Secukinumab bei Spondyloarthritiden – Studien zeigen Hemmung der strukturellen Progression
Bei Betroffenen mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) oder Psoriasis-Arthritis (PsA) kann das Fehlen einer frühzeitigen und adäquaten Therapie zu einer strukturellen Progression und damit zu irreversiblen Schäden an Gelenken und Wirbelsäule führen. [1-5] Eine Behandlung mit dem Interleukin (IL)-17A-Inhibitor Secukinumab kann die röntgenologische Progression bei röntgenologischer axSpA (r-axSpA) an der Wirbelsäule hemmen, so Langzeitdaten der MEASURE 1-Studie. [6] Ergebnisse der ersten direkten Vergleichsstudie SURPASS bei r-axSpA zeigen eine niedrige röntgenologische Progression ohne signifikanten Unterschied zwischen Secukinumab und Adalimumab. [7] Die FUTURE 5-Studie belegt die aus den Zulassungsstudien bekannte Gelenkwirksamkeit von Secukinumab und zeigt zudem, dass eine Behandlung die strukturelle Progression bei PsA verlangsamen kann. [8-10]
Betroffene mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) oder PsoriasisArthritis (PsA) können im fortschreitenden Krankheitsverlauf eine strukturelle Progression aufweisen, was mit einer hohen Krankheitslast verbunden ist. [15, 1112] Um irreversible Schäden an den Gelenken und der Wirbelsäule Betroffener zu verhindern, ist es wichtig, frühzeitig und adäquat zu behandeln. Der Interleukin (IL)17A Inhibitor Secukinumab bietet seit mehr als sieben Jahren eine Therapieoption bei Patient*innen mit röntgenologischer axSpA (r-ax-SpA) und PsA. [13] Langzeitdaten der MEASURE 1Studie zeigten, dass eine Behandlung mit Secukinumab die röntgenologische Progression in der Wirbelsäule bei r-ax-SpA hemmen kann. [6] Neue Ergebnisse zur röntgenologischen Progression bei r-ax-SpA liefert die Head-to-Head (H2H)Studie SURPASS, die erstmals beim ACRKongress 2022 vorgestellt wurden. In der SURPASS lag in Woche 104 eine niedrige röntge nologische Progressionsrate ohne signifikanten Unterschied zwischen Secukinumab und Adalimumab vor. [7] Bei Patient*innen mit PsA kann Secukinumab die strukturelle Progression verlangsamen, wie Daten der FUTURE 5Studie verdeutlichen. [810]
Kommt es bei Patient*innen mit axSpA oder PsA im Krankheitsverlauf zu bleibenden knöchernen Veränderungen an den Gelenken und der Wirbelsäule, ist dies mit einer hohen Krankheitslast verbunden: Betroffene leiden unter starken Schmerzen und den Versteifungen – mit einem erheblichen negativen Einfluss auf ihre Lebensqualität. [15, 1112] Um dieser strukturellen Progression bei Spondyloarthritiden vorzubeugen, ist eine frühzeitige und adäquate Therapie von großer Bedeutung.
In der PhaseIIIStudie MEASURE 1 wurde die Wirksamkeit und Sicherheit des IL-17A-Inhibitors Secukinumab bei Patient*innen mit r-ax-SpA untersucht. Die ran domisierte, doppelblinde, placebo kontrollierte, dreiarmige Studie war auf zwei Jahre angelegt, mit einer Extensionsphase über weitere drei Jahre. Die Fünf-Jahres-Analyse zeigte unter Secukinumab 150 mg (subkutan alle vier Wochen in der Erhaltungsphase) deutliche Verbesserungen: 78,6% der Patient*innen erreichten eine 20%-ige Verbesserung nach den Responsekriterien der Assessment of SpondyloArthritis International Society (ASAS) – ein ASAS20-Ansprechen und 65,2% ein ASAS40-Ansprechen. [14] Bei der Auswertung nach vier Jahren (208 Wochen) waren immer noch 78,9% der Patient*innen unter Secukinumab 150 mg frei von einer röntgenologischen Progression an der Wirbelsäule. Dies war als eine Abweichung von Baseline um < 2 Punkte gemäß modified Stoke Ankylosing Spondylitis Spinal Score (mSASSS < 2) definiert. [6]
Die Hemmung der röntgenologischen Progression durch Secukinumab wurde zudem in der randomisierten, kontrollierten, teilweise verblindeten, zweijährigen H2H-Studie SURPASS untersucht, in der Secukinumab mit einem Adalimumab-Biosimilar bei Patient*innen mit aktiver r-ax-SpA und einem hohen Risiko einer röntgenologischen Progression verglichen wurde. [15] Der primäre Endpunkt war die Überlegenheit von Secukinumab (150 mg oder 300 mga) gegenüber Adalimumab, gemessen an der Anzahl an Patient*innen ohne röntgenologische Progression (mSASSS-Veränderung ≤ 0,5) an Woche 104. Der IL17A Inhibitor wies in Woche 104, ähnlich wie das Adalimumab-Biosimilar, niedrige Raten einer röntgenologischen Progression der Wirbelsäule auf. Der Anteil der r-ax-SpAPatient*innen ohne röntgenologische Progression (mSASSS ≤ 0,5) betrug 66,1% und 66,9% in den Secukinumab-Armen 150 mg und 300 mga bzw. 65,6% unter Adalimumab-Biosimilar Behandlung. Dieser Unterschied war nicht signifikant. [7] Da die statistische Signifikanz nicht erreicht wurde, sind alle Daten rein deskriptiv zu sehen und es können keine statistischen Schluss folgerungen gezogen werden.
