„Ich war von der Resonanz wirklich sehr positiv überrascht“
Interview mit Simone Rentzsch, Travemünde
Simone Rentzsch ist Fachärztin für Chirurgie sowie Gefäßchirurgie und bietet den Patientinnen und Patienten in ihrer Privatpraxis in Travemünde darüber hinaus auch ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten im Bereich Lasermedizin und Ästhetik. Wir sprachen mit ihr über den veränderten Praxisalltag in Zeiten der Corona-Krise und einen erfreulichen „Retter in der Not“.
Ästhetische Dermatologie:
Frau Rentzsch, wie haben Sie in Ihrer Praxis konkret auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise reagiert?
S. Rentzsch:
Zunächst einmal hatten wir insofern Glück, dass es aufgrund unserer großzügigen Räumlichkeiten und dem optimalen Bestellsystem ohne Wartezeiten bei uns weitestgehend möglich ist, die Kontaktzeit zu anderen Patienten zu minimieren und einen entsprechenden Abstand zu garantieren. Das ist in dieser Form sicherlich nicht in jeder Praxis möglich. Unsere ohnehin hohen Hygienestan- dards haben wir selbstverständlich gemäß den aktuellen Vorgaben und Empfehlungen nochmals verschärft und die Patienten gebeten, auf das Mitbringen von Begleitpersonen zu verzichten. Die Praxis war im Prinzip durchgehend geöffnet, zeitweilig aber nur für drei Tage in der Woche; an den anderen beiden Tagen habe ich von Zuhause aus Dinge erledigt wie zum Beispiel den Telefondienst. Aber eigentlich ist es doch bei weniger spürbaren Auswirkungen geblieben, als ich anfänglich erwartet hatte.
Ästhetische Dermatologie:
Demnach sind die Patienten auch weiterhin in die Praxis gekommen? Oder gab es eine spürbare Zurückhaltung?
S. Rentzsch:
Insgesamt hatten wir schon weniger Patienten als üblich in der Praxis. Mittlerweile zeigt sich diesbezüglich seit ungefähr 14 Tagen langsam, aber stetig ein Trend zurück zur “Normalität“, wenn man das so sagen kann. Man muss auch berücksichtigen, dass wir ja eine “geteilte“ Praxis haben mit einem jeweils doch recht unterschiedlichen Klientel. Wir haben viele ältere Patienten, die zur Gefäßdiagnostik kommen, die haben wir vorab angerufen um nachzufragen, ob sie tatsächlich kommen möchten, und um ihnen auch zu versichern, dass wir bei uns alle erforderlichen Maßnahmen bzgl. Hygiene und Abstand strikt einhalten. Von diesen Patienten, die ja auch Teil der Risikogruppe sind, haben schon einige abgesagt und die Untersuchungen verschoben. Im “Beauty-Bereich“ hingegen haben wir glücklicherweise festgestellt, dass nur sehr wenige Termine abgesagt wurden. Zum Teil gab es sogar einen gegenteiligen Effekt: Da viele Patienten während des Lockdowns plötzlich mehr Zeit hatten, wurden einige Termine sogar vorgezogen und eigentlich erst für den Herbst geplante Treatments jetzt schon gemacht.
Ästhetische Dermatologie:
Das ist ja ein sehr interessanter Effekt! Sind es denn bestimmte Behandlungen, die aktuell verstärkt angefragt werden?
S. Rentzsch:
Ja, zum einen sind das Behandlungen mit längerer Downtime oder solche, bei denen kurz hintereinander mehrere Behandlungen erfolgen. Auch z.B. beim Spritzen von mehreren Ampullen Hyaluron – da könnte es eventuell doch zu einer leichten Schwellung oder unter Umständen einem Hämatom kommen – und zu Hause oder mit Maske ist das ja nicht so schlimm. Zum anderen ist das speziell eine Behandlung, die wir noch gar nicht so lange anbieten, die sich aber gerade in der aktuellen Situation als echter Renner erwiesen hat, und zwar die elektromagnetische Muskelstimulation.
Ästhetische Dermatologie:
Das hatte sicher auch damit zu tun, dass die Menschen während des Lockdowns nicht ins Fitnessstudio gehen konnten und auch andere sportliche Aktivitäten nur sehr eingeschränkt möglich waren?
S. Rentzsch:
Absolut! Durch die Bewegungseinschränkungen haben die Menschen nicht nur die Befriedigung der Aktivität und des “Auspowerns“ vermisst, viele haben in der Coronazeit auch zugenommen und wollten unbedingt etwas dagegen tun. Da war das Emsculpt-Gerät, mit dem wir diese hocheffektive Muskelstimulation durchführen, sowohl für die Patienten, was ihre Figur angeht, wie auch für die Praxis, was unseren Umsatz angeht, tatsächlich eine Art “Retter
in der Not“. Zumal dieses Treatment auch wenig direkten Patientenkontakt erfordert und die für den Patienten beruhigende Distanz gewahrt bleibt.
