Rheumatischer Formenkreis

Langfristige Perspektive für Patient*innen: Über Jahre zuverlässig anhaltende Wirksamkeit von Baricitinib und Ixekizumab

Der Januskinase (JAK)-Inhibitor Baricitinib [1] sowie der Interleukin(IL)-17A-Inhibitor Ixekizumab [2] haben mit ihrer Einführung wichtige Patientenbedürfnisse adressiert und damit das therapeutische Spektrum für Patient*innen mit rheumatoider Arthritis (RA)a sowie mit Psoriasis-Arthritis (PsA)b und axialer Spondyloarthritis (axSpa)c maßgeblich erweitert. [3,4]

Seit mehr als 5 Jahren können RA-Patient*innen mit Baricitinib (Olumiant®) von der starken Wirksamkeit sowie der Flexibilität durch zwei verfügbare Dosierungend und der Anwendung in Monotherapie profitieren. [1,6] Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie 2022 präsentierte Daten zeigen, dass sich die überzeu- genden Ergebnisse aus den klinischen Studien auch im Praxisalltag bestätigen, was sich nicht zuletzt auch in einer hohen Therapietreue widerspiegelt. [5,6]

Aktuelle Registerdaten untermauern starke Wirksamkeit und hohe Therapietreue von Baricitinib – auch in Monotherapie

Dass Baricitinib für RA-Patient*innen im Praxisalltag auch in Monotherapie eine wirksame Therapieoption darstellen kann, untermauern die Auswertungen einer prospektiven Kohortenstudie aus Erlangen. [6] In einer aktuellen Analyse wurde die Wirksamkeit von Baricitinib als Mono- oder Kombinationstherapie mit MTX bei RA-Patient*innen nach cs/bDMARD-Versagen untersucht. Das Ergebnis: Die Wirksamkeit gemessen am DAS28-ESRe war bei beiden Populationen vergleichbar. Nach 48 Wochen erzielten 62% der RA-Patient*innen mit einer Baricitinib-Kombinationstherapie und 51% der RA-Patient*innen mit Baricitinib in Monotherapie eine Remission (DAS28-ESR ≤ 3,2). [6] Weiterhin zeigen aktuelle Real-World-Daten aus der RA-BE-REAL-Studie, dass Patient*innen mit Baricitinib eine deutlich höhere Therapietreue aufwiesen: 73,3% der Patient*innen waren mit dem JAK1-/JAK2-Inhibitor nach einem Jahr noch in Behandlung, wohingegen nur noch 55,9% der Patient*innen eine b/tsDMARD-Therapie erhielten. [5] Die Anwendung in Monotherapie kann für RA-Patient*innen von erheblichem Mehrwert sein, da Begleitmedikationen oft mit Nebenwirkungen verbunden sein können.

Anhaltender Therapieerfolg mit Baricitinib: Remissionsdaten über 7 Jahre

Neben Auswertungen von Registerdaten liegen für Baricitinib inzwischen Langzeitdaten zur Wirksamkeit über 7 Jahre aus klinischen Studien vor. [7] In der abgeschlossenen Langzeitverlängerungsstudie RA-BEYOND wurde die anhaltend starke Wirksamkeit von Baricitinib bei RA- Patient*innen bestätigt. Eine niedrige Krankheitsaktivität (CDAI ≤ 10) erreichten 77,1%-89,1%, eine Remission (CDAI ≤ 2,8) erzielten 29,5%- 34,4% der Patient*innen (unabhängig von der Dosierung und dem Behandlungsarm).f [7] Darüber hinaus demonstrieren die Ergebnisse einen langfristigen Erhalt der körperlichen Funktion (gemessen am HAQ-DI) bei einer Langzeittherapie mit Baricitinib: 21,9%-29,2% erreichten einen HAQ-DI ≤ 0,5 und hielten diesen über den gesamten Zeitraum von 7 Jahren stabil aufrecht. [7] Die Ergebnisse aus den klinischen Studien sowie Aus- wertungen von Registerdaten zeigen, dass RA-Patient*innen mit Baricitinib von der starken, langanhaltend zuverlässigen Wirksamkeit profitieren können.

Langfristig niedrige Krankheits- aktivität – mit Ixekizumab bei axialer Spondyloarthritis ein realistisches Therapieziel

Bereits im Rahmen der COAST- Zulassungsstudien demonstrierte Ixekizumab (Taltz®) seine schnelle und starke Wirksamkeit über 52 Wochen in jedem Krankheitsstadium der axSpA. [10-12] Eine aktuelle Auswertung der Verlängerungsstudie COAST-Yg demonstriert die kontinuierliche Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ixekizumab nun auch bei der Behandlung der r- und nr-axSpA in der Langzeitanwendung über bis zu 3 Jahre.

