Bodycontouring

„Ein solcher Trainingseffekt ist ohne gerätebasiertes Bodycontouring absolut utopisch“

Interview mit Dr. med. Daniel S. Müller (München)

Dr. med. Daniel S. Müller leitet als Facharzt für Dermatologie und Venerologie die Privatpraxis SKINMANAGER in München, wo unter dem prägnanten Motto „Schöne Haut ist kein Zufall“ neben der ganzen Bandbreite der konventionellen Dermatologie auch die ästhetische Dermatologie mit u.a. minimal-invasiven Therapien, Lasermedizin und ästhetischen Narbenbehandlungen im Fokus steht. Der Facharzt hat darüber hinaus als Autor zahlreiche Fachartikel veröffentlicht und ist als Dozent für Anti-Aging Therapien weltweit tätig. Wir sprachen mit Dr. Müller über seine praktischen Erfahrungen mit einem innovativen System für nicht-invasives Bodycontouring.

DISKURS Dermatologie:

Herr Dr. Müller, warum ist modernes gerätebasiertes Bodycontouring aus Ihrer Sicht so effektiv?

Dr. Müller:

Das kann man eigentlich sehr leicht veranschaulichen, wenn man sich das Wirkprinzip des von uns verwendeten Systems, des ZField Dual der Fa. Zimmer, einmal vor Augen führt. Um die relevanten Muskulaturgruppen wird ein elektromagnetisches Feld aufgebaut, das die jeweiligen Muskeln supramaximal kontrahiert. Wir erreichen so innerhalb von nur 30 Minuten ca. 20.000 Muskelkontraktionen – das entspricht in etwa 20.000 Sit-Ups im Bauchbereich! Es liegt auf der Hand, dass ein solcher Trainingseffekt ohne gerätebasiertes Bodycontouring absolut utopisch ist. Darüber hinaus ist das System sehr vielseitig, denn wir können tatsächlich neben dem Bauchbereich auch Arme, Beine sowie das Gesäß behandeln; letzteres ist meines Wissens sogar ein Alleinstellungsmerkmal für solche Geräte, die einzige minimalinvasive Gesäßlifting-Methode weltweit mit dieser Technologie. Besonders hervorzuheben ist auch, dass es durch das Treatment trotz dieser supramaximalen Muskelkontraktionen nicht zu Muskelfaserrissen kommt. Das ist ein wirklich wichtiger Punkt, denn der Muskel kann umso schneller Masse aufbauen, wenn es keine Muskelfaserrisse gibt, die zuerst abheilen müssen. Ohne diese kleinen Muskelfaserrisse gibt es naturgemäß auch keinen Muskelkater, was für die Patientinnen und Patienten ebenfalls sehr angenehm ist.

DISKURS Dermatologie:

Haben Ihre Patientinnen und Patienten einen hohen Erklärungsbedarf, bevor sie sich für diese Behandlung entscheiden?

Dr. Müller:

Das elektromagnetische Feld stößt bei manchen Patienten tatsächlich erst einmal auf eine gewisse Skepsis. Zum Glück habe ich mit meinen Patientinnen und Patienten so eine solide Vertrauensbasis, dass sie mir dann sehr schnell glauben, wenn ich ihnen erkläre, dass das nichts Gefährliches ist. Bei manchen hilft auch der Hinweis darauf, dass unsere schöne Erde ja selbst ein immerwährendes Magnetfeld aufweist, von dem wir im Alltag gar nichts merken.

