Neue Option zur Behandlung von Keloiden
Tofacitinib oral appliziert
Die Behandlung von Keloiden ist nach wie vor ein heikles und kompliziertes klinisches Problem, insbesondere bei multiplen Keloiden, die durch Wunden, schwere Verbrennungen, ethnischen Hintergrund, kulturelle Verhaltensweisen oder eine unerklärliche Hautheilung verursacht werden. Herkömmliche Behandlungen sind bei der Behandlung multipler Keloide nur begrenzt wirksam.
Eine Gruppe chinesischer Forscher*innen an der Southern Medical University in Guangzhou, China rekrutierten sieben Patient*innen mit Keloidnarben und verschrieben ihnen zweimal täglich 5 mg Tofacitinib oral mit einer maximalen Nachbeobachtungszeit von 12 Wochen.
Mit Hilfe der Immunhistochemie wurden die Kollagensynthese, die Proliferation und die entsprechenden molekularen Signalwege untersucht. Außerdem wurden die Auswirkungen von Tofacitinib auf Keloidfibroblasten in vitro untersucht.
Nach 12 Wochen oraler Tofacitinib-Behandlung wurde eine signifikante Verbesserung der POSAS-, VSS- und DLQI-Werte (Dermatology Life Quality Index) beobachtet (p < 0,05). Das Volumen, die Höhe der Läsion und die Dicke der Dermis des Keloids nahmen ab (p < 0,05). Darüber hinaus wurde nach 12 Wochen Verabreichung eine signifikante Abnahme der Expression von Kollagen I, Ki67, p-STAT 3 und p-SMAD2 beobachtet.
In-vitro-Experimente deuten darauf hin, dass die Behandlung mit Tofacitinib die Fibroblastenproliferation und die Kollagen-I-Synthese hemmt.
Somit kommen die chinesischen Forscher*innen zu dem Schluss, dass Tofacitinib einen neuen Kandidaten für die orale Behandlung von Keloiden darstellt, sodass das Volumen der Keloidläsionen durch Hemmung der Kollagensynthese und der Fibroblastenproliferation verringert wird und der Juckreiz sowie die Schmerzen effektiv gelindert werden.