Wirkstoff des Jahres 2018
Belano Medical AG, Hennigsdorf
Gesunde Hautflora dank mikrobiotischer Hautpflege
ibiotics stimulans ist für die Ästhetische Dermatologie der Wirkstoff des Jahres 2018. Der Stoff basiert auf einem natürlichen Lactobacillus-Bakterienstamm. Lactobacillus war bereits Anfang des Jahres nicht umsonst von der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) zur “Mikrobe des Jahres“ gekürt worden. Denn Lactobacillen (Milchsäurebakterien) gelten als wahre Alleskönner. Unter anderem sind sie wichtig für eine gesunde und natürliche Hautflora.
Auf unserer Haut leben Milliarden von Bakterien. Sie sorgen mit einem sauren Milieu, intelligenten Abwehrstrategien und einem regulierenden Einfluss auf Hautzellen dafür, dass unsere Haut nicht austrocknet und krankmachende Erreger nicht in die Haut eindringen können. Daher spricht man auch vom Säureschutzmantel der Haut oder der Hautbarriere.
Viele Hersteller geben an, diesen Säureschutzmantel zum Beispiel durch einen niedrigen pH-Wert zu bewahren. Das ist nicht verkehrt, aber hilft nur ein Stück weit. Voraussetzung für eine nachhaltig gesunde, widerstandsfähige Haut ist eine intakte Hautbarriere. Ist diese in Ordnung, stellt sich automatisch der richtige pH-Wert ein.Die Hautbarriere wird ganz wesentlich durch die Zusammensetzung der Bak-terienschicht auf unserer Haut, der Hautflora oder dem Mikrobiom, beeinflusst. Ein gesundes Mikrobiom auf der Haut zeichnet sich durch eine Balance zugunsten von nützlichen, guten gegenüber potenziell schädlichen Bakterien aus. Bei gesunder Balance machen nützliche, gesunde Bakterien (Kommensale) bis zu 99 % der Hautflora aus. Sie bilden ein na-türliches Abwehrsystem gegenüber pathogenen Keimen wie zum Beispiel Staphylococcus aureus und regulieren Stoffwechselvorgänge der Haut- und Immunzellen. Bei zahlreichen Haut-erkrankungen verschiebt sich dieses Gleichgewicht: Die Zahl der gesunden Bakterien nimmt rapide ab, die Zahl der Erreger nimmt zu, es kommt zu Hautreizungen, Brennen, Juckreiz oder Entzündungen.
Muntermacher für gesunde Bakterien
Die Idee zu ibiotics stimulans war, einen Wirkstoff zu entwickeln, der die Krankheitssymptome von entzündlichen Hautkrankheiten durch die Wiederherstellung eines balancierten Mikrobioms vermindern kann. Der Wirkstoff stimulans ist ein Extrakt natürlicher Milchsäurebakterien, der hoch spezifisch nur das Wachstum guter Bakterien stimuliert und dadurch zu einer Re-Balancierung der Hautflora führt und die Selbstheilungskräfte der Haut aktiviert. Darüber hinaus werden die natürlichen Mechanismen der Haut und Wechselwirkungen im Mikrobiom aktiviert, die dazu führen, dass pathogene Keime, besonders der Entzündungskeim S.aureus, aktiv bekämpft und zurückgedrängt werden.
Da ein ausbalanciertes Mikrobiom einen positiven Einfluss auf das Immunsystem hat, können wir annehmen, dass besonders im Fall chronischer entzündlicher Hautkrankheiten auch hier ein positiver Effekt möglich ist.
Die Wirkung von stimulans ist in wissenschaftlichen Studien geprüft und bestätigt. Die Anwendung verbessert die Feuchtigkeitsversorgung der Haut, reduziert Rötungen und Reizungen und beugt Hautirritationen vor. Das führt auch dazu, dass die Haut jünger, frischer, strahlender und ebenmäßiger aussieht und Hautalterungsprozesse verlangsamt werden können.
Wissenschaftliche Grundlagen
Den aktuellen Produkten mit dem Wirkstoff ibiotics stimulans liegt eine mehrjährige Forschungsgeschichte zugrunde. In den vergangenen 15 Jahren haben Wissenschaftler die Wirkweise der natürlichen Mikroflora – also die Sammlung der Bakterien im und auf dem Menschen – erforscht (s. hierzu auch das Interview mit Frau Prof. Lang auf Seite 38). Dabei kam man bald zu der Erkenntnis, dass Bakterien nicht per se schädlich sind. Ganz im Gegenteil. In Magen und Darm sowie in unserem gesamten Lebensumfeld gibt es Milliarden von Bakterien – von denen die meisten lebenswichtig und nützlich für unsere Gesundheit sind. Nur wenige sind wirklich potenziell schädlich.