Viele Patienten kommen zu mir auch mit der Frage, ob diese elektromagnetische Behandlung das gleiche sei wie EMS, also die Elektrische Muskel-Stimulation, von der sie zuvor schon einmal gehört haben. Die Antwort hierauf ist ein ganz klares Nein! Bei der EMS gibt es kein Magnetfeld, sondern es fließt Strom. Das Interessante dabei ist, dass Strom sich ja immer den kürzesten Weg zwischen zwei Polen sucht; d.h. sobald beim EMS-Training die Elektroden aufgeklebt werden, fließt der Strom zwischen den Elektroden und der Muskel wird nur sehr oberflächlich tangiert. Im Gegensatz hierzu durchdringt das Elektromagnetfeld prinzipbedingt den ganzen Muskel bzw. Körper, wodurch sich diese Behandlung übrigens auch nicht nur zum reinen Muskelaufbau im Sinne eines Bodycontourings, sondern auch zur allgemeinen Stärkung z.B. der Rückenmuskulatur eignet, um so gerade im Alter eine gute Haltung aufrecht zu erhalten und etwa einer Muskelatrophie vorzubeugen.

 

Erscheinungsbild vor (l.) bzw. 6 Wochen nach (r.) 10 Behandlungen der Po-Region mittels ZField Dual.

DISKURS Dermatologie:

Warum haben Sie sich bei der Neuanschaffung gerade für dieses spezielle System entschieden?

Dr. Müller:

Da gab es verschiedene Faktoren, die eine Rolle gespielt haben. Zum einen haben wir natürlich den Trend bzw. die immer stärkere Patientennachfrage nach minimalinvasiven Treatments gesehen, und dies nicht nur für das Gesicht, sondern auch ganz gezielt und konkret für den Bereich Bodycontouring. Die Hemmschwelle vor größeren, invasiveren Eingriffen wie zum Beispiel einer Liposuktion ist bei vielen Patientin- nen und Patienten doch schon sehr groß; dieses Klientel kann man im Prinzip überhaupt nur mit non- oder minimal-invasiven Behandlungen ansprechen.

Zum anderen wurde der ZField Dual zusammen mit Sportwissenschaftlern entwickelt, wodurch es für alle Körperregionen ganz spezifisch optimierte Kontraktionsprogramme gibt. Ich fand es einfach sehr überzeugend, dass das Gerät für Gesäß, Bauch, Oberschenkel und Arme ganz individuelle Programme aufweist, die auf die unterschiedlichen Muskelgruppen abgestimmt sind. Innerhalb der verschiedenen Areale sind dann auch verschiedene Trainingsmodi wählbar – vom Einsteiger bis zum Profi. Das Gerät bietet einfach sehr viele gut durchdachte Individualisierungsmöglichkeiten für den Patienten und das unterscheidet den ZField Dual in meiner Wahrnehmung von anderen Geräten. Zudem blickt die Firma Zimmer auf über 50 Jahre Erfahrung als Komplettanbieter von Systemlösungen in der Medizintechnik für Diagnostik, Therapie und Ästhetische Medizin zurück, auch das war bei der Anschaffung ein Punkt, der Vertrauen in das Gerät vermittelt hat. Wir haben das System ja bereits seit 2019 in unserer Praxis im Einsatz und unsere inzwischen umfangreichen positiven Erfahrungen haben unsere damalige Anschaffungsentscheidung auch in jeder Hinsicht bestätigt.

DISKURS Dermatologie:

Welche Areale behandeln Sie am häufigsten, wie lange dauert eine Behandlung und wie ist das Patientenempfinden dabei?

Dr. Müller:

Der Nachfragepeak liegt ganz klar bei Bauch und Po. Am häufigsten wird bei uns tatsächlich der Bauch behandelt, weil dies nicht nur bei den Frauen, sondern auch bei den Männern besonders gut ankommt. Es hat sich wohl herumgesprochen, dass ein solcher Muskelaufbau innerhalb kürzester Zeit mit einem herkömmlichen Training nicht möglich ist. Beim Po sind es vor allem die Frauen, die verstärkt die Behandlung nachfragen.

Die Behandlungen dauern je nach Areal 20-30 Minuten. Eine Behandlung der Arme und auch der Oberschenkel liegt im Schnitt bei 20 Minuten, die von Bauch und Po bei ca. 30 Minuten. Die Patienten merken dabei auf jeden Fall die Muskelkontraktionen, aber das Treatment ist komplett schmerzfrei. Die Patienten empfinden es eher als angenehm, weil man fühlen kann, dass man körperlich aktiv ist und quasi im Liegen Sport treibt.

