen. Auf diese Weise werden sowohl die Wirkung der Behandlung als auch die Patientenzufriedenheit maximiert.

Quelle: Praxis-Workshop „Ästhetik (mit Live-Demo): Systematische Evaluierung für beste Behandlungsergebnisse bei Fillernim Rahmen der DERM Dermatologische Praxis Frankenthal, 09. März 2018; Veranstalter: Galderma

  * z.B. Restylane®, Restylane® Lyft

** z.B. Restylane® Fynesse™, Restylane® Refyne™, Restylane® Kysse™; Restylane® Defyne™, Restylane® Volyme™

Tabelle 1
T.I.P.S Leitfaden

 T – Tissue
Gewebeabdeckung und Hautqualität

 I – Indication
Indikation und Injektionstiefe

 P – Platform
Gewebequalität und stützende Struktur

 S – Safety
Sicherheit und Produktwahl