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Innovationspreis Dermatologie 2023 verliehen

Skinuvita überzeugt und bringt die Phototherapie nach Hause

Ein telemedizinisch begleitetes Heimtherapiesystem, das die Versorgungslücke im Bereich Phototherapie schließt – dieses Konzept wählten die Mitglieder des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD) im erstmals durchgeführten Online-Voting zum Sieger des Innovationspreises Dermatologie 2023.

Die Protagonisten des Innovationspreises Dermatologie 2023 (v.l.n.r.): Matthias Scheller, Profes- sor Paul Gerson Unna Akademie, Dr. Bernd Salzer, 2. Platz mit „DocExakt“, Jan B. Elsner, 1. Platz mit Skinuvita, Anina Langhans und Dr. Stefan Rapprich, 3. Platz mit „LipoCheck“, Dr. Ralph von Kiedrowski, Präsident des BVDD.

Jan B. Elsner, Geschäftsführer des Unternehmens Skinuvita, nahm den Preis im Rahmen der Fachtagung DERM am 25. März 2023 in Frankenthal entgegen. Die Auszeichnung wird vom BVDD in Kooperation mit der Professor Paul Gerson Unna Akademie vergeben und ist mit einem Preisgeld von insgesamt 9.000 Euro dotiert. Gesucht werden jedes Jahr innovative Ansätze zur Patientenversorgung, neue dermatologische Diagnose- und Behandlungsansätze, digitale Gesundheitsleistungen und beispielhafte Strategien zum Praxismanagement oder zur Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen.

Der Erstplatzierte Skinuvita schließt mit seiner telemedizinisch begleiteten Phototherapie eine Versorgungslücke bei Menschen mit chronischen Hauterkrankungen, denen eine solche Behandlung aufgrund des hohen Zeitaufwandes, fehlender Verfügbarkeit von Geräten oder Behandlungskapazitäten vor Ort, z.B. in ländlichen Gebieten, verwehrt bleibt. Das digitale Therapiesystem ermöglicht die kontinuierliche Betreuung während eines Therapiezyklus und bietet unter anderem Schulungen via App und einen Sicherheitscheck vor Beginn jeder Sitzung.

Im Mittelpunkt der mit dem zweiten Platz ausgezeichneten App „DocExakt“ von Dr. Bernd Salzer steht die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen hausärztlicher und dermatologischer Versorgung von Hautkrebs-Verdachtsfällen. Über die App können Hausärztinnen und Hausärzte bis zu vier auffällige Hautveränderungen per Smartphone mit einem Auflichtmikroskopaufsatz erfassen und in Echtzeit für eine Beurteilung an den Dermatologen versenden.

Den dritten Platz sicherte sich die KI-gestützte App „LipoCheck“ von Dr. Stefan Rapprich, die die Erkennung und Behandlung bei Lipödem unterstützt. Mittels Fragebögen und zwei Ganzkörperfotos von Patientinnen, die mit einer Datenbank abgeglichen werden, lässt sich die Erkrankung früher erkennen und können Fehldiagnosen verringert werden.

Erstmalig wurde in diesem Jahr der Innovationspreis durch ein Online-Voting der BVDD-Mitglieder selbst, also durch die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen, vergeben, nachdem eine Jury aus insgesamt neun eingereichten Bewerbungen eine Vorauswahl der drei Finalisten getroffen hatte. „Dabei fiel die Auswahl sicherlich niemandem leicht, denn alle drei Projekte überzeugen durch ihre hohe Qualität. Zudem unterstreichen sie wieder einmal die Innovationskraft unserer Fachgruppe insbesondere bei digitalen Angeboten und sorgen für eine Verbesserung bei Diagnose und Therapie weit verbreiteter Hauterkrankungen“, so Dr. med. Ralph von Kiedrowski, Präsident des BVDD. Dies gilt nicht nur für die Gewinnerprojekte, sondern für alle Bewerbungen. Matthias Scheller, Vorsitzender der Professor Paul Gerson Unna Akademie e.V., ergänzt: „Egal ob für chronische Hauterkrankungen, Hautkrebs oder Lipödeme – die Bandbreite der Gewinnerprojekte zeigt wieder einmal, wie vielseitig und ideen- reich die Dermatologie aufgestellt ist und macht uns umso neugieriger auf die Projekte, die vielleicht schon kommendes Jahr zur Wahl stehen.“

Quelle: Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.