Seitdem ist es die Aufgabe der Wissenschaft zu eruieren, welche Bakterienstämme bestimmte positive Wirkun- gen auslösen können und wie man sich diese Wirkung zum Beispiel für Haut-pflege und Kosmetik zunutze macht. Es folgten komplexe biotechnologische Analyse- und Screeningverfahren, bei denen auch die positive Wirkung eines einzigartigen Lactobacillus-Stammes festgestellt wurde, der heute als Extrakt im Wirkstoff ibiotics stimulans enthalten ist und nachweisbar sehr gezielt das Wachstum gesunder Hautbakterien wie Staphylococcus epidermidis fördert.
Mikrobiotisch statt probiotisch
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Hautpflege- und Kosmetik-Produkte auf den Markt gekommen, die sich das Label “probiotisch“ gaben. Doch die wenigsten davon sind tatsächlich probiotisch, sie müssten dann nämlich lebende Bakterienkulturen enthalten. Damit wäre aber eine Hautcreme nur ähnlich lange haltbar wie ein Joghurt und müsste zwischen den Anwendungen immer im Kühlschrank gelagert werden.
Der Wirkstoff ibiotics stimulans ist aus probiotischen Kulturen weiterentwickelt worden und enthält keine lebenden Kulturen. ibiotics stimulans ist ein mikrobiotischer Wirkstoff, ein Extrakt aus dem Bakterienmaterial. Es wurden genau die Bestandteile aus den Bakterien mit einem patentierten, mikrobiologischen Verfahren deriviert, die die gewünschte Wirkung erzeugen, nämlich gezielt kommensale Haut-bakterien in ihrer Regeneration zu stimulieren. Der Wirkstoff ist langzeitstabil und sehr gut für die industrielle Fertigung geeignet.
ibiotics Produkte sind sehr gut haltbar und können trotzdem weitestgehend auf Konservierungsstoffe verzichten. Da bewusst keine Allergene oder allergenverdächtige Stoffe verwendet werden, können Produkte mit dem Wirkstoff ibiotics stimulans auch bei empfindlicher Haut und sehr gut als therapiebegleitende Pflege bei Hauterkrankungen angewendet werden. Dafür gibt es zwei Produktlinien: ibiotics cosmetics im kosmetischen Bereich und ibiotics med für die medizinische Hautpflege.
ibiotics med wurde gezielt für die therapiebegleitende Anwendung bei Neurodermitis und Psoriasis ent-wickelt. Auch bei Akne und Rosazea ist diese Produktfamilie einsetzbar. Die ibiotics med Serie enthält eine Lotion für die tägliche Basispflege, eine Akut-Creme als SOS-Pflege, eine Intensivcreme mit hohem Wirkstoffanteil und eine sanfte Reinigungslotion. Sie alle beinhalten das mikrobiotische ibiotics stimulans – unseren “Wirkstoff des Jahres 2018”.
„Die Zahl der gesunden Bakterien auf der Haut erhöht sich signifikant“
Wir sprachen mit der Mikrobiologin Prof. Dr. Christine Lang über Wirkungsweise und Vorteile einer probiotischen Hautpflege.
Ästhetische Dermatologie:
Frau Professor Lang, zurzeit geistern in Artikeln zu Hautpflegeprodukten viele Fachbegriffe wie Mikrobiotik, Präbiotik und Probiotik durch die Medien. Der Anwender kann hier leicht durcheinander kommen – können Sie uns die Unterschiede erklären?
Prof. Lang:
In allen Fällen beziehen sich diese Begriffe und die damit verbundenen kosmetischen Inhaltsstoffe auf die Pflege der Mikroflora unserer Haut. Während Präbiotik und präbiotische Inhaltsstoffe Nahrung für die Hautbakterien zur Verfügung stellen, sind probiotische Inhaltsstoffe gesunde Bakterien selbst. Im Unterschied dazu sind Mikrobiotika wirksame Bestandteile von gesunden Bakterien, aber nicht lebende Bakterien selbst.
Ästhetische Dermatologie:
Warum ist die Mikrobiotik in einer Creme so wichtig und welche Ergebnisse kann man erwarten? Sind diese Inhaltsstoff für jeden Hauttyp geeignet?
Prof. Lang:
Die mikrobiotische Creme ist ein High-tech-Produkt, das speziell für die Pflege der Hautbakterien entwickelt wurde und dabei die gesunde Schutzschicht der Haut regeneriert und erhält. Die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, wie bedeutend für die Jungerhaltung und für die Gesunderhaltung unserer Haut die richtigen Bakterien als Schutzschild sind. Die mikrobiotische Pflege ibiotics enthält den Extrakt aus einem probiotischen Milchsäurebakterium, das nach intensiver Forschung identifiziert und analysiert wurde, um seine aktiven Bestandteile (spezielle Peptide) in einen stabilen Wirkstoff zu konzentrieren. Es wurde eine Pflegeserie entwickelt, die für alle Hauttypen geeignet ist; am meisten profitiert die gestresste Haut, die juckt und gerötet ist, sowie geschädigte Haut (Neurodermitis, Psoriasis). Dort ist die Balance der Bakterien völlig gestört und Entzündungskeime haben die Übermacht – hier sorgt der Wirkstoff in ibiotics für die Re-Balancierung und Gesundung der Hautflora. Die Zahl der gesunden Bakterien auf der Haut erhöht sich signifikant, dadurch wird das Gleichgewicht in der Hautflora wieder hergestellt.
