Narben / Wundmanagement

Alte Wunde – neue Wege in der Wundbehandlung

Schlecht heilende Wunden kommen gerade bei Senior*innen häufig vor. Die Haut im Alter ist weniger widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse und es kann leichter zu Verletzungen kommen. Der interdisziplinären Wundbehandlung muss daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der 07. Nürnberger Wundkongress vom 5. bis 6. Dezember 2024 bietet zum vielfältigen Thema der Wundbehandlung ein umfassendes Programm.

Chronische Wunden betreffen einen  großen Teil der Menschen im höheren Lebensalter. Dies liegt daran, dass sich die Haut eines älteren Menschen nur verlangsamt regeneriert, so dass Wunden, die früher normal abgeheilt wären, nun lange Zeit offenbleiben. Daraus ergeben sich Besonderheiten bei der Wundversorgung.

Tagungspräsident Prof. Dr. med. univ. Markus Gosch, Chefarzt des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Nürnberg erklärt: „Es geht nicht allein um die sichtbare Wunde, es geht vielmehr um die zugrunde liegenden Ursachen. An erster Stelle steht somit eine interdisziplinäre Abklärung. Diese reicht von der Anamnese bis hin zu invasiven diagnostischen Verfahren wie einer Angiographie, mit der sich Blutgefäße gut darstellen lassen.“ Die Therapie müsse auf einem interdisziplinären und interprofessionellen Ansatz basieren, so der Altersmediziner weiter. Medikationsmanagement, Ernährung und Mobilisierung könnten die Wundheilung entscheidend beeinflussen.

Angesichts der Altersentwicklung unserer Gesellschaft werde das moderne Wundmanagement zunehmende Bedeutung erlangen. Es bietet Betroffenen einen deutlich verbesserten Lebensstandard bei verringerten Schmerzen. Künstliche Intelligenz und Robotik werden auch in der Wundversorgung für die Geriatrie zukünftig eine Rolle spielen, beispielsweise bei der Dokumentation und Vermessung von Wunden, so Gosch: „KI könnte auch einen angepassten Therapievorschlag erarbeiten und das erforderliche Material gleich bestellen. Auch die Telemedizin wird sicher an Bedeutung gewinnen. So kann man Experten einfach an die Patienten bringen. Egal ob zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung.“

Quelle: 07. Nürnberger Wundkongress