Eine Behandlung mit Secukinumab hat einen positiven Effekt auf den Gelenkerhalt bei PsA. [810] In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten PhaseIIIStudie FUTURE 5 wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Secukinumab zur Behandlung der PsA, mit besonderem Fokus auf den potentiellen Effekt auf die strukturelle Progression der Erkrankung, untersucht. Diese wurde langfristig bei einem Großteil der Behandelten durch die Therapie verhindert. So betrug der Anteil der Betroffenen ohne strukturelle Progression unter Secukinumab nach 104 Wochen 89,5% (300 mg) und 82,3% (150 mg, mit loading dose [LD]), gemessen anhand der Veränderung des van der Heijdemodified total Sharp Scores (vdH-mtSS) von ≤ 0,5 gegenüber dem Ausgangswert. [8] Der Anteil der Betroffenen mit einer Veränderung des mTSS ≤ 0,0 gegen über dem Ausgangswert lag bei 81,2% (300 mg) und 69,1% (150 mg, mit LD). [8]
Allgemein gilt, je früher Erkrankungen im Spektrum der Spondyloarthritiden behandelt werden, desto größer sind die Chancen, eine strukturelle Progression zu verhindern und irreversiblen Gelenkschädigungen vorzubeugen. Eine geeignete und wirksame Therapie ist essentiell, um Patient*innen mit axSpA oder PsA ein möglichst beschwerdefreies Leben mit einer guten Lebensqualität zu bieten. Die Daten der Studien zeigen, dass der IL-17A-Inhibitor Secukinumab hier eine langanhaltende Therapieoption bietet und die strukturelle Progression in beiden Indikationen verlangsamen kann. [610]
Quelle: Novartis Pharma GmbH
Literatur
1. Baraliakos X et al. Ann Rheum Dis 2007; 66: 910–915.
2. Ramiro S et al. Arthritis Rheumatol 2014; 66: 2773–2779.
3. Ramiro S et al. Ann Rheum Dis 2014; 73(8): 1455–1461.
4. Gladman DD et al. Ann Rheum Dis 2005; 64(Suppl II):ii14–ii17.
5. Gladman DD et al. J Rheumatol 1990; 17(6): 809–812.
6. Braun J et al. Rheumatology 2019;58:859– 868.
7. Baraliakos X et al. Arthritis Rheumatol 2022; 74(suppl 9).
8. Mease PJ et al. EULAR 2019, Poster LB0006.
9. Mease PJ et al. Ann Rheum Dis 2018; 77(6): 890–897.
10. Mease PJ et al. RMD Open 2021;7:e001600.
11. Yang X et al. Qual Life Res 2016;25:2711–2723.
12. Gudu T und Gossec L. Expert Rev Clin Immunol 2018;14(5):405–417.
13. Fachinformation Cosentyx®.
14. Baraliakos X et al. RMD Open 2019; 5(2):e001005.
15. Baraliakos X et al. Clin Drug Investig 2020;40(3):269–278.
a r-axSpA-Patient*innen im Cosentyx-300-mg Arm erhielten von Beginn an eine Dosis von 300 mg. Dieses Vorgehen ist außerhalb der Zulassung. Die empfohlene Dosierung beträgt 150 mg. Basierend auf dem klinischen Ansprechen kann sie auf 300 mg erhöht werden.