Ästhetische Dermatologie:
Gibt es diese Art von Hautcreme nur in Deutschland oder haben andere Länder damit auch bereits gute Ergebnisse erzielt? Wie sieht es mit Langzeitstudien dazu aus?
Prof. Lang:
Bisher erfolgt der Verkauf vorwiegend in Deutschland, aber auch Kunden in anderen europäischen Ländern können ibiotics bestellen. Der Wirkstoff ist seit 2 Jahren verfügbar und auch in Langzeitanwendung sehr gut verträglich mit ausgezeichneten Ergebnissen. Die medizinische Pflege ibitiocs med ist seit Oktober in Apotheken erhältlich und auch über den Webshop bestellbar.
Ästhetische Dermatologie:
Wie kamen Sie zu dem Thema – wann wurden Sie das erste Mal mit dieser Thematik konfrontiert und was hat Sie daran so fasziniert?
Prof. Lang:
Ich habe als Mikrobiologin lange zur gesundheitsfördernden Wirkung von probiotischen Milchsäurebakterien im Darm geforscht. Dabei ist mir klar geworden, wie wichtig ein Gleichgewicht zwischen den gesunden Bakterien und möglichen Krankheitserregern ist und welche bedeutende Aufgabe unser Mikrobiom für unsere Gesundheit erfüllt. Dabei wurde mir klar, dass dies auch für unsere gesunde Haut gelten muss, und wir haben begonnen, einen Wirkstoff aus probiotischen Milchsäurebakterien zu erforschen, der hilft, das gesunde Gleichgewicht der Hautflora zu erhalten oder wiederherzustellen.
Ästhetische Dermatologie:
Es kommen jedes Jahr unzählige Produkte auf den Markt, viele mit einander ähnlichen Inhaltsstoffen. Wie sehen Sie diese Schnelllebigkeit? Sollte man eher seiner gewohnten Pflege treu bleiben, gerade auch als Hauttyp “empfindlich, trocken oder Neurodermitis“?
Prof. Lang:
Gerade wenn es darum geht, seine Hautflora in Balance zu halten – was insbesondere bei sensitiver oder geschädigter Haut von hoher Bedeutung ist –, sollte man die Basispflege kontinuierlich halten. Wir haben darauf geachtet, dass die Komposition der Pflegeinhaltsstoffe perfekt auf die Bedürfnisse dieser Haut abgestimmt ist.
Ästhetische Dermatologie:
Wir haben ja eine Unzahl von Bakterien auf der Haut, gute und weniger gute. Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, wird unsere Haut krank und deswegen trocken, rot und juckt. Kann man das so sagen? Kann das Gleichgewicht dieser Bakterien mit mikrobiotischen Produkten wieder in einen gesunden Zustand gebracht werden?
Prof. Lang:
Ja, das ist richtig: auf unserer gesunden Haut herrscht eine große Vielfalt an Bakterien, auch Biodiversität genannt. Geschädigte Haut hat dagegen eine sehr geringe Vielfalt und hier dominieren die Entzündungskeime. ibiotics und ibiotics med bringen diese Lebensgemeinschaft wieder in eine gesunde Balance und bieten damit eine mikrobiotische und natürliche Lösung für die Bekämpfung der schädlichen Bakterien.
Ästhetische Dermatologie:
Ist dies aus Ihrer Sicht die Hautpflege der Zukunft? Könnte man auch, wenn wir mal etwas phantasieren, die Möglichkeit erwägen, einen Hauttest mitzuliefern, um so eine Kurzanalyse der einzelnen Hautzustände zu bekommen? Danach gibt es dann eine maßgeschneiderte Hautpflege mit der genau richtigen Mikro-biotik. Ist das Zukunftsmusik oder vielleicht bald schon Realität?
Prof. Lang:
Tatsächlich kann man sich eine solche personalisierte Pflege vorstellen. Bis es soweit ist und die schnelle Analyse der Hautflora angeboten werden kann, kann man sehr gut ibiotics für jede Haut verwenden: die Hautflora, unser Mikrobiom, hat einige Kernbestandteile und -eigenschaften (das sogenannte Core Microbiome), die von unserer Pflege angesprochen und in den ausbalancierten Zustand zurückgeführt werden. Die Haut wird befreit von den ständigen Attacken durch die Entzündungsbakterien und wir spüren und sehen das!
Ästhetische Dermatologie:
Sehr geehrte Frau Prof. Lang, vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte S. Steffens