Pathogenese und Therapie der atopischen Dermatitis
Immunologie, Mikrobiom, Umwelteinflüsse – bei allergischen Erkrankungen und atopischer Dermatitis spielen verschiedene Faktoren ineinander. Im Rahmen des Global Allergy Forum in Davos diskutierten rund 70 international renommierte Wissenschaftler*innen in sechs Arbeitsgruppen verschiedene multifaktorielle Aspekte und Herausforderungen bei der Behandlung dieser Erkrankungen. Die Veranstaltung wurde von CK-CARE initiiert und durch zahlreiche Sponsoren, u.a. auch La Roche Posay, unterstützt.
Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen und treten oft bereits sehr früh im Lebensverlauf auf. Die Anzahl der allergischen Erkrankungen und die Entwicklung empfindlicher Haut nimmt deutlich zu, was mit den Einflüssen der modernen Umwelt einhergeht. Hinzu kommt, dass die Lebensqualität aufgrund der allergischen Erkrankungen der Betroffenen oftmals stark beeinträchtigt ist. Das 3-tägige Arbeitstreffen auf dem Medizincampus Davos bot eine Möglichkeit zu intensivem Austausch zu den globalen Herausforderungen und möglichen Präventionsmaßnahmen allergischer Erkrankungen mit Schwerpunkt auf der atopischen Dermatitis.
Der immunologische und atopische Marsch
Fokusthema der ersten Arbeitsgruppe war das Konzept des immunologischen Marsches. Heute ist bekannt, dass Th2-dominante Immunantworten mit erhöhter IgE-Produktion mit der Entwicklung der atopischen Dermatitis zusammenhängen. Auch der atopische Marsch ist ein relevantes Konzept in der Behandlung der atopischen Dermatitis, denn die atopische Dermatitis ist häufig nur der Ausgangspunkt für weitere allergische Erkrankungen. Der atopische Marsch wird von einer Immunantwort in vielen Organsystemen wie Haut, Lunge und Darm begleitet. Auf Basis neuer Erkenntnisse zu diesen Themen können neue Behandlungsmöglichkeiten gefunden werden.
Relevanz von Barriere und Exposom
Die Störung der physikalisch-chemischen Hautbarriere gilt längst als ein allgemeines Merkmal und eine der wichtigsten Ursachen der atopischen Dermatitis. Die Hautbarriere wird durch genetische und umweltbedingte Faktoren beeinträchtigt wie z.B. Allergene, Mikroben, Luftverschmutzung sowie Wasch- und Reinigungsmittel. Die Mechanismen sowie Möglichkeiten der Vorbeugung und Wiederherstellung einer gestörten Barrierefunktion wurden im Rahmen der Arbeitsgruppe diskutiert. Eine Möglichkeit, die Hautbarriere bei atopischer Dermatitis zu stärken, bietet eine individualisierte Basistherapie.
Auch das sogenannte Exposom spielt eine relevante Rolle in der Entstehung und Entwicklung der atopischen Dermatitis, denn die Haut steht in ständigem Kontakt zur Umwelt. Faktoren wie Klimawandel, Erderwärmung und Umweltverschmutzung beeinflussen das Mikrobiom und gelten als treibende Kraft für die Zunahme von allergischen Erkrankungen. Auf Basis dieser Mechanismen lassen sich Strategien für Prävention und Behandlung der atopischen Dermatitis ableiten.
Juckreiz als primäres Symptom
Neuroimmunologische und psychosomatische Aspekte sowie gastrointestinale Komorbiditäten sind in diesem Zusammenhang ein zentrales Thema. Vor allem Juckreiz ist ein Problem für Betroffene, da dieser zwar in der Haut beginnt, aber zu einer kollateralen Aktivierung verschiedener Bereiche des Gehirns führen kann. Diese psychosomatischen Interaktionen können in einer starken Einschränkung der Lebensqualität resultieren. Patientinnen und Patienten können deshalb von einer Basistherapie mit Inhaltsstoffen profitieren, die Juckreillindernd wirken.
Durch Forschung in den unterschiedlichen Bereichen dermatologischer Erkrankungen konnten bereits viele Behandlungsansätze sowie präventive Möglichkeiten gefunden werden, um Betroffenen eine adäquate Therapie bereitzustellen. Systemtherapien stehen ebenso zur Verfügung wie Basistherapeutika zur Begleitung und Prävention. Es mangelt allerdings noch an einem internationalen Konsens über die Diagnose- und Behandlungsziele bei atopischer Dermatitis, besonders was neue Therapieformen betrifft.
Quelle: La Roche Posay / L’Oréal Deutschland GmbH