DERM – Dermatologische Praxis, Interview mit Dr. Klaus Fritz, Landau

DERM – Dermatologische Praxis, Interview mit Dr. Klaus Fritz, Landau

„Wir freuen uns, alle wichtigen Thematiken und Standbeine der Hautarztpraxis abzudecken“

Dr. med. Klaus Fritz ist als Veranstalter und Kongresspräsident der renommierten jährlichen Fachtagung “DERM – Dermatologische Praxis” ein in der Branche bekannter und geschätzter Experte. Wir sprachen mit Dr. Fritz über seine Pläne für die nunmehr bereits 17. Auflage dieser Veranstaltung, die vom 15.-17. März 2019 wie gewohnt im CongressForum Frankenthal stattfinden wird.

Ästhetische Dermatologie:

Herr Dr. Fritz, die Tagung DERM gehört inzwischen zu den drei größten bundesweiten  Kongressen in der Dermatologie. Worauf führen Sie persönlich diesen Erfolg zurück?

Dr. Fritz:

Auf der Tagung geben wir dem gesamten Spektrum der Dermatologie Raum und behandeln darüber hinaus alle jene Themen, die unsere Kolleginnen und Kollegen in der niedergelassenen Praxis beschäftigen. Neben der klassischen Derma-tologie sind nicht nur ästhetische Dermatologie und Laser, sondern auch Labor, Phlebologie, Allergologie, operative Dermatologie, Onkologie und weitere Subspezialisierungen im Programm, dies zumeist entweder als praktische Seminare oder als Diskussionsforen. Sie ermöglichen den praktisch tätigen Dermatologinnen und Dermatologen, neue Erkenntnisse aufzunehmen und diese gleich am nächsten Montag in der eigenen Praxis umzusetzen. Daneben spielen auch Themen wie Abrechnungswesen, juristische und KV-Fragen, berufspolitische und steuerliche Aspekte und vieles andere mehr eine Rolle.

Ästhetische Dermatologie:

Sie haben nach den “Neuzugängen” bei der letzten DERM auch in diesem Jahr wieder zwei neue Kooperationspartner gewonnen. Ist es eine besonders schöne Bestätigung der eigenen Arbeit, in dieser Form von dermatologischen Gesellschaften und Arbeitsgruppen unterstützt zu werden?

Dr. Fritz:

Das ist in der Tat so und erleichtert uns natürlich auch, ein breites Spektrum an Themen von kompetenten, hochkarätigen Referenten aus erster Hand anzubieten. Waren letztes Jahr beispielsweise der Allergologenverband AEDA und der neue gegründete Berufsverband der österreichischen Dermatologen hinzugekommen, so sind es dieses Jahr die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie mit einem eigenen Seminar und einem Kurs zur Schaumsklerosierung sowie eine neu gegründete Arbeitsgemeinschaft der Frauen in der Medizin. Beiträge dieser inzwischen um die zehn Gesellschaften bereichern natürlich das Programm ungemein!

Ästhetische Dermatologie:

Welche Themenschwerpunkte werden besonders nachgefragt?

Dr. Fritz:

Die Tagung DERM kann man fast als Gradmesser betrachten, welche Themen gerade aktuell sind. Klassische medizinische Themen haben immer eine Aktualität, sie nehmen aber im Augenblick wieder besonders deutlich an Relevanz zu. Themen wie Akne, Rosacea, Hautpflege, Neurodermitis und das große Feld der Psoriasis sind Bereiche, in denen sich auch in unserem Fach sehr viel getan hat. Eine Zeit lang standen Themen wie Laser und Ästhetik eindeutig im Fokus, dies ist jetzt auf ein mittel-gradiges Niveau zurückgegangen, wohl deswegen, weil sich bereits viele mit dem Thema beschäftigt haben und es außerdem eine schon fast Redundanz zu nennende Anzahl von Veranstaltungen gibt, die ausschließlich diese Thematik behandeln. Nichtsdestotrotz bleibt die Ästhetik mit mehr als 20 Beiträgen nach wie vor ein festes und großes Standbein unserer Tagung.

Deutlich zugenommen hat das Interesse an der dermatologischen Onkologie, bedingt durch Neuentwicklungen in der diesbezüglichen Diagnostik und Therapie und natürlich auch als Folge des Hautkrebs-Screenings und der Tatsache, dass es fast ausschließlich Dermatologinnen und Dermatologen sind, die diese Erkrankungen behandeln.

Berufspolitische Fragen hängen immer von der aktuellen Situation ab. Als früher sehr magere Budgets gezahlt wurden, war dies ständig Gegenstand der Diskussion, und ganz besonders heftig wurde die Diskussion im Rahmen der Einführung des Hautkrebsscreenings. Augenblicklich sind wir da zum Glück in ruhigerem Fahrwasser.

Ästhetische Dermatologie:

Dieses Jahr bieten Sie auf der Tagung auch das Thema Digitalisierung an. Was darf man in diesem Zusammenhang darunter verstehen?

Dr. Fritz:

Dieses Thema greift zunehmend in alle Bereiche ein: Prozessoptimierung im Behandlungsablauf, Befunderhebung , Dokumentation und Übermittlung – und das vor dem Hintergrund des neuen Datenschutzgesetzes –, Telemedizinische Beratungen und deren Honorierungen, elektronische Patientenakte bei Krankenkassen, der gläserne Patient, der gläserne Arzt, aber auch: Wie wehre ich mich gegen Geldmacher, die Bewertungsportale betreiben, in denen unser Ruf ungestraft ruiniert werden kann. Dazu hat Dr. Gebhart, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, zugesagt, über aktuelle Herausforderung in der Gesundheitspolitik zu sprechen. Zu all diesen Themen wird es natürlich auch Diskussion auf dem Podium und im Saal geben.

Ästhetische Dermatologie:

Sie bieten aber auch weitere praktische Themen an, einschließlich Fortbildungen der MFAs?

Dr. Fritz:

Ja, gewiss. Weitere Praxismanagement-Themen werden u.a. Berufs-dermatosen und die sicherheits- technische und betriebsmedizinische Beratung sein, und die Seminare für MFA und Weiterbildungsassistenten sind auch wieder dabei.Wir freuen uns insgesamt sehr, dass das Programm wieder alle wichtigen Thematiken und Standbeine der Hautarztpraxis abdeckt. Über 70 Referenten geben in ca. 120 Kursen, interaktiven Seminaren, Hands-on-Workshops und Diskussionsrunden auf der dreitägigen Veranstaltung mit 36 CME-Fortbildungspunkten ihr Wissen weiter. Wir erwarten über 1.500 Teilnehmer, die bereits jetzt und noch bis zum 6. Januar die besonders günstige Voranmeldung mit Frühbucher-Rabatt auf www.kongress-DERM.de nutzen können.

Ästhetische Dermatologie:

Sehr geehrter Herr Dr. Fritz, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte S. Höppner