50. Jahrestagung der DGPRÄC und 24. Jahrestagung der VDÄPC

50. Jahrestagung der DGPRÄC und 24. Jahrestagung der VDÄPC
26. bis 28. September 2019, Hamburg

“Patientensicherheit im Fokus”

Vom 26. bis 28. September 2019 fand in Hamburg die 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruk- tiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) und die 24. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) statt. „Wir freuen uns sehr, dass die schöne Hansestadt erstmals seit dem nun schon 50-jährigen Bestehen der DGPRÄC Gastgeber der gemeinsamen Jahrestagung mit unserer Vereinigung gewesen ist“, so Prof. Dr. med. Dennis von Heimburg, Präsident der VDÄPC.

Prof. Dr. med. Dennis von Heimburg, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie und Präsident der VDÄPC.

Die Kongresspräsidenten hatten ein breitgefächertes Programm zusammengestellt, in dem die Rekonstruktion den diesjährigen Schwerpunkt darstellte. Aus Sicht der Ästhetischen Chirurgie standen drei Themen im Mittelpunkt, die sich mit den aktuellen Aspekten des Gebiets auseinandersetzen: das Brustimplantat- assoziierte anaplastische großzellige Lymphom (BIA-ALCL), der großvolumige Fettgewebstransfer sowie die Patientensicherheit in der ästhetischen Gesichtschirurgie. All diese Themen werden in der Branche derzeit diskutiert.

Internationale Sitzung zum Brustimplantat-assoziierten Lymphom

Erst im Juli 2019 rief der Brustimplantathersteller Allergan weltweit seine Implantate mit Biocell-Oberfläche zurück. Vorausgegangen war eine neue Analyse der Zahlen des selten auftretenden Brustimplantatassoziierten Lymphoms (BIA-ALCL). Bislang ist dieses weltweit bei 573 Frauen aufgetreten. Diese Zahl ist, gemessen an der Gesamtzahl der Brustimplantatträgerinnen, sehr klein. Trotzdem zeigte sich bei den neuen Zahlen, dass Frauen mit Biocell- Implantatoberfläche überproportio- nal stärker davon betroffen sind. Zu dieser Thematik hat eine international besetzte Sitzung stattgefunden, auf der sich die Experten der Brustchirurgie wissenschaftlich austauschten.

Kritische Auseinandersetzung mit großvolumigen Fettgewebstransfers

Auch der großvolumige Fettgewebstransfer – umgangssprachlich als “Brazilian Butt-Lift“ bezeichnet – erlangte in dieser Saison eine hohe Medien-Aufmerksamkeit. Der Eingriff ist, insbesondere im Vergleich zu vielen anderen ästhetischen Operationen, eher risikoreich. Daher wurde dieser Eingriff auf dem Kongress kritisch beleuchtet. Denn die Sicherheit der Patienten muss zu jeder Zeit im Vordergrund stehen.

Sichere Behandlungen auch im Gesicht

Die Patientensicherheit war auch der Hauptaspekt beim dritten Schwerpunkt in der Ästhetischen Chirurgie. Die Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen im Gesicht ist steigend, und damit steigen auch die Komplikationen. Mittlerweile bieten neben approbierten Fachärzten auch Kosmetikstudios und Heilpraktiker ohne umfassende medizinische Ausbildung ästhetische Gesichtsbehandlungen an. Außerdem werden nach derzeitigem Recht viele Filler als Medizinprodukte über das Internet gehandelt, wobei viele Fälschungen im Umlauf sind. Daher setzt sich die VDÄPC für eine Rezeptpflicht sämtlicher Fillerprodukte ein. Prof. von Heimburg ergänzt dazu: „Eine Einschränkung des Anwenderkreises im Sinne der Patientensicherheit ist erforderlich“.

Quelle: Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen