Rosacea

Hohe Krankheitsbelastung bei Rosacea: Die richtige Therapie verbessert die Symptome

Mehrbelastung durch Pandemiemasken nicht zu unterschätzen

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist aufgrund der COVID-19-Pandemie zum Alltag geworden. Für Rosacea-Patienten
ist dies problematisch, denn die Symptome können sich durch das Maskentragen erheblich verschlechtern. In der Folge kann sich die Ausprägung der ohnehin schon hohen Krankheitsbelastung noch einmal deutlich verstärken. Mit Hilfe von geeigneten Therapien lassen sich sowohl die Symptome der papulopustulösen Rosacea als auch die damit einhergehende Krankheitsbe- lastung verbessern. Im Rahmen der virtuellen Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) stellte Prof. Dr. Peter Arne Gerber, Düsseldorf, neue Erkenntnisse zur Krankheitsbelastung und Therapieoptionen bei Rosacea vor.

Hohe Krankheitsbelastung verstärkt durch Maskentragen

Die Krankheitsbelastung von Rosacea wurde anhand von Online-Umfragen bei Ärzten und Patienten in den BURDEN-Reports untersucht. Es wurde gezeigt, dass die Krankheitsbelastung bei Rosacea sehr hoch ist und diese auch mit der von Psoriasis- Patienten, die eine Gesichtsbeteiligung aufweisen, vergleichbar ist. [1] „Der Vergleich zwischen Rosacea und Psoriasis wurde unternommen, um den Ärzten ein besseres Gefühl für die Krankheitsbelastung bei Rosacea zu vermitteln. Denn die Belastung von Psoriasis-Patienten ist den Dermatologen sehr gut bekannt“, erklärte Gerber. Ärzte neigen zudem dazu, die Krankheitsbelastung bei Rosacea zu unterschätzen und den Fokus auf die Verbesserung der sichtbaren Symptome zu legen. Für die Patienten haben jedoch häufig die nicht sichtbaren Symptome wie Brennen, Stechen und Schmerzen einen größeren Einfluss auf die Lebensqualität. „Es ist wichtig, dass wir die Patienten über die unterschiedlichen Symptome aufklären und nachfragen, welche sie am meisten belasten. Zudem sollten wir Patienten weiterführendes Informationsmaterial mitgeben, wie z.B. die Patientenbroschüre von ‘Aktiv gegen Rosacea‘“, führte Gerber aus.

In einer weiteren Umfrage wurde gezeigt, dass sich durch das Tragen von Masken bei 60% der Rosacea- Patienten sowohl sichtbare als auch nicht sichtbare Symptome verschlechtern. [2] Häufiger treten vor allem Rötungen (75%), Papeln und/ oder Pusteln (69%) und Krankheitsschübe (50%) auf. [2] Trotzdem haben nur 46% ihren Dermatologen seit Beginn der Pandemie aufgesucht. [2] „Während der Pandemie sind die Selbstmedikation und die unzureichende Anwendung von verschriebenen Rosacea-Behandlungen besorgniserregend. Viele Patienten verstecken ihre Rosacea unter einer Maske, um sich nicht zu schämen. Dies könnte die Rosacea jedoch auch verschlimmern“, so Gerber.

Geeignete Therapien verbessern die Krankheitsbelastung

Bei der Behandlung von papulopustulöser Rosacea ist es wichtig, sowohl die sichtbaren als auch die nicht sichtbaren Symptome zu behandeln. Die Daten der ANSWER-Studie deuten darauf hin, dass eine Therapie mit Ivermectin 10 mg/g Creme (Soolantra®) auch die unsichtbaren Symptome wie Brennen und Stechen der Haut verbessern kann. [3] Zudem wurde die Effektivität von Ivermectin 10 mg/g Creme bei Rosacea bereits in mehreren Studien bestätigt und
ist hinsichtlich des Therapieziels der vollständigen Erscheinungsfreiheit wirksamer als Metronidazol 0,75%. [4] Bei schwerer Rosacea zeigte sich zudem eine Kombination von Ivermectin 10 mg/g Creme und Doxycyclin 40 mg (Oraycea®) mit veränderter Wirkstofffreisetzung (MR) gegenüber der Monotherapie mit Ivermectin 10 mg/g Creme überlegen. [3] „Diese Daten sind ein wichtiger Meilenstein in der Therapie von Rosacea-Patienten und ermöglichen es uns, die Patienten individueller zu behandeln“, betonte Gerber.

Unter der Kombinationstherapie von Ivermectin 10 mg/g Creme und Doxycyclin 40 mg MR erreichten nach zwölf Wochen mehr als doppelt so viele Patienten das Therapieziel der vollständigen Erscheinungsfreiheit als unter einer Monotherapie mit Ivermectin 10 mg/g Creme (11,9% vs. 5,1%). [3] Darüber hinaus ließ sich gegenüber der Monotherapie ein deutlicher Vorteil der Kombinationstherapie bei der Abheilung entzündlicher Läsionen beobachten. Dieser zeigte sich bereits ab Woche vier (Kombinationstherapie: 48,2% vs. Monotherapie: 39,3%) und hielt kontinuierlich bis zum Ende der Studie in Woche zwölf an. [3] In Bezug auf die Verträglichkeit gab es keinen Unterschied zwischen der Kombinationstherapie und der Monotherapie, beide Therapien wurden gut vertragen. [3]

Quelle: Symposium „Neue Highlights in der Therapie von Akne, Rosacea und NMSC“ im Rahmen der DDG online, 16. April 2021; Veranstalter: Galderma Laboratorium GmbH

Literatur

1. Beyond the visible online report, BMJ Hosted Website (http://hosted.bmj.com/rosaceabe- yondthevisible). Last accessed: March 2021
2. Data on file. Online-Umfrage unter E-Mail- Abonnenten von faceuptorosacea.com und stelldichdeinerrosacea.de (220 Teilnehmer aus Deutschland und Kanada)
3. Schaller M, et al. J Am Acad Dermatol 2020; 82(2):336-343
4. Taieb A, et al. Br J Dermatol 2015;172:1103– 1110