Remibrutinib bei chronisch spontaner Urtikaria
Phase-III-Daten bestätigen anhaltende Wirksamkeit und Sicherheit über 52 Wochen
Kürzlich wurden neue Daten bekannt gegeben, welche die andauernde Wirksamkeit und Sicherheit von Remibrutinib, einem hochselektiven Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor, bei chronischer spontaner Urtikaria (csU) über 52 Wochen bestätigen. [1]
In den zulassungsrelevanten Phase-III-Studien REMIX-1 und -2 führte die Behandlung mit Remibrutinib bei Patient*innen mit csU, die durch H1-Antihistaminika der zweiten Generation unzureichend kontrolliert waren, zu einer Verbesserung der Symptome, bezüglich des Itch Severity Score (ISS7) und Hives Severity Score (HSS7), welche in Woche 12 (primärer Endpunkt) und 24 signifikant waren. Das Ansprechen unter Remibrutinib, gemessen anhand des Urtikaria-Aktivitätsscore (UAS7), verbesserte sich bereits in Woche 1 und war in Woche 12 (primärer Endpunkt) und 24 ebenfalls signifikant. Das Ansprechen unter Remibrutinib hielt bis zur Woche 52 an – bei gleichzeitig günstigem Sicherheitsprofil.a [1]
Neue Daten der identischen, randomisierten, Placebo-kontrollierten Phase-III-Studien REMIX-1 und REMIX-2 zeigen bei Patient*innen mit csU signifikante Verbesserungen (primärer Endpunkt in Woche 12) unter Remibrutinib vs. Placebo, bezüglich UAS7 (Bewertung der Krankheitsaktivität), ISS7 (Schweregrad des Juckens) und HSS7 (Schweregrad von Quaddeln). [1] Das Ansprechen wurde bereits in Woche 1 deutlich und in Woche 24 war der Vorteil unter Remibrutinib vs. Placebo bezüglich UAS7 signifikant: Die mittlere Veränderung des UAS7 betrug in Woche 24, verglichen mit dem Ausgangswert, -20,7 (REMIX-1) und -20,4 (REMIX-2) unter Remibrutinib sowie -16,0 (REMIX-1) und -13,7 (REMIX-2) unter Placebo (p < 0,001). [1]
Das Ansprechen setzte sich in der Gruppe, die ab Woche 1 Remibrutinib erhielt, bis in Woche 52 fort: Die mittlere Veränderung des UAS7 lag bei -23,2 (REMIX-1) und -23,0 (REMIX-2). [1] Nach Woche 24 nahmen Patient*innen, die bisher mit Placebo behandelt wurden, Remibrutinib ein. Die Verbesserung des UAS7 unter Remibrutinib zeigte sich auch für diese Behandlungsgruppe bereits in Woche 1 nach dem Switch. Das Ansprechen hielt auch hier bis in Woche 52 an. [1]
Einen UAS7 von 0, das heißt die vollständige Abwesenheit von Quaddeln oder Jucken, erreichten unter Remibrutinib in Woche 12 (31,1% REMIX-1 sowie 27,9% REMIX-2) und 24 (35,6% REMIX-1 sowie 35,7% REMIX-2) signifikant mehr Patient*innen als unter Placebo (10,5% REMIX-1 sowie 6,5% REMIX-2 und 19,6% REMIX-1 sowie 15,7% REMIX-2) (jeweils p < 0,001). Das Ansprechen setzte sich in der Gruppe, die ab Woche 1 Remibrutinib erhielt, bis in Woche 52 fort: 44,8% (REMIX-1) und 45,9% (REMIX-2) hatten einen UAS7 von 0 unter Remibrutinib. [1] Das Ansprechen war bis in Woche 52 auch in der Behandlungsgruppe, welche von Placebo auf Remibrutinib umgestellt wurde, vorhanden. [1]
In Woche 12 (primärer Endpunkt) und in Woche 24 bestand ebenfalls ein signifikanter Vorteil unter Remibrutinib vs. Placebo bezüglich ISS7 und HSS7: Die mittlere Veränderung des ISS7 vom Ausgangswert lag unter Remibrutinib in Woche 24 bei -9,8 (REMIX-1) sowie -9,5 (REMIX-2) und unter Placebo bei -8,0 (REMIX-1) und -6,5 (REMIX-2) (p < 0,001). Die mittlere Veränderung des HSS7 vom Ausgangswert lag unter Remibrutinib in Woche 24 bei -10,9 (REMIX-1) sowie -10,9 (REMIX-2) und unter Placebo bei -8,0 (REMIX-1) und -7,3 (REMIX-2) (p < 0,001). [1]
Remibrutinib zeigte bis in Woche 52 außerdem ein gutes Sicherheitsprofil.a Unerwünschte Ereignisse waren unter Remibrutinib und Placebo in Woche 24 vergleichbar. [1]
„Die REMIX-Daten zeigen eine frühe und anhaltende Wirksamkeit sowie eine gute Verträglichkeit von Remibrutinib. Das stimmt mich positiv, dass wir mit dem BTK-Inhibitor bald eine neue Therapieoption für csU-Patient*innen bekommen könnten“, so Prof. Dr. med. Martin Metz, Leiter Translationale Forschung, Institut für Allergieforschung, Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Herstellerfirma Novartis beabsichtigt, Remibrutinib im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2024 bei den globalen Gesundheitsbehörden zur Zulassung für csU einzureichen, und setzt die Erforschung von Remibrutinib für verschiedene andere immunvermittelte Erkrankungen fort.
Die Studien REMIX-1 und REMIX-2
REMIX-1 (NCT05030311) und REMIX-2 (NCT05032157) sind zwei identisch konzipierte globale, multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Parallelgruppenstudien der Phase III, wobei REMIX-1 aus 470 und REMIX-2 aus 455 Teilnehmenden besteht. [3,4] Beide Studien sind darauf ausgelegt, die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit einer zweimal täglichen Behandlung mit Remibrutinib 25 mg bei erwachsenen Teilnehmenden mit csU, die durch H1-Antihistaminika der zweiten Generation nur unzureichend kontrolliert wurden, im Vergleich zu Placebo zu untersuchen. [1,3,4]
Zu den primären Endpunkten gehörten die absolute Veränderung des UAS7-Wertes gegenüber dem Ausgangswert sowie die absolute Veränderung des ISS7- und HSS7-Wertes in Woche 12. [3,4] Alle Teilnehmenden erhielten während der gesamten Studie eine stabile, lokal zugelassene Dosis eines H1-Antihistaminikums der zweiten Generation. Teilnehmende der Studien REMIX-1 und REMIX-2 wurden bis zur Woche 52 weiter behandelt und haben die Möglichkeit, an einer langfristigen Verlängerungsstudie teilzunehmen. [1,3,4]
Quelle: Novartis Pharma GmbH
Literatur
1. Metz M et al. Abstract presented at: EAACI; 2024.
2. Jain V et al. J Allergy Clin Immunol. Published online October 2023:S0091674923013465.
3. Novartis Pharmaceuticals. Published October 18, 2023. Accessed: 6. June 2024. https://clinicaltrials.gov/study/NCT05030311
4. Novartis Pharmaceuticals. Published October 17, 2023. Accessed: 6. June 2024. https://clinicaltrials.gov/study/NCT05032157
a Das Sicherheitsprofil von Remibrutinib bei chronischer spontaner Urtikaria (csU) ergibt sich aus den hier durchgeführten Phase-II- und Phase-III-Studien. [1,2]