DISKURS Dermatologie:

Wie viele Sessions werden benötigt und wie schnell sind die Ergebnisse zu sehen?

Dr. Müller:

Also herstellerseitig werden 6-10 Behandlungen empfohlen. Aufgrund meiner jetzt schon längeren Erfahrung mit dem ZField Dual und der doch schon beträchtlichen Anzahl von Patientinnen und Patienten, die wir mit dem System behandelt haben, halte ich insgesamt 10 Behandlungen in einer Frequenz von 2x / Woche für das optimale Therapieschema, so dass man nach 5 Wochen damit fertig ist. Wichtig ist, dass zwischen den einzelnen Sessions keine zu langen Pausen sind; das sollte schon bei dem Patientengespräch unbedingt zur Sprache kommen.

Schon nach den ersten beiden Sessions merkt man, dass die Muskulatur gestärkt wird, dieses Feedback höre ich eigentlich immer. Sind die 10 Sitzungen abgeschlossen, dauert es noch einmal ca. 6 Wochen, bisder komplette Muskelaufbau abgeschlossen ist und wir nochmal eine Kontrolluntersuchung durchführen mit Messung des Umfangs sowie fotographischer Dokumentation des behandelten Areals. Denn wir sehen nicht nur die gestärkte Muskulatur, sondern oftmals auch hervorragende Umfangreduktionen. Die stärkere Muskulatur verbrennt eben auch wesentlich mehr Energie, und das auch in Ruhe.

DISKURS Dermatologie:

Wie kann das Ergebnis möglichst lange aufrechterhalten werden? Sind Auffrischungsbehandlungen sinnvoll?

Dr. Müller:

Viele Patienten fragen schon von sich aus, was nach diesen 10 Behandlungen weiter passiert. Natürlich empfehle ich immer eine begleitende sportliche Aktivität und auch eine gesunde Ernährung, das sehen die allermeisten Patienten auch ein. Ich muss aber betonen, dass die Muskulatur durch die Behandlungen so von Grund auf gestärkt ist, dass die Ergebnisse wirklich über einen langen Zeitraum sehr zufriedenstellend sind. Ich empfehle daher grundsätzlich erstmal nur eine Auffrischung pro Jahr, dann sollte im Einzelfall entschieden werden, wieviele Behandlungen nochmals notwendig sind. Das ist dann wirklich sehr individuell – hält sich der Patient an die empfohlenen Vorgaben bzw. macht viel von sich aus oder eher nicht –, und so reichen bei dem einem 6 Sitzungen und bei dem anderen sind 10 Sitzungen sinnvoller. Diese Auffrischung machen auch die meisten meiner Patienten, da es so ein schönes Erfolgserlebnis ist, einmal im Jahr die eigenen Bemühungen und Erfolge mit einer solchen Behandlung nochmals zu puschen. Die meisten Patientinnen und Patienten buchen inzwischen tatsächlich direkt zwei Areale.

DISKURS Dermatologie:

Die Patienten sind mit den Ergebnissen also im Allgemeinen zufrieden?

Dr. Müller:

Meine Patienten sind mit den Ergebnissen – und hier übertreibe ich wirklich nicht – sogar extrem zufrieden. Aus meiner Sicht ist das auch absolut nachvollziehbar, denn die Ergebnisse sind unglaublich gut. Meine Patienten lieben diese Behandlungen und spüren nach den von mir empfohlenen 10 Sitzungen durch den sichtbaren Erfolg einen regelrechten Motivationsschub. Viele stellen die Ernährung um, machen zusätzlichen Sport – ich hatte bislang noch niemanden, der unzufrieden war, und ich habe mit dem ZField Dual schon einige hundert Patienten behandelt und, das kann man schon so sagen, glücklicher gemacht.

