Ultraschall

Non- und minimalinvasives Brauenlifting: Mikrofokussierter Ultraschall als neuer Königsweg?

Nach aktuellem Trend sollen Augenbrauen wohlgeformt und dicht sein. Natürlich dürfen sie keinesfalls schlaff und zu tief über den Augen hängen. Falls dies genetisch oder altersbedingt doch der Fall ist, gibt es minimal- und noninvasive Optionen, das Problem anzugehen.

Was der eine oder andere bis dato vielleicht nicht gewusst hat: Den Augenbrauen messen schönheitsbewusste Frauen oft einen genauso hohen Stellenwert zu wie dem Haupthaar, so Dr. Sonja Sattler, Leiterin der Rosenpark Klinik in Darmstadt, in einem einleitenden Exkurs bei einer Veranstaltung im Rahmen der DDL- Jahrestagung in München. Aktuell sind wieder starke Brauen en vogue. Wer die nicht hat, sucht zunächst oft Hilfe bei Mikroblading oder Permanent Make-up anbietenden Kosmetikstudios und gerät dabei manchmal leider an die Falschen. Sattler belegte dies mit Bildern, bei deren Anblick man mit den eigenen, vielleicht nicht ganz so perfekten, aber natürlich gebliebenen Brauen schnell wieder versöhnt war. Es geht selbstverständlich auch besser, räumte die Dermatologin ein, wandte sich dann aber umgehend ihrem eigentlichen Thema, dem Brauenlifting, zu.

Gift, Faden und Ultraschall

Sattlers Instrumentarium für Brauenlifting umfasst Botulinum-Toxin A, Fadenlifting mit resorbierbaren Fäden und als modernstes Verfahren mikrofokussierten Ultraschall mit Visualisierung.

Bei der Botulinum-Behandlung ist das Ergebnis stark abhängig von der richtigen Injektionstechnik, betonte Sattler. Die gesamte Braue lässt sich mit dieser Methode um ein bis zwei Millimeter anheben. Bei falscher Injektion kann sich die Braue allerdings auch noch weiter senken.

Das mit Botulinum erreichte Ergebnis hält maximal vier bis sechs Monate. Besonders in der Generation der 20- bis 40-Jährigen geht die Nachfrage weg von Botulinum hin zum mikrofokussierten Ultraschall, so jedenfalls Sattlers Erfahrung.

Ein Fadenlifting mit resorbierbaren Fäden hält immerhin sechs bis zwölf Monate an. Die Braue kann um ein bis drei Millimeter angehoben werden. Je nach Fadensetzung besteht die Möglichkeit, die gesamte, nur die laterale oder nur die mediale Braue zu liften. In der Liste der Kontraindikationen zum Fadenlifting der Braue darf eine zu dünne Stirnhaut nicht vergessen werden.

Mittels mikrofokussiertem Ultraschall werden unter den drei vorgestellten Verfahren die dauerhaftesten Ergebnisse erzielt: Mindestens 12 Monate, oftmals länger. Die Braue kann auch damit je nach Wunsch und Bedarf gesamt, nur medial oder nur lateral um ein bis drei Millimeter angehoben werden.

Ein Schallkopf, zwei Funktionen

Wie Sattler das Wirkprinzip des mikrofokussierten Ultraschalls erklärte, werden dabei gebündelte Impulse bis in die tiefe Dermis und die Faszienschicht geleitet. Bei dem von Sattler eingesetzten System (Ultherapy®) kann mit dem gleichen Schallkopf das Behandlungsgebiet vor und während der Intervention komplett eingesehen werden, was vorausschauende Planung und zielgenaues Arbeiten erleichtert. Ohne die Epidermis zu verletzen, werden im Zielgebiet zahlreiche, in geschontes Gewebe eingebettete Koagulationspunkte gesetzt. Die thermische Denaturierung von Proteinen regt im unbeeinträchtigten Umgebungsgewebe die Neubildung von Kollagen und Elastin an. Haut und Bindegewebe werden im Verlauf mehrerer Wochen wieder straffer und elastischer, gesenkte Strukturen werden gehoben.

Neben dem vorgestellten Brauenlifting, hat sich die innovative Technik auch zum Gesichts-, Hals- und Dekolleteelifting bewährt. Die Anwendung erfordert meist nur eine einzige, 30 bis 90 Minuten dauernde Sitzung. Im Normalfall ist keine Nachsorge erforderlich und man ist sofort nach der Intervention auch ohne Make-up wieder gesellschaftsfähig, versicherte Sattler. Bis der maximale Behandlungserfolg sichtbar wird, sind im Schnitt drei Monate Geduld erforderlich.

Quelle: Vortrag “Minimal-invasives Brow-lift – Mikrofokussierter Ultraschall und …“ anlässlich der 28. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL), 01. Juni 2019, München