Ästhetische Dermatologie:
Warum ist diese Behandlung so effektiv und wie fühlen die Patienten sich anschließend?
S. Rentzsch:
Das Verfahren löst mit elektromagnetischer Stimulation supramaximale Kontraktionen aus. Die elektromagnetischen Schwingungen durchdringen sämtliche Muskelfasern und bringen die Muskulatur unablässig zur Kontraktion – und das innerhalb einer halben Stunde ca. 20.000 Mal! Die Behandlung kann daher wie 20.000 Sit-ups (bei der Behandlung am Bauch) oder Kniebeugen (bei der Behandlung am Po) wirken!
Die Patienten merken schon, dass sie – trotz der liegenden Position – etwas getan haben. Der Körper schwitzt leicht und bereits unmittelbar nach einer Behandlung spürt man, dass der Muskel wesentlich straffer ist. Wenn nach einer weiteren halben Stunde mal der Bauch bzw. der Po angespannt wird, hat man das Gefühl, das gesamte Areal ist richtig fest. Es gibt aber i.d.R. keinen Muskelkater! Viele haben ein tolles Körpergefühl danach. Die Behandlung ist vorbei und man möchte einfach weitermachen – Joggen gehen, Sport treiben – man fühlt sich einfach nur gut. Wer regelmäßig Sport treibt, kennt das Gefühl. Je nach körperlicher Ausgangssituation ist das Empfinden aber schon unterschiedlich. Untrainiertere Personen empfinden die Wirkung als heftiger, da sollte dann mit der Intensität auch niedriger eingestiegen und langsam gesteigert werden, bis die 100% erreicht sind.
Ästhetische Dermatologie:
Welche Areale behandeln Sie mit der Methode und wie lange dauert eine Session?
S. Rentzsch:
Bauch- und Pobereich werden am häufigsten behandelt, hier dauern die Sitzungen wie gesagt ca. 30 Minuten. Grade jetzt behandeln wir aber auch verstärkt die Arme, viele Frauen kommen zu uns mit den typischen “Winkearmen“, also nicht die kräftigen Frauen, sondern eigentlich solche mit lockerer Muskulatur. Die Behandlungsdauer ist hier etwas länger, 2x 20 Minuten. Dabei trainiert man einmal den Bizeps und einmal den Trizeps. Interessanterweise sind dabei die Patienten teilweise schon nach 10 Minuten echt geschafft und manche würden am liebsten “aufgeben“, aber das Gerät arbeitet natürlich weiter. Grade im Trizeps spürt man ganz enorm die Kraft der Behandlung. Es bildet sich danach eine sehr schöne Muskelkontur, ein Vorteil im Sommer, denn zu dieser Jahreszeit sieht man die Arme doch verstärkt.
Ästhetische Dermatologie:
Wie oft muss die Behandlung wiederholt werden und wann sind die endgültigen Ergebnisse sichtbar?
S. Rentzsch:
Innerhalb von 14 Tagen werden 4 Behandlungen durchgeführt. Die meisten Patienten finden, dass schon nach der ersten Behandlung etwas zu sehen ist! Man sollte aber 8-10 Wochen warten, um das endgültige Ergebnis zu sehen. Da ich das Gerät ja erst seit ca. 4 Monaten im Einsatz habe, bekomme ich jetzt die ersten richtig aussagekräftigen Ergebnisse und muss sagen, dass die Bilder, welche ich von meinen Patienten machen durfte, mich teilweise wirk- lich sehr beindruckt haben. Ich durfte zum Bespiel das Ergebnis eines männlichen, relativ jungen Patienten veröffentlichen, bei dem der Bauch behandelt wurde. Er hatte schon ca. 30 kg abgenommen, aber den letzten Speck am Bauch nicht wegbekommen. Man sieht auf den Bildern sehr schön, wie sich auch der Unterbauch deut- lich verändert hat. Er hat eine schöne Kontur bekommen, die Muskulatur ist straffer und das Fettgewebe ist deutlich reduziert. Ich habe mittlerweile viele positive Beispiele, auch bei von jeher schlankeren Personen, die “nur“ hartnäckige kleine Pölsterchen loswerden wollen, sehe ich fabelhafte Ergebnisse.
Ästhetische Dermatologie:
Geben Sie Ihren Patienten begleitende Empfehlungen, z.B. zur Ernährung oder zusätzlichen Workouts?