DISKURS Dermatologie:

Wie sieht das typische Klientel für diese Behandlungen aus? Gibt es irgendwelche Auschluss- kriterien?

Dr. Müller:

Ich kann natürlich nur für unsere Praxis sprechen, aber wir sehen bei diesen Behandlungen verstärkt die Altersgruppe zwischen 40 und 60 Jahren. Meist merkt man ab diesem Alter, dass man nicht mehr ganz so fit ist und die Muskulatur nachlässt und es eben nicht mehr alleine damit getan ist, dass man ein bisschen Sport macht. Aber auch jüngere Menschen wünschen sich eine stärkere Definition bestimmter Regionen, junge Frauen wollen nach einer Schwangerschaft schnell wieder in Form kommen und sogar aus dem Profisport haben wir einige Patienten, denn das Äquivalent von z.B. 20.000 Sit-Ups ist auch für diese Zielgruppe ein interessanter Trainingseffekt, der anderweitig kaum zu erzielen ist.

Es gibt nur einige wenige Ausschlusskriterien. Hauptsächlich sind hier Metallimplantate zu nennen, z.B.
bei Frauen in der zu behandelnden Region eine Kupfer- oder Metallspirale oder natürlich ein Herzschrittmacher.

DISKURS Dermatologie:

Kombinieren Sie das Treatment auch mit anderen Behandlungen?

Dr. Müller:

Ja, absolut! Das ist ein ganz interessantes Thema. Was ich generell sehr gerne anwende, ist eine Triple-Therapie: ich friere gewisse Areale ein, im Anschluss folgt eine „Fett-Weg-Spritze“ und danach gehe ich mit der Stoßwelle drüber – also fachlich ausgedrückt Kryolipolyse, Injektionslipolyse und Stoßwellentherapie –, um auch kleinere resistente Fettpölsterchen anzusprechen. Direkt im Anschluss kommen dann die Behandlungen mit dem ZField Dual, und in dieser Kombination ist das dann aus meiner Sicht ein perfektes Gesamtkonzept für das Bodycontouring. Natürlich können die genannten Behandlungen auch einzeln mit dem ZField Dual kombiniert werden, je nach dem konkreten Problem/Areal, was den Patienten wirklich stört. Das Gerät ist in dieser Hinsicht ganz flexibel und lässt sich sehr gut mit allem kombinieren.

DISKURS Dermatologie:

Würden Sie auch Kolleginnen und Kollegen zu der Anschaffung eines solchen Systems raten? Können sie eine relative rasche Amortisierung der Anschaffungskosten erwarten?

Dr. Müller:

Wissen Sie, eine solche Frage kann man schwerlich allgemein beantworten, das kommt natürlich auf den Einzelfall, sprich die jeweiligen Gegebenheiten an. Ein solches Gerät muss einfach in die eigene Praxis passen. Als Ergänzung bzw. Erweiterung des Portfolios einer ohnehin schwerpunktmäßig ästhetisch ausgerichteten dermatologischen oder auch plastisch-chirurgischen Praxis kann ich das System auf jeden Fall empfehlen. Die Behandler kennen ja auch ihre Patientinnen und Patienten und deren Ansprüche. Viele sind erstaunlich gut informiert und erwarten, dass man ihnen Behandlungsangebote macht, die dem aktuellen Stand des technisch Machbaren entsprechen – was ja wiederum auch eine Möglichkeit ist, sich von Mitbewerbern positiv zu differenzieren.

Ich kann nur sagen, dass unsere Patienten größtenteils so zufrieden sind, dass sie nach der Erstbehandlung direkt weitere Areale buchen, so dass es nicht nur bei einer behandelten Region bleibt. Ich kann jeder Praxis – vorausgesetzt, es passt ins Behandlungsschema – daher dazu raten, sich ernsthaft mit der Anschaffung eines solchen Gerätes auseinanderzusetzen.

DISKURS Dermatologie:

Sehr geehrter Herr Dr. Müller, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte S. Höppner.