Psoriasis – ein Blick über den Tellerrand hinaus
Im Rahmen der Jahrestagung der Dermatologischen Wissenschafts- & Fortbildungsakademie NRW (DWFA) 2024 informierten PD Dr. Wiebke Sondermann (Essen) und PD Dr. Athanasios Tsianakas (Bad Bentheim) in einem Symposium über die psychischen Belastungen einer Psoriasis-Erkrankung und über die Therapieziele einer modernen und effektiven Behandlung.
Psoriasis muss als multifaktorielle Erkrankung verstanden werden, die neben der genetischen Prädisposition durch verschiedene Risiko- und Triggerfaktoren sowie zahlreiche Komorbiditäten gekennzeichnet ist. Zu letzteren gehört das häufige Auftreten von Depressionen und weiteren psychischen Erkrankungen. Laut Sondermann sind bis zu 33% aller an Psoriasis Erkrankten auch von Depressionen betroffen, während sich deren Häufigkeit in der deutschen Allgemeinbevölkerung auf lediglich 8% beläuft. Auch das Auftreten suizidalen Verhaltens, von Angststörungen sowie von Alkohol- und Nikotinabusus sei gegenüber der Gesamtpopulation um ein Vielfaches erhöht. Doch nicht nur für die Patient*innen selbst, sondern auch für deren Familienmitglieder kann die Erkrankung auf verschiedenen Ebenen eine große Belastung darstellen, während belastende Ereignisse in der Familie wiederum die Ängstlichkeit und die Depressionen der an Psoriasis Erkrankten steigern können. Die psychische Belastung der Familie/ Familienmitglieder finde bislang im klinischen Alltag zu wenig Berücksichtigung, obwohl seit mehreren Jahren der aus 15 einfachen Fragen bestehende FamilyPSO-Fragebogen zur Verfügung steht. [1]