Aktuell MÄC

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Ambivalenz, mit der die Menschheit dem Phänomen “Licht” begegnet, ist kulturell in vielfältiger Weise codiert. So ist die Lichtmetaphorik vor allem in Verbindung mit dem Zeitalter der Aufklärung (engl.: “Enlightenment”), das dem dunklen, von Aberglauben und Irrationalität geprägten Mittelalter mit dem, wie Kant es formulierte, “Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit” ein Ende bereiten sollte, positiv konnotiert. Dementsprechend bringt aufklärendes oder investigatives Handeln auch heute noch “Licht ins Dunkel” und wir hegen Vorurteile gegenüber “lichtscheuen Subjekten”. Auf der anderen Seite bleibt neben der latent lodernden Gefahr der gewiss bahnbrechendsten frühen Entdeckung des Menschen – des Feuers – das mythische Schicksal des Ikarus, der in verhängnisvoller – und durch seine Flügelkonstruktion bereits technologisch befeuerter – Hybris der Sonne zu nahe kam, ebenso eine ewige Mahnung wie jenes derjenigen Wissenschaftler, die in (zunächst) ungebrochener Fortschrittsgläubigkeit das zivil wie militärisch ausgesprochen prekäre Atomzeitalter entfesselt und dies angesichts der ersten Atombombenblitze später (zum Teil) lebenslang bereut haben.

Darüber hinaus sind Lichtstrahlen auch die dünnen Fäden, an denen entlang wir uns in die Untiefen des Universums und zu Erkenntnissen über unsere eigenen Ursprünge hangeln – bis hin zu jenem großen “Knall”, mit dem wohl alles begann. Und wenn einmal alles endet, wird nicht wenigen von uns vor der Reise ins Schattenreich Goethes sehnsuchtsvoller letzter Seufzer in den Sinn kommen: “Mehr Licht …”

Für den Anwender in einer modernen, ästhetisch ausgerichteten Praxis ist Licht, insbesondere in dessen hochkonzentriert gebündelter Form, als bei einer Vielzahl von ästhetischen und dermatologischen Indikationen überaus nützliches Instrument hingegen aus dem heutigen Arbeitsalltag überhaupt nicht mehr wegzudenken. Dieser Entwicklung wollen auch wir von der MÄC selbstverständlich Rechung tragen und veröffentlichen im vorliegenden Heft erstmals einen dezidierten, ausführlichen Sonderteil zum Thema, den Sie unter dem Rubrum “SPEKTRUM: Laser & Bodycontouring” ab Seite 21 studieren können – möglichst bei augenfreundlichem Leselicht.

Ihr

Dr. med. Dominik von Lukowicz
Schriftleiter “Magazin für Ästhetische und Plastische Chirurgie”