Eine niedrige Krankheitsaktivität mit einem ASDASh < 2.1 erzielten:

•  66% der nr-axSpA Biologika- naiven Patient*innen,

•  75% der r-axSpA Biologika-naiven Patient*innen und

•  39% der r-axSpA TNFi- vorbehandelten Patient*innen. [8]

Eine frühzeitige und kontinuierliche Hemmung der Entzündung ist insbesondere für axSpA-Patient*innen von hoher Relevanz, um Wirbelsäulenversteifungen im weiteren Verlauf der Erkrankung zu verhindern und somit in der Konsequenz auch langfristig die Lebensqualität verbessern zu können. [13]

Ixekizumab citratfrei ab August 2022

Mit der Zulassung der citratfreien Formulierung kann die Injektionstherapie mit Ixekizumab für Patient*innen, bei denen es während oder nach erfolgter Injektion bislang zu Schmerzen an der Einstichstelle kam, spürbar verbessert werden. Aktuelle Studiendaten zeigen, dass sich mit Taltz® citratfrei der empfundene Schmerz unmittelbar nach der Injektion signifikant reduzierte: Gemessen anhand der visuellen Analog-Schmerzskala [VAS] konnte das Schmerzempfinden mit der neuen, citratfreien Formulierung im Vergleich zur ursprünglichen Formulierung um 86% reduziert werden.i [2,9] Taltz® citratfrei enthält mit Ixekizumab den gleichen Wirkstoff und ist bioäquivalent zur vorherigen Formulierung.j Patient*innen können damit weiterhin unverändert auf die starke klinische Wirksamkeit von Ixekizumab setzen. [2,14]

Quelle: Lilly Deutschland GmbH

Literatur

1. Aktuelle Fachinformation Olumiant®
2. Aktuelle Fachinformation Taltz®
3. El Jammal T et al. Expert Opin Pharmacother 2021; 22(2): 205–218
4. Miossec P. Cell Mol Immunol 2021; 18(4): 860–865
5. Alten R et al. Ann Rheum Dis 2022; 81: 606–607
6. Bayat S et al. Ann Rheum Dis 2022; 81: 629
7. Caporali R et al. Ann Rheum Dis 2022; 81: 630–631
8. Deodhar A et al. Ann Rheum Dis 2022; 81: 765
9. Chabra S et al. Adv Ther 2022; 39:2862–2872 <
10. Dougados M et al. Ann Rheum Dis 2020; 79: 176–185
11. Deodhar A et al. Lancet 2020; 4; 395: 53–64
12. Braun J et al. Ann Rheum Dis 2021; 80:716–717
13. Poddubnyy D, Sieper J. Akt Rheumatol 2019; 44: 352−359
14. Blauvelt A. et al. J Am Acad Dermatol. 2021 Aug; 85(2): 360–368

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a – Olumiant® (Baricitinib) wird angewendet zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis bei erwachsenen Patienten, die auf eine vorangegangene Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Baricitinib kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat angewendet werden.

b – Psoriasis-Arthritis: Taltz® (Ixekizumab), allein oder in Kombination mit Methotrexat, wird angewendet für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis, die unzureichend auf eine oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) angesprochen oder diese nicht vertragen haben.

c – Axiale Spondyloarthritis: Taltz® (Ixekizumab) wird angewendet für die Behandlung von Erwachsenen mit aktiver röntgenologischer axialer Spondyloarthritis nach konventioneller Therapie und mit aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis und objektiven Entzündungsanzeichen nach NSAR.

d – Empfohlene Dosis: 4 mg; eine Dosis von 2 mg ist für bestimmte Patienten angebracht/kann angebracht sein (siehe Fachinformation).

e  – DAS28-ESR = Disease Activity Score 28-joint count erythrocyte sedimentation rate

f – Nach 7 Jahren erreichten die verbleibenden Patient*innen (21,5%) eine Remission, vgl. insb.: 56–66% gemessen am DAS28-hsCRP, 28–30% gemessen am SDAI, 29–34% gemessen am CDAI. [7]

g – Die gepoolte Verlängerungsstudie COAST-Y untersuchte den Langzeitverlauf über weitere 2 Jahre aus den 52-wöchigen Zulassungsstudien COAST-V, COAST-W, COAST-X.

h – Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score

i – p<0.0001, Ergebnis der Schmerzstudie (RHCS). Der LSM VAS-Score für die citratfreie Formulierung (n=63) lag während der Injektion bei 3,5 gegenüber 25,2 für die ursprüngliche Formulierung (n=61), mit einer LSM-Differenz von -21,7. Zehn Minuten nach der Injektion betrug der Unterschied im LSM VAS-Score -4,5. VAS: visual analogue scale of pain; LSM: least-squares means.

j – Ergebnisse der offenen Bioäquivalenzstudie (Studien-ID: I1F-MC-RHCU) zeigten, dass die neue Formulierung mit der ursprünglichen Formulierung bioäquivalent ist, da der 90%-ige CI im Bereich von 0,80–1,25 liegt. Die nachgewiesene Bioäquivalenz lässt den Schluss zu, dass die citratfreie Formulierung gleichermaßen klinisch wirksam ist wie die ursprüngliche Formulierung. Mit Ausnahme von weniger Schmerzen an der Injektionsstelle bei der citratfreien Formulierung war das Sicherheitsprofil von Ixekizumab in beiden Formulierungen konsistent. (Lilly Data on file)