S. Rentzsch:
Eine gesunde Ernährung ist natürlich immer ratsam, eine Annäherung an das “Normalgewicht“ aus ärztlicher Sicht sicherlich auch, aber für die Emsculpt-Behandlung und deren Ergebnis ist dies nicht maßgeblich. Wir machen aber trotzdem immer vorher und nachher auch eine Gewichtskontrolle, um wirklich vergleichbare Maße zu bekommen.
Erscheinungsbild jeweils vor (l.) bzw. nach abgeschlossener Behandlung (r.) mit dem Emsculpt-System.
Ästhetische Dermatologie:
Apropos Kontrolle – dokumentieren Sie als Expertin im Bereich der Ultraschalldiagnostik die Behandlungsergebnisse auch auf diese Weise?
S. Rentzsch:
Ja, generell wird bei Behandlungen zum Fettabbau – wir bieten hier ja mehrere Verfahren an – immer vorher mit Ultraschall die Fettschicht gemes- sen, auch die Schicht bis zur Faszie hinunter, und auch die Muskelschicht. Ich lege dazu den Ultraschallkopf z.B. am Bauch eine Ultraschallkopfbreite oberhalb und unterhalb des Nabels und messe zuerst mit lockerem Auflegen und dann ein zweites Mal richtig mit Druck, beides natürlich vorher und nachher, und so habe ich anschließend feste Werte und klare Aussagen, was sich beim Fettgewebe durch die jeweilige Behandlung getan hat. Diese präzise gemessenen Erfahrungswerte sind auch für die Patientenberatung und -aufklärung äußerst hilfreich!
Ästhetische Dermatologie:
Wie haben Sie die neue Behandlungsmöglichkeit mit dem Emsculpt-Gerät bei Ihren Patienten bekannt gemacht? Ist die Nachfrage nach den Behandlungen konstant?
S. Rentzsch:
Ich kannte das Gerät aus den bekannten Studien mit ihren beindruckenden Ergebnissen. Gleich nachdem ich mich – nach einem Test am eigenen Leibe übrigens! – final für den Emsculpt entschieden hatte, habe ich alle Informationen auf meine Webseite gestellt und in der Praxis sehr großzügig Flyer verteilt. Natürlich habe ich auch auf verschiedenen Social-Media-Kanälen Informationen veröffentlicht. Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit, auf einer Doppelseite in einem sehr hochwertigen Magazin, das schon ca. 2 Monate vor der Coronakrise erschienen ist, einmal die Leistungen meiner Praxis vorzustellen; da ging es u.a. auch schon um die Vorteile und Möglichkeiten des Emsculpt. Die Anrufe von Interessenten kamen dann auch eigentlich sehr zeitnah. Dafür, dass ich mir das Gerät in einer kritischen Phase angeschafft habe, wo noch nicht absehbar war, was alles passieren wird, war und bin ich von der Resonanz wirklich sehr positiv überrascht und die Nachfrage nach der Behandlung zeigt sich weiter sehr konstant.
Ästhetische Dermatologie:
Können Sie ein kurzes Fazit zu Ihren bisherigen Erfahrungen mit dem System ziehen?
S. Rentzsch:
Ich nutze den Emsculpt ja noch nicht so lange in der Praxis, aber ich spüre selber, wie ich durch die tollen Ergebnisse und die positiven Aussagen meiner Kunden absolut hinter diesem Gerät stehe, und wenn ich zu 100% dahinter stehe, dann kann ich die Leistung meinen Patienten auch aus ganzem Herzen empfehlen. Fettabbau und gleichzeitig Muskelaufbau – wie ist das sonst schon in dieser kurzen Zeit möglich? Dadurch, dass meine Patienten uns mittlerweile weiterempfehlen – die beste Form der Werbung! – merken wir auf jeden Fall, dass immer mehr Patienten gezielt aufgrund des Emsculpt kommen.
Mit einer gewissen Anlaufzeit muss man ja eigentlich immer rechnen,
und angesichts der Corona-Krise erst recht. Ich dachte mir, ich warte auf jeden Fall die ersten drei Monate ganz in Ruhe ab und mache mir keine Gedanken, wenn die Nachfrage nur langsam anläuft. Das Gerät ist schließlich von der Leistung her hochwertig und hat dementsprechend seinen Preis, wodurch auch die Behandlungen nicht allzu günstig sind, was die Patienten vielleicht zunächst zögern lässt. Aber genau das Gegenteil war der Fall! Wir haben wirklich in kürzester Zeit sehr viele Anfragen mit festen Terminen erhalten. Dies spiegelt letztlich auch meine langjährigen Erfahrungen auf diesem Gebiet wider: wenn man gute Geräte kauft, von denen man absolut überzeugt ist, dann passiert einem weniger, als wenn man nur auf den Preis achtet.
Ästhetische Dermatologie:
Sehr geehrte Frau Rentzsch, vielen Dank für das Gespräch! ?
Das Interview führte S. Höppner.