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Berufstätig trotz Rheuma – Vorbilder gesucht!

Jetzt für den RheumaPreis 2019 bewerben

Partnerschaftlich, engagiert und offen: wenn am Arbeitsplatz so mit der Rheuma-Erkrankung eines Arbeitnehmers umgegangen wird, stehen die Chancen gut, dass sich Krankheit und Berufstätigkeit auch über Hürden hinweg verbinden lassen. Dass dies immer häufiger gelingt und eine erfüllende Arbeit trotz Rheuma zur Normalität wird, dazu soll der RheumaPreis beitragen, der dieses Jahr unter dem Motto “AufRheumen im Beruf“ steht und zum elften Mal vergeben wird. Mit ihm zeichnet die Initiative RheumaPreis kreative Lösungen für die berufliche Integration von Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen aus. Bewerben können sich sowohl Berufstätige als auch Auszubildende, die an Rheuma erkrankt sind, aber auch deren Arbeitgeber. Bewerbungen können bis zum 15. Juni eingereicht werden. 

Der diesjährige RheumaPreis unter dem Motto “AufRheumen im Beruf“ soll zu einem offeneren Umgang mit der Erkrankung ermutigen und dazu beitragen, die Arbeitssituation für Menschen mit Rheuma zu verbessern – also mit möglichen Hürden im Beruf aufzuräumen. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen betreffen rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland. Und obwohl das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Alter ansteigt, ist Rheuma keineswegs eine reine Alterskrankheit. „Die Mehrzahl der Patienten ist zum Zeitpunkt der Diagnose im erwerbsfähigen Alter“, sagt Professor Dr. med. Matthias Schneider, Rheumatologe am Universitätsklinikum Düsseldorf und einer der Initiatoren des RheumaPreises. Umso bedauerlicher sei es, dass rund jeder fünfte Betroffene seine Arbeit innerhalb von drei Jahren nach Erkrankungsbeginn aufgebe. Der Verlust des Arbeitsplatzes bedeute eine große Einbuße an Lebensqualität – und auch dem Arbeitgeber gehe ein bewährter Mitarbeiter verloren.

Je nach Art der rheumatischen Erkrankung gehen die Hauptbeschwerden von den Muskeln, der Wirbelsäule, den Blutgefäßen oder – wie bei der bekanntesten Rheuma-Form, der rheumatoiden Arthritis – von den Gelenken aus. „Weil Entzündungszellen und -botenstoffe frei zirkulieren, ist jedoch prinzipiell der ganze Körper mit betroffen“, erläutert Schneider. Die Patienten fühlen sich daher oft müde und abgeschlagen; abhängig von der Art der muskuloskeletalen Beschwerden sind auch schweres Heben oder feinmotorische Aufgaben nur noch eingeschränkt möglich.

Dennoch sind die meisten Rheuma-Patienten motiviert und in der Lage, berufstätig zu sein. Oft reicht schon eine Anpassung des Mobiliars oder eine Entlastung bei körperlichen Tätigkeiten, um den Bedürfnissen des Arbeitnehmers entgegenzukommen. Um das Wahrnehmen von Arztterminen zu ermöglichen, ist zudem eine flexible Gestaltung der Arbeitszeiten hilfreich – denn eine frühzeitige und konsequente Rheuma-Therapie trägt wesentlich dazu bei, die Krankheit in Schach zu halten und dauerhafte Schäden zu vermeiden.

Auch einer Umschulung gegenüber sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber offen sein, betont Michaela Frank, eine der letztjährigen Preisträgerinnen. Als sie mit 40 Jahren an Rheuma erkrankte, war sie in der Küche des Klinikums Schloss Winnenden tätig – eine Arbeit, die sie körperlich bald nicht mehr leisten konnte. Eine Umschulung zur Bürokauffrau bot ihr die Möglichkeit, weiterhin im Klinikum tätig zu sein. „Ich selbst hätte mir eine Umschulung nicht zugetraut“, sagt sie – das Vertrauen und die Unterstützung durch den Arbeitgeber seien sehr hilfreich gewesen. Ihre heutige Position als Personalratssekretärin kann sie ohne nennenswerte Einschränkungen ausfüllen. „Ich hoffe, mein Weg macht anderen Menschen Mut!“

Bewerben kann sich jeder, der an entzündlichem Rheuma erkrankt ist – ob allein oder als Team, als Ange- stellte/r, Auszubildende/r oder Selbständige/r. Die Bewerbung kann per Post oder online eingereicht werden. Das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro erhält der Arbeitnehmer. Bewerbungsschluss ist der 15. Juni 2019. Bewerbungsunterlagen sind online unter www.rheumapreis.de abrufbar. •

Quelle: RheumaPreis 2019